Euphorisch sprangen die anderen um uns herum und ließen mit ihrem ungehemmten Geheul das Rauschen der Wellen verstummen. Ihre Stimmen waren kilometerweit zu hören und ich konnte meine Erleichterung nicht verbergen. Nach einer gefühlten Ewigkeit fühlte ich mich wieder stark. Ich befand mich in meiner emotionalen Talfahrt am höchsten Punkt und genoss jede Sekunde dessen. Ich schritt durch die Meute hindurch zu Zachary, welcher etwas abseits stand und mich mit einem prüfenden Blick musterte. Ich spürte die Kälte deutlich, die mich umgab umso näher ich an ihn heran trat. Seine Augen lagen auf meinem Körper, woraufhin mir eine angenehme Gänsehaut über den Rücken lief gefolgt von einem kleinen Hüpfer meines Herzens. Ich hatte die Möglichkeit bekommen mich ihm zu beweisen und meine Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Ich konnte sehr wohl ein Rudel führen. Als ich mich jedoch an ihn schmiegen wollte trat das dunkle Tier einen Schritt zurück und wich meinem besorgten Blick aus. Ich versuchte es ein weiteres Mal, doch er wich mir erneut aus. Verärgert fletschte ich die Zähne und wunderte mich, dass er nicht reagierte. Normalerweise war diese Geste eine Einladung für eine Korrektur. Er schien dies allerdings nicht für nötig zu halten, drehte sich schwerfällig um und trottete davon. Mein Herz zog sich zusammen und der Schmerz, der meinen Körper umhüllte war schlimmer, als ich es mir eingestehen wollte. "Milow hütet die Welpen im Keller." Versuchte Ethan mich aufzumuntern und sah mit funkelnden Augen auf mich herunter. Die Liebe, die er in seinem Blick trug verminderte den Schmerz und auch wenn ich mich auf das Wiedersehen mit meinen Schützlingen freute brachte ich nichts weiter als ein bestätigendes Nicken hervor. Hatte ich etwas falsches getan oder gehörte diese Art zu Zacharys Gefühlsschwankungen? Ich sah ihm nachdenklich nach und nahm mir vor, ihn in einer ruhigen Minute darauf anzusprechen. Vermutlich war er noch nicht soweit um darüber zu sprechen und entzog sich deshalb meiner Anwesenheit. Anders konnte und wollte ich es mir nicht erklären. "Ich hoffe, ihr kommt mit neuen Erkenntnissen zurück?" Ethan legte fragend den Kopf schief und zeigte belustigt seine Eckzähne, als ich die Augen aufriss und mich daran erinnerte. Zachary hatte allen Grund wütend auf mich zu sein. Schließlich waren wir einfach weggefahren und hatten gleichzeitig das Rudel in Gefahr gebracht. Dass wir rechtzeitig zurück waren um schlimmeres zu verhindern war mehr als Glück gewesen. Beschämt knurrte ich und senkte den Kopf. Mit hängenden Ohren setzte ich mich in Bewegung und ließ mich auch von Ethans Aufmunterungsversuchen nicht überzeugen. Das würde mir Zachary nie verzeihen und er war bestimmt nicht der Einzige, der enttäuscht war.Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als die Welpen mich sahen und aufgeregt jaulten. Eilig rannten sie auf mich zu, stolperten und landeten schließlich in meinen Armen. Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Herzen aus. Ein Gefühl, das ich nie wieder missen wollte und mich fragte, wie ich es ohne diese Art von Liebe bisher ausgehalten hatte. "Hat Onkel Milow auf euch aufgepasst?" Fragte ich lachend, während die Welpen mich abschlabberten und freudig mit dem Schwanz wedelten. Milow fuhr sich mit der Hand durch die Haare und nickte grinsend. "Ausnahmsweise wurde mir eine Aufgabe übergeben bei der ich beweisen kann, dass ich genauso verantwortungsbewusst bin wie alle anderen." Der klagende Unterton entging mir keineswegs, woraufhin ich die Welpen absetzte und Milow dankend in den Arm nahm. "Du darfst gern absofort die Nachtschichten übernehmen, wenn du unbedingt möchtest." Mit großen Augen sah er mich an und schien keineswegs begeistert davon zu sein, was ich mit einem Lachen quittierte und die Drei in den Garten einlud.
Als wir den Garten betraten waren Ethan und Cody bereits dabei den Grill anzuzünden und die anderen saßen um Diego herum und ließen sich vermutlich von den Ergebnissen unseres Ausfluges berichten. Keiner von ihnen wirkte verärgert oder gar enttäuscht, was mich wunderte und gleichzeitig erleichtert aufatmen ließ. Jeder Einzelne von ihnen schien den Ernst der Situation ebenso eingeschätzt zu haben, wie ich und konnte diese Entscheidung vermutlich aus diesem Grund nachvollziehen. "Setzt du dich zu uns?" Fragte Joshua interessiert, doch ich lehnte dankend ab und erklärte, dass ich mich noch umziehen musste. Das war natürlich nicht der Grund, aber das war nicht weiter von Bedeutung. "Du spielst mit Milow und Cash, okay?" Fragte ich Bayan, welcher mir hinterher trottete, als ich zurück ins Haus ging und nur widerwillig zu seinem Bruder zurück nach draußen tapste.
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The Alpha And Me
Werewolf"Es gab Menschen, bei denen es eine zeitlang dauerte, bis sie sich einem öffneten. Es gab Menschen, die von Anfang an über Gott und die Welt redeten und dann gab es noch die Menschen, bei denen es eine Unmöglichkeit darstellte mit ihnen jemals auch...