Chapter 70

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Die Sonnenstrahlen erhellten den Raum mit einer angenehmen Atmosphäre. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen öffnete ich die Augen, sah zum Fenster hinüber und drehte mich verschlafen um. Die Decke über den Kopf gezogen und mit einem genüsslichen Seufzer schloss ich meine Augen wieder. Dieser Tag durfte nicht früh beginnen. Die Nacht war viel zu lang gewesen, um bereits jetzt aufzustehen. Die Welpen sind so häufig aufgewacht und forderten einen Gang in den Garten um sich zu lösen, dass ich mehr wach gewesen war, als dass ich geschlafen hatte. Umso glücklicher war ich, mich noch einmal umdrehen zu können. Die Schule schwänzte ich mit größtem Vergnügen. Wer ging schon gern zur Schule? Ich aufjedenfall nicht. Vor allem nicht, wenn andere Prioritäten vorherrschten. Ich schlug die Augen auf, starrte an die Decke und begriff mit knirschenden Zähnen, dass Schlaf zu den Bedürfnissen zählte, die minimiert werden mussten. Wir hatten uns darauf geeinigt, einen Plan zu schmieden und all das Unheil zu vernichten, das geradewegs auf uns zusteuerte. Leichter gesagt als getan. Mir fiel bisher nichts ein. Nicht einmal ein kleiner Funken an Zukunftsaussichten ließ mein Gehirn mir übrig. Ich verzweifelte stattdessen und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. Stattdessen jedoch, rappelte ich mich auf und schleppte mich verschlafen in die Dusche. Das hinab prasselnde Wasser spülte die Überforderung meinerseits fort und ließ mich schließlich tief durchatmen. Das wird schon, Heather. Alles wird gut. Das redete ich mir zumindest immer und immer wieder ein. „Heath, kann ich dein Bad benutzen?" Hörte ich eine Stimme rufen und ehe ich antworten konnte, stand Cody bereits in meinem Badezimmer. Mit hochrotem Kopf starrte der Rothaarige mich von oben bis unten an und reichte mir eilig ein Handtuch, als er meine energische Geste schließlich verarbeitet hatte. „Ich wollte nicht.. Also ich.." Stammelte er zögerlich und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, während ich meinen nackten Körper in das Handtuch hüllte. „Die anderen Badezimmer sind besetzt und ich musste.." Er stockte und setzte ein peinlich berührtes Lächeln auf, das mich zum Lachen brachte. „Dann werde ich mich wohl lieber hinaus begeben." Erklärte ich und schob mich eilig an Cody vorbei, zurück in mein Zimmer. Mit hochrotem Kopf stolperte ich über die Spielzeuge der Welpen und suchte mir passende Klamotten heraus. Dass Cody sich in meinem Badezimmer aufhielt, vergaß ich während meiner Suche und zuckte zusammen, als dieser schwungvoll die Tür öffnete. Eindringlich hielt ich meinen Zeigefinger vor den Mund und deutete ihm leise zu sein, da war es bereits zu spät. Aus dem Schlaf gerissen und voller Eifer sprang Cash aus seinem Körbchen und rannte auf den Rothaarigen zu. Bayan hingegen brummte bloß genervt und ließ sich nicht weiter beeindrucken. „Tut mir leid!" Lachte Cody entschuldigend, während er versuchte Cash einzufangen, welcher lautstark durch das Zimmer rannte und Blumenvase wie auch Wecker bei seinem Hindernisparcours zu Boden riss. Das hatte ich verhindern wollen. Ein Lachen konnte ich mir dennoch nicht verkneifen, denn das Bild, das sich mir bot war unbezahlbar. Noch immer nur im Handtuch versuchte ich Cody zu unterstützen und war Joshua, der dem Lärm nachgehen wollte und ebenfalls begann Cash hinterher zu jagen, sehr dankbar. Schließlich hielt Cody den Kleinen in den Armen und ließ sich von diesem lachend abschlabbern. „Ich bringe ihn in den Garten, dort kann er sich austoben und nichts kaputt machen." Dankend nickte ich dem Rothaarigen zu und räumte gemeinsam mit Joshua die Scherben der Vase beiseite. Als ich mich jedoch nach dem Wecker bückte rutschte mir mein Handtuch vom Körper. Amüsiert schmunzelnd griff Joshua reflexartig nach diesem und bewahrte mich vor einem peinlichen Augenblick. Der wartete jedoch bereits auf mich und schlenderte mit einem konzentrierten Blick in mein Zimmer. Der blasse Ausdruck in seinen Augen schwenkte zu einem lodernden Feuer. Das Lachen von Joshua und mir verstummte. Angespannt  sog ich die Luft an und suchte eifrig nach  Worten. Ein dunkles Knurren entfuhr dem Blonden, welcher bei seinem Gegenüber jedoch keinen nennenswerten Eindruck hinterließ. "Es ist nicht so, wie es aussieht. Wir haben bloß das Chaos  von Cash beseitigt." Erklärte ich und trat nach Joshua, als dieser sich nicht rührte. Der Dunkelhaarige nickte ernst und ließ seine Zähne aufblitzen, als Zachary einen Schritt vor trat. "Zack, es gibt keinen Grund für das hier." Ich stellte mich zwischen die  Beiden, die sich mit ihren Blick erdolchten und ließ mich nur widerwillig von Joshua wegschieben. "Was willst du jetzt tun? Mich hinrichten? Das würde sie dir niemals verzeihen." Es hätte gerade einmal ein Bleistift zwischen die beiden knurrenden Rüden gepasst, so nah standen sie aneinander und starrten sich nieder. "Ich habe keine Angst vor dir." Setzte Joshua nach und forderte einen Konkurrenzkampf geradezu heraus, dass eine Gänsehaut meinen Körper überrannte. "Dein Blut wird fließen. Denk an diese Worte wenn es soweit ist." Knurrte Zachary und ließ endlich von seinem Gegenüber ab, welchen ich mühevoll aus meinem Zimmer schob.

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt