Chapter 73

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Es waren bereits zwei weitere Tage vergangen. Zwei Tage, die aus Wachposten bestanden. Zwei Tage, die kaum eine normale Atmosphäre zuließen. Zwei Tage, ohne jegliche Ideen für einen Angriff. Es verging Zeit, die wir nicht hatten und es vergingen Tage, an denen der Frust jedes Einzelnen nur noch mehr anstieg. Vermutlich war die Verzweiflung der Grund für meinen Plan, den Jayden mit großen Augen verneinte und sich sträubte, mich zu decken. Seufzend ließ ich mich auf der Düne nieder und sah Diego hilflos an. "Jayden, du bist sein geheimer Liebling. Dir würde er kein Haar krümmen, selbst wenn alles auffliegt." Jayden, der breitbeinig und mit verschränkten Armen einige Meter vor mir stand, schüttelte energisch den Kopf und zuckte zusammen, als Joshua ihm einen Schlag auf den Hinterkopf gab. "Sei keine Memme und tu endlich etwas gewagtes. Es ist nichts weiter, als ein Knastbesuch." Neugierig nickte ich und auch Diego stimmte Joshua euphorisch zu. Jayden hingegen blieb skeptisch, was ich ihm nicht verübeln konnte. Mein Vorhaben brach schließlich jede noch so kleine Regel, die Zachary und Ethan aufgestellt hatten. Doch was brachten Regeln, wenn keine Lösung für unser Problem gefunden wurde? Es brauchte neue Ansätze, einen anderen Alpha, der Erfahrungen mit diesen Luciferwölfen hatte. Mein Dad. "Was, wenn sie uns abfangen und zu Hackfleisch verarbeiten?" Ich verdrehte die Augen und warf einen kleinen Stock, woraufhin Cash und Bayan in Richtung Meer sprinteten. "Wenn wir weiterhin abwarten und nichts tun verarbeiten sie uns nicht nur zu Hackfleisch, sondern verkaufen auch unsere Organe auf dem Schwarzmarkt. Ist dir das lieber?" Knurrte Joshua und drohte wieder mit einem Schlag auf den Hinterkopf, da hob Jayden beschwichtigend die Hände. "Okay, aber dafür bekomme ich von euch im Gegenzug Geleitschutz gegenüber Zachary." Während Joshua sich über diese Forderung lustig machte und das Stöckchen warf, das Cash brav zurückbrachte, stimmten Diego und ich zu. Geleitschutz gegen Geleitschutz, das war doch kein schlechter Deal. "Was ist mit den Kleinen?" Jayden deutete auf die Welpen, die mit ihren kleinen Pfoten im Sand versanken und sich in einer Geschwindigkeit über den Strand bewegten, die Schnecken gleich kam. "Onkel Logan und Onkel Cody wollten doch sowieso auf die Beiden aufpassen." Erklärte ich und gab Diego einen Highfive, ehe ich ihn mir griff und durch die Haare wuschelte. Der Gedanke daran, Dad endlich wiederzusehen sorgte für tonnenweise Glückshormone, die durch meinen Körper flogen. Es war viel zu viel Zeit vergangen und ich setzte dennoch alle Hoffnung in den Mann, wegen dem wir in diese Lage geraten sind. "Wegen euch werde ich noch draufgehen." Seufzte Jayden und verdrehte die Augen, als wir aufsprangen und ihn in eine Umarmung zwangen. Auch ein tätowierter, introvertierter und dennoch ängstlicher Kerl musste sich solchen Momenten stellen und so ließ er diese Tortur über sich ergehen.

"Ist alles in Ordnung? Du wirkst so nervös." Fragte Zachary nervös und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Er schien seine Trotzphase überwunden zu haben und widmete sich mir ausgerechnet heute mit voller Hingabe. Normalerweise würde ich diese Momente genießen und ihm voll und ganz verfallen, doch es ging um mehr als meine Gefühle. "Ich möchte Cody ablösen und seine Schicht übernehmen." Zachary legte den Kopf leicht schief und nahm meine Hände in seine, woraufhin mein Herz einen kleinen Hüpfer machte. Neugierig musterte er mich und schien meinen Worten nicht zu trauen, was mich nur noch nervöser werden ließ. "Ich kann nicht den ganzen Tag im Umkreis von 100 Metern verbringen." Setzte ich nach und versuchte möglichst süß auszusehen, was Zachary jedoch nicht zu interessieren schien. "Diego kann mich und Jayden begleiten, dann habe ich sogar zwei Beschützer." Ich setzte ein breites Grinsen auf und versuchte meinen Gegenüber mit aller Kraft von meinem Vorhaben zu überzeugen. "Ich begleite dich und Cody übernimmt meine Schicht." Ich schüttelte den Kopf und legte meine Lippen auf seine, um diese harsche Verneinung zu entschärfen. "Wenn wir angegriffen werden, brauchen wir dich hier. Lass mich mit Joshua, Jayden und Diego gehen. Wir sind vorsichtig." Zachary schmunzelte, griff meine Oberschenkel und hob mich hoch ehe er mich an die Wand drückte und mir einen Kuss auf die Lippen hauchte. Mein Herz raste, während die Schmetterlinge in meinem Bauch Luftsprünge veranstalteten und die Hitze, die meinen Körper einnahm meinem Verstand zu betäuben versuchte. "Ich hasse es, wenn Joshua in deiner Nähe ist." Knurrte er und küsste meinen Hals. Ich seufzte verlangend auf und hasste mich selbst in diesem Augenblick. Warum wollte ich ausgerechnet heute die Welt retten? Diesen Augenblick erlebte ich vermutlich nie wieder. "Deshalb sind Jayden und Diego dabei." Seine Augen funkelten mich drohend an, loderten allerdings im nächsten Moment bereits wieder liebevoll auf. "Dann lass mir wenigstens Diego hier. Ethan wollte ihn sowieso das Kämpfen lehren und ich habe nichts dagegen, wenn Joshua mir für einige Stunden nicht unter die Augen tritt." Erleichtert atmete ich auf, legte meine Lippen auf seine und quietschte auf, als er mich auf mein Bett warf und über mich beugte. "Ich reiße ihm die Kehle raus, sobald er dich falsch anguckt. Kannst du ihm dieses Risiko zumuten?" Er küsste meinen Hals und ich seufzte erneut auf, als er meinen Bauch erreichte. "Ja und deswegen müssen wir auch sofort gehen." Presste ich hervor, setzte mich eilig auf, küsste ihn noch einmal und verließ den Raum noch bevor er etwas erwidern konnte.

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt