Chapter 18

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Die Sonne unterstützte die Wirkung meines Weckers zusätzlich am nächsten Morgen und ich schlug direkt hellwach die Augen auf. Zugegeben, ich war schon seit etwa einer Stunde wach gewesen und wollte nur den Moment des Aufstehens hinauszögern. Eilig war ich aufgesprungen, hatte mich im Bad für den bevorstehenden Tag herausgeputzt und stand pünktlich um 7 vor Logans Tür. Beherzt klopfte ich an und zuckte, überrascht über eine sofortige Antwort, zusammen. Über das ganze Gesicht strahlend betrat ich sein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. "Sag hallo zu deinem Alpha!" Der Dunkelhaarige schmunzelte amüsiert und deutete eine Verbeugung an. Ich machte einen Knicks und ließ mich anschließend bei ihm aufs Bett fallen. "Es fühlt sich genauso an, wie ich dachte. Einfach wundervoll." Ich hatte mir zwar vorgenommen meine Freude über den Posten nicht raushängen zu lassen, doch wenigstens vor Logan ließ ich es mir nicht nehmen zu prahlen. Meine Emotionen mussten schließlich irgendwohin. "Wie sieht es mit deinen Wunden aus?" Erkundigte ich mich und Logan zog sich, wie auf Kommando, das T-Shirt über den Kopf, damit ich mir ein eigenes Bild machen konnte. Sie waren noch nicht komplett verheilt, machten aber einen deutlich besseren Eindruck, als ich vermutet hatte. "Dank meiner Fürsorge verschwinden sie schon bald." Murmelte ich stolz und ließ mir von Logan die Wundsalbe reichen. Vorsichtig verstrich ich sie und bemühte mich dabei, ihm nicht allzu große Schmerzen zu bereiten. "Für die nächsten Tage integrierst du dich ins Rudel, okay?" Nicht gerade begeistert von meinem liebevoll verpackten Befehl sah er über die Schulter zu mir. "Warum sollte ich?" Ich verdrehte die Augen und verschloss die Tube wieder. "Weil ich den Jungs ein paar Manieren während meiner Amtszeit beibringen werde." Logan seufzte. Eigentlich hatte ich mit mehr Begeisterung gerechnet, allerdings war ich ihm nicht böse darum, dass er Bedenken hatte. Schließlich lebte er wahrscheinlich schon seit Jahren zurückgezogen. Immer in der Hoffnung den Tag ohne Schlägerei zu überstehen. Dennoch ließ ich ihn nicht damit durchkommen. Mit mir war schließlich nun eine neue Zeit angebrochen. "Tu es für mich, bitte." Schmollte ich und bemühte mich dabei einen unwiderstehlichen Blick aufzusetzen. Er wollte etwas erwidern, entschied sich jedoch dagegen und gab mir letztendlich Recht. Begeistert klatschte ich in die Hände, drückte ihm die Salbe in die Hand und riss die Zimmertür euphorisch auf. "Wir sehen uns unten!" Logan murmelte etwas unverständliches, ehe ich die Tür hinter mir zu zog und nach unten stolzierte. Den ersten Teil meines Zieles hatte ich geschafft. Logan von meinem Vorhaben erzählen und überreden. Dies machte wohl den einfachsten Teil aus, aber geschafft war geschafft. Das Rudel saß bereits mehr oder weniger beisammen. Milow schien wieder einmal über die Strenge geschlagen zu haben. Das würde zumindest erklären, warum er vor Joshua flüchtete, der ihm wutschnaubend folgte. "Bitte sagt mir, er hat es verdient." Maulte ich genervt von dem Chaos am frühen Morgen und kletterte auf die Kücheninsel. Ethan kramte gerade eine Packung Orangensaft aus dem Kühlschrank hervor und seufzte daraufhin ebenso wenig erfreut. "Wann hat er das mal nicht?" Wo er recht hatte, hatte er recht. Milow trieb einen beinahe minütlich auf die Palme. Er hatte es eigentlich mehr als verdient für seine nervige Art die Quittung zu bekommen. Dennoch hegte ich eine Art Mitleid für den Blonden. Ich war mir sicher, dass selbst er sein Mundwerk insofern kontrollieren konnte, dass die Anderen ihn nicht jederzeit das Genick brechen wollten. "Josh, lass ihn laufen." Knurrte ich genervt, als dieser den Übeltäter in den Schwitzkasten nahm. Vermutlich hatte ich meine Regeln zu locker gesetzt. Obwohl ich mir sicher war, dass sich keiner an die Regeln halten würde, vor allem nicht Joshua, schrieb ich mir auf meine gedankliche Liste diese Überlegung auf. "Nenn mich nicht so, Barbie." Knurrte er, ließ von Milow ab und stapfte nun auf mich zu. "Nur weil du hier eine dumme Wette am Laufen hast, heißt das nicht, dass ich dir die Lefzen lecke!" Er blieb direkt vor mir stehen und blitzte mich wütend an. Unbeeindruckt von seinem Auftreten hielt ich seinem Blick so lange stand, bis Ethan einschritt und Joshua von mir weg zog. "Wenn hier wer wen leckt, dann Zachary. Und zwar Heather." Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und hustete wie ein halbtoter Elch im Sterben. Als ich mich halbwegs beruhigt hatte suchte ich den Ursprung dieser äußerst mutigen und zugleich lächerlichen Aussage und fand diesen bei Milow wieder, der Milan lachend einen Highfive gab. Knurrend nahm ich die Verfolgungsjagd auf. Der Kerl konnte was erleben! Der Blonde versuchte mich mit möglichst vielen Harken auszutricksen, schüttelte mich aber damit nicht ab. Ich war viel zu stur, um ihn gewinnen zu lassen und so rannten wir mittlerweile durch das ganze Haus, während der Rest des Rudels unbeeindruckt zu frühstücken begann. "Komm schon, Heather. Eigentlich willst du es doch auch!" Lachte Milow wenige Meter vor mir laufend woraufhin ich verächtlich knurrte. "Ich rede nicht einmal mit ihm!" Mir wurde erst im Nachhinein klar, dass diese Aussage sich nicht als Argument eigenete. Im Gegenteil, es klang eher nach einer Zustimmung, verpackt in eine Ausrede. "Zachary und Heather sitzen aufm Baum.." Begann er zu singen, während er einen Harken nach dem anderen schlug. "Knutschen rum, man glaubt es kaum!" Er hatte gerade den Satz beendet, da stieß er mit niemand geringerem als Zachary zusammen. Im Gegensatz zu Milow blieb dieser stehen und sah uns nur verärgert an. "Na, wer sagts denn." Brachte der Blonde schmerzverzerrt hervor, während er sich nach seiner Bruchlandung aufrappelte. "Ich lasse euch zwei dann mal alleine." Anzüglich wackelte er mit den Augenbrauen, kam allerdings nicht weit, da Zachary ihn aufhielt. "Freundchen, einmal noch und ich ziehe dir das Fell über die Ohren. Haben wir uns verstanden?" Knurrte er zu ihm runter woraufhin Milow eingeschüchtert nickte und sich aus dem Staub machte. Zufrieden nickte Zachery und wand sich mir zu, als Milow außer Sichtweite war. "Doch etwas nervenaufreibender, als du dachtest oder?" Energisch schüttelte ich den Kopf. "Du wirst schon noch sehen. Ich bekomme die in den Griff. Selbst Milow." Beschwichtigend hob Zachary die Hände und sah amüsiert grinsend auf mich hinunter. "Ich bin gespannt." Das war ich auch, das war ich auch..

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt