Chapter 27

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„Nein!" Knurrte ich in mein Kissen hinein und kämpfte gegen meinen Drang, einfach wie ein kleines Mädchen vor Wut auf mich selbst loszuheulen, an. Wieso schaffte ich es nur immer wieder mich in solch peinliche Situationen zu verwickeln? Kein Wunder, dass mich niemand hier, und vor allem nicht der arrogante Vollspacko, ernst nehmen konnte. Das ganze Gerede davon, dass ich eines Tages die Fähigkeit dazu hätte ein Rudel zu führen, all das war nur leeres Geschwafel gewesen. Leer und unbedeutend. Ich war schließlich nicht einmal dazu in der Lage mich einem anderen Wolf gegenüber zu behaupten. Ich nahm es mir fest vor Zachary zu bezwingen, ihm meine Meinung zu unterbreiten, doch es endete jedes einzelne Mal in einer Vollkatastrophe. Eine Anführerin sollte zu so etwas in der Lage sein. Ich war es nicht. Nicht heute und höchstwahrscheinlich auch nicht in einigen Jahren. Was machte ich nur falsch? Jedes Mal wenn ich vor ihm stand bekam ich kein Wort mehr heraus, verlor an Kraft und überdachte meine vorherige Meinung noch einmal. Es war als wollte mein Körper nicht gegen ihn angehen. Jedem stellte ich mich in den Weg, nur Zachary Sawyer nicht. Ausgerechnet vor ihm war ich nichts als ein schwaches, kleines Mädchen, dass einige Zeit von Daddy getrennt war und ständig auf der Suche nach jemanden war, der sie vor den Gefahren dieser Welt bewahrte. Doch wer?

„Ich denke nicht, dass ich noch einmal verdeutlichen muss, dass deine Meinung für mich nichts bedeutet und ich dein Knurren deshalb ignoriere." Es überfuhr mich eine Gänsehaut, als ich die eiskalte Stimme erkannte, die bloß einer in diesem Rudel, gar auf dieser Welt, besaß. Was wollte er hier? Ausgerechnet er? Mich mit der peinlichen Situation aufziehen? Das sah ihm zumindest ähnlich. „Ich halte nichts von Besuchen, aber ich frage mich, was du wieder einmal in meinem Zimmer verloren hattest." Ich bewegte mich nicht, lag einfach weiter da mit dem Gesicht in meinem Kissen, dass die Dunkelheit für meine Augen bereithielt. Ich hatte schließlich noch immer nicht realisiert, wer sich mittlerweile auf mein Bett gesetzt hatte und sich vermutlich gründlich umsah. Immer auf der Suche nach etwas, mit dem er mich vielleicht eines Tages erpressen oder demütigen konnte, da war ich mir sicher. „Ist es wegen North? Suchst du sie? Sie war eine einmalige Sache, also keinen Grund zur Eifersucht." Beschwichtigte er etwas, dass nur in seinem Kopf herumschwirrte und nicht einmal annähernd der Realität entsprach. Was interessierten mich die Frauen, mit denen er regelmäßig ein Schäferstündchen hielt? Der Kerl war mir schließlich völlig gleichgültig. Sollte er doch rummachen mit wem er wollte und so oft er wollte. So ein Mistkerl bekam sowieso nur welche ab, die darauf aus waren mit dieser Nummer später angeben zu können. Es wäre lächerlich auf solche Frauen eifersüchtig zu sein. „Oder suchst du deinen Cody? Er saß heute morgen gar nicht am Frühstückstisch, oder? Sehr untypisch für einen so kontaktfreudigen, jungen Mann." Ich biss die Zähne aufeinander und verfluchte den Kerl innerlich. Wozu provozierte er mich anstatt einfach wieder zu verschwinden? Hatte er nichts zu tun? Keinen Job, der auf seine Anwesenheit zählte? Keine Frau, die darauf wartete, dass er sie anrief? Es gab sicherlich tausend wichtigere Dinge, als aus mir ein Knurren zu entlocken, das ihn vermutlich nur bestätigen würde. „Dein Beschützer, dein Sorgenkind, dein rebellischer Mottoradfreak. Allesamt nicht beim Frühstück. Sehr schade, findest du nicht auch?" Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Was spielte er nun wieder für ein Spiel? „Ich freue mich wirklich schon sehr darauf, sie alle drei für ihren Verrat zur Rechenschaft zu ziehen." Das Knacken seiner Fingerknochen erklang und unterstützte den Genuss in seiner Stimme zunehmend. Das reichte! Was war nur falsch mit dem Kerl?! Hatte er wirklich vor, den Jungs etwas anzutun? Wieder einmal? Für nichts?! Hasserfüllt sprang ich auf und ließ ihn mithilfe meines drohendem Knurren schmunzeln. Er hatte seinen Willen bekommen, mal wieder. „Wage es ja nicht, auch nur einen der drei zu berühren." Wie gerne wäre ich ihm in diesem Augenblick an die Kehle gesprungen, doch ich würde keine Chance haben. Vermutlich hätte er die Skrupellosigkeit mich bis ins Krankenhaus zu befördern und das lag sicherlich nicht in meinem Interesse. „Du bist wirklich zuckersüß, wenn du das Bedürfnis hast, mich anzufallen." Witzelte der Blonde und ließ mich nur noch mehr vor Wut kochen. Warum tat ich es nicht einfach? Ihn anfallen und mit meinen messerscharfen Zähnen seine Kehle aufschlitzen. Was ein befriedigender Gedanke. Umso bedrückender, dass ich niemals dazu in der Lage wäre. Ich wollte mich schließlich nicht auf sein Niveau hinab lassen und ein wenig Angst vor seiner Kraft hätte ich ebenfalls. Wer wusste schon, wie weit er gehen würde. „Tu dir keinen Zwang an. Na los, lass das Blut fließen. Vielleicht bringt dessen Geschmack deinen Verstand wieder auf den richtigen Weg." Ich wollte gerade etwas erwidern, da hörte ich die Rufe der Jungs von draußen, knurrte Zachary noch einmal verärgert an, griff nach meiner Tasche und lief nach draußen.

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt