Chapter 16

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Man könnte meinen es gäbe nun zwei Wege. Entweder es wurde die grausamste Zeit meines Lebens oder es veränderte sich absolut garnichts. Schön wäre es gewesen, wenn einer dieser Wege zutreffen würde. Wenn ich mich einfach auf etwas hätte festlegen können. Komplett verzweifeln und heulend im Zimmer verkriechen oder Zachary tagtäglich mit der Tatsache aufziehen, dass ich sein Rudel genauso führen konnte wie er. Auch wenn ich auf Letzteres nicht stolz gewesen wäre. Ich wollte eine Veränderung, wenigstens für die 10 Tage, die Zachary mir sein Rudel überlassen hatte. Ihm zeigen was wirklich hinter jeder einzelnen Fassade steckte, das war mein Ziel. Dass es so schwer werden würde, hatte ich allerdings nicht vermutet. Wer ahnte auch, dass die Jungs mir von der ersten Sekunde an total auf die Nerven gehen würden? Ich zumindest nicht. Die Tortur begann bereits am Abend, eher gesagt in der Nacht, als ich seelenruhig schlief und das gesamte Rudel einen Überfall auf mich verübte. Ich erschrak mich zu Tode, als die Vollidioten grölend in mein Zimmer stürmten, die Betas mich hoch hoben und aus dem Zimmer trugen. All das Schreien, zappeln und um mich herumschlagen brachte nichts. Viel mehr trug es dazu bei, dass sie sich noch mehr über mich lustig machten und die ganze Aktion zu allem Überfluss auch noch filmten. "Lasst mich gefälligst los!" Befahl ich und schlug um mich. Zumindest so lange, bis Joshua meine Handgelenke ergriff und mich somit unschädlich machte. "Andere Mädchen würden alles dafür geben um von uns entführt zu werden." Lachte Ethan und zwinkerte mir aufmunternd zu. Statt irgendetwas zu erwidern schwieg ich und betete, dass diese Tortur möglichst glimpflich ausging. Zumal ich mir nicht einmal im Entferntesten ausmalen konnte, was sie vor hatten. Und vor allem, was es bringen sollte. Keiner der Jungs hatte es nötig mich mit solch einer Aktion abzuschrecken. Ich hatte schließlich gegen keinen auch nur ansatzweise eine Chance. "Mach doch was!" Schimpfte ich empört über Zachary, der schief grinsend an der Veranda lehnte und das Spektakel amüsiert beobachtete. Der Kerl hatte vielleicht Nerven. Wieso stand er überhaupt in Position? Hatte er davon gewusst oder es geahnt? Vermutlich hatte er schon vorher davon gewusst und sich darauf gefreut. Ich an seiner Stelle, hätte mich vorgewarnt. Allein schon als eine freundliche Geste, aber Zachary schien so etwas nicht zu kennen. Das würde er wahrscheinlich nie.

"Es ist soweit Jungs. Die kleine Lady wird getauft!" Kündigte Ethan an und meine Sympathie ihm gegenüber sank auf Null. Dass der sonst so liebenswürdige Kerl so ein hinterlistiger Idiot sein konnte, hätte ich nicht vermutet. Aber ich täuschte mich relativ häufig, was das Rudel anging. Cody hielt meine Hände auf dem Rücken, damit ich mich nicht aus dem Staub machen konnte, während der Rest des Rudels um mich herum sprang und eine Art Jubeltanz veranstaltete. Die letzte Art von Respekt gegenüber den Jungs wich genau in diesem Moment von mir. Sie waren doch alle nichts weiter als kleine Kinder, die man hätte in den Kindergarten, statt auf die Highschool schicken müssen. "Eine von uns! Eine von uns! Eine von uns!" Riefen die Jungs in die Nacht hinein und hüpften um mich herum. Auch wenn ich es als lächerlich empfand konnte ich nicht anders als zu lachen. Ich hatte mit Folter oder ähnlichem gerechnet, aber sie schienen ihr Aufnahmeritual wohl abgeschwächt zu haben. Zu meinem Glück. Als sie allesamt plötzlich ruhig wurden breitete sich ein Unwohlsein in mir aus. Ich malte mir sonst was aus, doch schlimmer als die folgenden Minuten hätte es nicht sein können. Ich wollte am liebsten im Boden versinken als die Jungs zu Rappen begannen. "Polizei hat Pferde und Pferdeschwänze. Flieh doch, Polizei wartet schon an der Grenze." Direkt sah zu Diego, der sich beinahe vor lachen auf dem Boden kugelte. Der kleine Stricher hatte mich verraten! War ja klar, dass das Rudel sich über meinen Berufswunsch lustig machte. "Du hast gut trainiert!" Rief eine Hälfte, während die anderen mit "Ich hab Polizei!" Fortfuhren. Ich versank gerade im Boden, als Ethan mich etwas zurück zog. "Du hast bist zum Ende des Songs Zeit zu laufen." Erschrocken sah ich ihn an. "Und dann?" Sein schiefes Grinsen jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich hatte wohl doch noch einiges an Folter vor mir... "Dann garantiere ich für nichts." Ich schluckte schwer, ehe ich den Ernst der Situation realisierte, mich auf der Stelle verwandelte und davon lief. Ich hielt es für eine kluge Idee den Gipfel des Berges zu erklimmen und seufzte erleichtert, als die Stimmen der Jungs immer leiser wurden, bis sie schließlich gar nicht mehr zu hören waren. Am Gipfel des Berges angekommen traute ich mich nicht meine Wolfsgestalt aufzugeben, für den Fall sie würden mich hier oben vorfinden. Eifrig ging ich alle folgenden Möglichkeiten durch. Von Hetzjagd bis bloße Gewalt war alles dabei. Das was ich von diesem Rudel bisher gehört hatte bestand schließlich nur aus Gewalttaten. Ich erschauderte, als es nicht weit von mir im Gebüsch knackte. Drohend knurrte ich, ganz gleich ob mich das Rudel dadurch hören konnte. Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie schon längst vor Ort waren und nur auf den richtigen Moment warteten mich zu überfallen. Ein Augenpaar leuchtete einige Meter von mir entfernt auf. Ich konnte nicht erkennen um wen es sich handelte, wenn dieses Augenpaar überhaupt dem Rudel angehörte. Ein verspieltes Knurren erklang, ich drehte mich alarmiert um und dann war es schon geschehen. Das Rudel hatte mich eingekreist und sprang auf mich drauf. Ich schnappte um mich, bevor ich bemerkte, dass sie keinerlei böse Absichten hatten. "Ihr Idioten!!" Knurrte ich lachend und versuchte mich aus dem Pulk irgendwie heraus zu kämpfen, was sich allerdings als unmöglich herausstellte. "Eine von uns! Eine von uns!" Riefen die Jungs und ich stimmte ergeben mit ein. "Eine von uns!"

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt