Chapter 28

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"Ich bin zwar nicht käuflich, aber ich muss sagen, dass die Pizza äußerst verlockend klingt." Keith nickte lachend, als wir gemeinsam über den Schulhof schlenderten und unsere Biologielehrerin außnahmsweise in den Himmel lobten, da sie uns an einem so wunderschönem sonnigen Tag früher entlassen hat. Schade eigentlich, dass nicht jeder Lehrer so dachte. "Lässt sich die vornehme Dame nachhause fahren, bevor es an den verlockendsten Ort der Umgebung geht?" Ich verzog angewidert wegen der Bezeichnung, die er mir gab das Gesicht und stellt sofort klar, dass ich alles andere als eine vornehme Dame war. Wenn er wüsste..

"Schade, dass Logan sich aus allem raushält. Ich hätte ihn gern dabei gehabt." Überrascht sah ich meinen ,mittlerweile guten, Freund an, dessen Blick auf die Straße gerichtet war, während er den schnittigen Wagen in Richtung seines Heims bewegte. "Ist das so abwegig, dass du mich anschauen musst als hätte ich dir erzählt, dass ich ein Vampir bin?" Ein leichtes Schmunzeln schlich über meine Lippen. Vielleicht ist in einer Welt wie dieser, solch eine Annahme gar nicht so weit von der Realität entfernt. Wer wusste schon, was es außer Werwölfen noch gab? "Es wundert mich nur, weil ich keinen kenne, der mit Logan Zeit verbringen möchte." Bedauernd sah ich zu Boden und grübelte vor mich hin. Er machte es einem nicht gerade einfach, ihn in das Rudel und vor allem die Gesellschaft zu integrieren. Vielleicht sollte ich es doch aufgeben.. Aber das sah mir nicht ähnlich. Für alles gab es eine Lösung. Auch für das Loganproblem. "Und ich kenne keinen, der freiwillig in Zacharys Nähe ist." Witzelte Keith amüsiert, doch traf dabei einen wunden Punkt. Er schien Zachary ebenfalls zu kennen, langsam fragte ich mich, wer ihn nicht kannte. Aber woher er ihn kannte, das verschwieg er mir. Ich hatte ihn schon oft versucht auszuquetschen, doch keine Chance. Keith schwieg wie ein Grab. Vielleicht sollte ich mich an seine Schwester wenden. Die war sicherlich einfacher von einer Antwort zu überzeugen, als er. "Er ist nun einmal ein schwieriger Charakter." Er nickte, gefolgt von einem gleichgültigen Schulterzucken, dass mich vermuten ließ, er würde meine Aussage nicht vertreten wollen. Keiner zwang ihn dazu, so zu denken wie ich es tat, aber etwas oberflächlich war seine Einstellung schon. Einen Menschen direkt abhaken, nur weil er einem nicht auf Anhieb gefiel.. Das taten zu viele. Zu viele wählten den falschen, den vermeidlich einfachen Weg. Auch ich hatte meine Kriege mit ihm zu führen, aber ich war noch immer fest davon überzeugt, dass etwas hinter der grausamen Fassade zu finden war. Etwas liebevolles, etwas wunderschönes, das Angst davor hatte, was diese Welt mit ihrer Schönheit anstellen würde, wenn er sie zeigte. "Unsere Abmachung steht noch?" Fragte der Blonde aus dem Nichts, weshalb ich einen Augenblick nachdenken musste, bevor ich zustimmend nickte. Keiner sollte etwas erfahren. Weder Milow, noch Milan. Ganz zu schweigen Zachary, der sowieso aus allem ein Drama machte. Es würde mich wundern, wenn er Logan nicht dafür zur Rechenschaft ziehen würde, wenn ich etwas unrechtes tat. Oder würde es dieses Mal doch eher Cody treffen? Ziemlich egoistisch von mir dennoch wegzufahren. Zu einem Ort, von dem niemand aus meinem Rudel erfahren sollte. Vermutlich ein Teil der Vergangenheit von Keith und Zachary, den er nicht wieder aufleben lassen wollte. Oder einfach eine Sicherheitsmaßnahme. Zachary verarbeitete schließlich alles zu Kleinholz, was ihm in die Quere kam. Keith wollte wohlmöglich bloß nicht ins Kreuzfeuer geraten. "Da sind wir! Trautes Heim, Glück allein." Schwärmte der Blonde und schaltete den Motor aus. Vor lauter Gedanken hatte ich gar nicht mitbekommen, dass wir bereits am Fuße des Berges angelangt waren. Umso beeindruckter war ich, stieg aus und ließ die Umgebung auf mich wirken. Es war nichts zu hören als die Vögel, die uns fröhlich an ihren Gesängen teilhaben ließen. Ein traumhafter Ort. "Habe ich zu viel versprochen? Dann hast du noch nicht den Gipfel gesehen!" Keith schien ebenso beeindruckt zu sein, dabei verbrachte er jeden Tag hier. Vermutlich war es genau das, was diesen Berg so besonders machte. Er verzauberte einen jeden Tag aufs Neue. "Ich hoffe, ich bekomme eine ausgiebige Führung." Stellte ich klar und bekam, was ich verlangte. Er zeigte mir das geräumige Haus, das um diese Zeit noch wie leer gefegt war, führte mich durch den Garten und schloss seine Führung mit einer Wanderung auf den Gipfel ab. "Ich weiß nicht was ich sagen soll außer, wow." Mehr Worte kamen mir nicht in den Sinn, weshalb ich einfach da stand und über die Gipfel der Bäume hinweg sah. Es war, als konnte ich das ganze Land begutachten. Die Sonne kitzelte mich mit ihren angenehm warmen Strahlen, der Wind wehte still vor sich hin und auch sonst gab es nichts, das nicht perfekt zu sein schien. Es war als umhüllte der Berg einen mit all seinem Scham, mit all seiner Liebe und all seiner Vielfalt. "Verstehst du jetzt, warum Amy und ich niemals von hier fort wollen?" Flüsterte Keith, um die Ruhe nicht zu stören und erhielt jegliche Zustimmung meinerseits. Diesen Ort wollte auch ich niemals wieder verlassen..

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt