Chapter 24

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Diego POV:

Ich seufzte erleichtert auf, als der Bus hielt und mich endlich aus seinen Zwängen befreite. Eins war mir schon nach wenigen Sekunden in dieser Hölle auf Rädern bewusst gewesen, ihn benutzte ich kein zweites Mal. Die Sitze kamen eindeutig direkt aus der Steinzeit, weshalb mein Hintern sich anfühlte als hätte ich stundenlang auf einem Stein gesessen. Meine Knie schmerzten unaufhörlich, da dezenter Platzmangel geherrscht hatte. Es wunderte mich zunehmend, dass keine Morde begangen wurden. Jeder, der auch nur einen Funken an Verstand besaß fuhr nicht freiwillig mit diesem Ungetüm. Somit kam bloß, den Weg zu Fuß zurücklegenninfrage, was mir sämtlichen Stress mit diesen Affen, die sich Schulkameraden nannten, ersparte. Meine Beine erholten sich von Schritt zu Schritt weiter und waren schließlich wieder komplett einsatzfähig, als ich das Wohnhaus betrat. Es war äußerst still, was mich jedoch wenig störte. Nur in den seltensten Fällen hielt sich jemand hier auf, wenn ich nachhause kam. Der Großteil des Rudels musste sich schließlich bis zum Nachmittag in der Schule die Zeit vertreiben. Cody arbeitete meistens und Ethan ging zum wiederholten Mal mit irgendeinem dahergelaufenen Mädchen aus. Nur Zacharys Aufenthaltsort war mir unbekannt, doch wenn ich ehrlich war interessierte mich dieser herzlich wenig. Hauptsache der Kerl hielt sich von mir und vor allem von Heather fern. Das Telefon riss mich aus meinen Gedanken und störte mich in meinem routinierten Ablauf. Ich schenkte ihm einen kurzen Blick und wurde neugierig, als ich die dort abgebildete Nummer erkannte. Das Mittagessen musste wohl warten. „Dad? Kommst du doch schon früher raus?" Die raue Lache am Ende der Leitung löste in mir ein vertrautes Gefühl aus, das mir nicht selten gefehlt hatte. Die Hoffnung, dass er schon bald zurückkommen würde, nahm er mir jedoch, was die Euphorie in meiner Stimme schlagartig verstummen ließ. „Wie geht es deiner Schwester und dir? Habt ihr euch gut eingelebt?" Ich zögerte. Eingelebt? Viel mehr an die Umstände angepasst und gelernt mit diesen zu leben. Ich war bloß darauf bedacht auf Heather zu achten um sie vor den schmierigen Typen dieses Rudels zu schützen und ansonsten so wenig Ärger wie möglich zu verursachen. Ob man das eingelebt nennen konnte? Ich wusste es nicht. „Uns geht es gut." Antwortete ich knapp und überlegte fieberhaft wie viel ich Dad erzählen konnte und was davon nützlich sein würde. Vielleicht sollte ich doch lieber mit Michael sprechen? Der konnte wenigstens handeln. Dad hatte keine Chance im Ernstfall einzuschreiten. „Heather ist Alpha. Zumindest für zwei Wochen." Dad schien sich an etwas zu verschlucken, woraufhin er unaufhörlich zu husten begann und ich schon damit rechnete, er würde jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren. Es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder beisammen war und vorsichtig nachharkte. "Meine Tochter ist.. ist.." Stotterte er sich zurecht was mich bloß die Augen verdrehen ließ. So weit hergeholt war diese Tatsache nun auch wieder nicht. Meine Schwester hatte sicherlich das Zeug für eine solch anerkannte Position, keine Frage. Dad müsste das wissen, weshalb mich seine Art zunehmend verunsicherte. "Wie kam es dazu? Dieses Rudel zu unterwerfen gilt als unmöglich!" Ich biss mir auf die Unterlippe. Wie sollte ich diese Frage gescheit beantworten? Konnte ich ihm erzählen, dass es sich um eine harmlose Wette handelte? Nein, das hatte keiner aus dem Rudel geglaubt und Dad würde es sicherlich auch nicht tun. Im Gegenteil, es würde nur seine Skepsis schüren, die er gegenüber Zachary hegte und wenn der davon erfuhr zielte er seine Wut sicherlich auf mich ab. "Sie hat nun einmal Charme und ist ein Profi darin Männer um den Finger zu wickeln." Speiste ich ihn mit einer keinesfalls befriedigenden Antwort ab und verspürte einen kleinen Funken Heimweh, als seine raue Lache erklang und mich mit Wärme erfüllte. Wärme, die ich seit einer gefühlten Ewigkeit kein einziges Mal verspürt hatte. Heather beschützen, das war oberste Priorität. Ob ich mit all dem zurecht kam spielte bloß die zweite Geige. Ändern konnte ich dies sowieso nicht. "Solange keiner von denen meine Prinzessin berührt, kann ich damit leben." Ich biss mir schmerzlich auf die Unterlippe. Dad zählte nicht unbedingt zu den tolerantesten Männern weltweit, aber er würde Heathers Lover eine Chance geben. Nur eine, aber immerhin besser als ihn direkt zu verstoßen. Dass es ganze bestimmte Personen auf sie abgesehen hatten ließ ich im Schatten stehen. Zwar täuschte mich mein Gefühl zu solchen Annahmen nie, aber ich konnte keine Beweise vorlegen und wollte weiterhin Stress vermeiden. Dad von meinen Befürchtungen erzählen, war daher mehr als kontraproduktiv.

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt