Daehyun konnte nichts tun, außer seinen Vater anzustarren und zu beobachten, wie sich der Blutfleck auf seiner Brust immer weiter ausbreitete. Sein Vater war sofort in Ohnmacht gefallen... er konnte das unmöglich überleben, außer sie riefen jetzt sofort einen Krankenwagen... wenn er nicht bereits tot war.
Der Moment verstrich und Daehyun verstand, was gerade passiert war.
"Was hast du getan!", schrie er hysterisch, achtete aber nicht auf seinen Onkel, sondern hetzte auf seinen Vater zu, neben dem er sich sofort auf den Boden schmiss. Verzweifelt presste er seine Hände auf das Einschussloch und wollte die Blutung irgendwie stoppen, aber da floss immer mehr Blut zwischen seinen Fingern hervor.
Tränen strömten über sein Gesicht, flogen von seiner Nase auf den leblosen Körper seines Vaters, doch Daehyun achtete nicht darauf, er musste seinen Vater irgendwie retten.
"Jetzt helft mir doch! Irgendwer muss einen Krankenwagen rufen!", schrie Daehyun verzweifelt und riss seinen Kopf zuerst in Richtung seines Onkels, der ihn einfach nur ausdruckslos anstarrte, dann zu seinen Cousins. Baekhyun hielt Taehyung am Arm fest, beide starrten ihn einfach nur schockiert an, bis Baekhyun auf einmal den Kopf schüttelte.
"Was ist los mit euch?!", brüllte Daehyun, denn er wusste, dass sie seinen Vater noch retten könnten. Sie mussten... Denn... er konnte doch nicht einfach tot sein? Sein Vater konnte doch nicht einfach vor seinen Augen sterben?!
Ohne es kontrollieren zu können, begann er heftiger zu weinen und stürzte mit seinem Oberkörper auf den seines Vaters. Es war eine verzweifelte Umarmung und irgendwie hoffte er sofort den Herzschlag seines Vaters zu spüren... aber irgendwie war da nichts.
Daehyun hatte keine Ahnung, wie lang er so auf seinem Vater lag, doch irgendwann hörte er, wie Baekhyun zu Taehyung sagte, dass er schnell nach oben laufen sollte, doch der Jüngere wollte bleiben.
Langsam richtete sich Daehyun wieder auf, starrte kurz zu seinen Cousins, die sich keinen Zentimeter bewegt hatten. Baekhyun schien zu weinen, während Taehyung apathisch da stand.
Dann flog sein Blick zu seinem Onkel.
"Wieso hast du das getan?!", schrie Daehyun und sprang auf die Beine. Er wischte sich die Tränen aus dem Augen und merkte erst danach, dass er sein ganzes Gesicht dabei mit Blut beschmiert hatte. Doch es war ihm egal, er ballte die Hände einfach zu Fäusten und starrte den Mann an, der gerade seinen Vater umgebracht hatte.
"Er war ein Verräter", erwiderte Kim Seunghyun ihm bloß und wandte sich dann einfach von seinem Neffen ab. Die Pistole hatte er sich locker in den Hosenbund gesteckt und er wirkte so, als würde er jetzt einfach gehen. So als hätte er gerade keinen Menschen getötet.
Daehyun konnte nicht mehr denken, sondern hetzte einfach auf seinen Onkel zu.
Doch noch bevor er Seunghyun erreicht hatte, um diesen für den Tod seines Vaters büßen zu lassen, schlangen sich auf einmal Arme um ihn und hielten ihn auf.
"Tu jetzt nichts Unbedachtes, Dae... D-du...", meinte Baekhyun, seine Stimme zitterte und er verstärkte den Griff um seinen Cousin.
Vermutlich wäre Daehyuns ganzes weiteres Leben anders gelaufen, wenn er sich in diesem Moment einfach in die Arme seines Cousins hätte fallen lassen und stundenlang geheult hätte. Doch in diesem Augenblick war er nicht er selbst, wie denn auch? Sein Vater war gerade getötet worden und damit ein Teil von Daehyun selbst.
Also riss sich Daehyun von Baekhyun los und schubste diesen mit einem aggressiven "Fass mich nicht an!" von sich, ehe er sich wieder seinem Onkel zu wandte.
Kim Seunghyun hatte sich wieder zu ihm umgedreht, tat allerdings nichts außer eine Augenbraue hochzuziehen. Es war unfassbar, wie respektlos dieser Mann war, er wollte Daehyuns Vater einfach hier liegen lassen und gehen. Keine Erklärung, keine Entschuldigung, nichts.
Daehyun hatte seinen Onkel noch nie so gesehen, vor allem diese absolute Leere in seinen Augen nicht, aber es bestätigte ihm nur, dass dieser Mann kein Mensch war. Er hatte kein Herz.
„Hast du dazu nichts zu sagen?!", begann Daehyun auf einmal zu schreien und starrte seinen Onkel mörderisch an. „Du bringst meinen Vater, den Bruder deiner Frau, mit dem du jahrelang an zusammen an einem Tisch gegessen hast, einfach so um und willst ihn dann liegen lassen? Als wäre er nur irgendein Straßenköter, den du aus versehen überfahren hast?!"
Daehyun hatte keine Kontrolle über sein Gebrüll, die Worte verließen einfach so seinen Mund, so als hätte irgendeine Kraft seinen Körper übernommen, aber er musste es tun. Für seinen Vater.
„Wie konnte ich nur jemals für oder mit dir arbeiten?! Du bist ein verdammtes Monster! Du solltest statt meinem Vater in dieser Blutlache liegen!"
Daehyun starrte Kim Seinghyun mit verschnellerter Atmung an und bei Gott, hätte er in diesem Moment statt seiner pitschnassen Badehose seine Waffe dabei, würde er keine Sekunde lang zögern den Tod seines Vaters zu rächen.
Sein Onkel stand währrenddessen unverändert da, er zuckte nicht einmal mit einer Wimper, sondern starrte seinen Neffen nur leer an. Auch wenn Daehyun sich nur zu bewusst war, dass Seunghyun jede Sekunde nach seiner Waffe greifen könnte, sobald er in Daehyun eine ernsthafte Bedrohung sah.
Dann begann er zu sprechen, ruhig und bedacht, aber dennoch bedrohlich.
"Ich werde jetzt in mein Arbeitszimmer gehen... Und du wirst währenddessen mein Grundstück verlassen, Daehyun. Ich will dich nie mehr wieder sehen. Dein Vater und deine Tante sind Verräter und das, was du gesagt hast war Hochverrat. Du bist kein Teil unserer Familie oder Organisation mehr. Also mach, dass du aus der Stadt kommst, sonst bist du als nächstes dran."
Einen Moment lang starrte er ihn noch an, dann drehte sich Kim Seunghyun einfach um und ging zu der Treppe zum ersten Stock.
Daehyun starrte ihm hinterher, vielleicht verflog gerade seine Chance zur Rache, aber... die Situation gerade war verdammt ernst.
Wenn er sich wirklich rächen wollte, würde er bei dem Versuch vermutlich sterben.
Sein Blick fiel hinüber auf seine Cousins. Baekhyun starrte ihn mit gebührlichen Sicherheitsabstand an, Taehyung war zu ihm gelaufen und hielt sich am Arm seines älteren Bruders fest. Daehyun sah ihnen in die Augen und wusste, dass sie ihm nicht helfen würden. Sie blieben auf der Seite ihres Vaters. Und Daehyun war ein Verräter.
Es gab keine Gerechtigkeit in ihrer Welt.
Obwohl Daehyun immer noch nichts außer einer nassen Badehose trug und voll mit dem Blut seines Vaters war, drehte er sich einfach um und lief zur Haustüre. Er musste hier weg, er würde wirklich verschwinden... Denn er hatte in den letzten Minuten alles verloren.
„Wieso lässt er Daehyun laufen? Und bringt ihn nicht gleich um, Hyung?", hörte er Taehyung noch hinter sich und es war die Bestätigung, dass niemand in diesem Haus jemals seine Familie gewesen war. Außer seinem Vater, der tot am Boden lag.
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sagt mir unbedingt was ihr von dem ganzen flashback haltet und ob ihr noch irgendwelche theorien habt?
was ist mit dem tod von taehyungs mutter, wieso weiß der kleine von nichts mehr und wieso war er damals ganz anders?
oh und könnt ihr jetzt mehr nachvollziehen, wieso daehyun so zu taehyung war?
morgen bin ich vermutlich den ganzen tag beschäftigt und dann unterwegs, also wird es dann am samstag weiter gehen~
xx fairy ♡
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stockholm syndrome • taekook
Фанфик„Ich werd dir jetzt mal erklären, wie das hier ablaufen wird, Taehyung. Ich mag das Wort ‚Geisel' zwar nicht, aber genau das bist du. Du bist mein Druckmittel gegen deinen Vater... Und bis dieser meinen Forderungen nach kommt, wirst du tun, was ich...