Chapter 29

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Diego POV:

Mit den Kopfhörer noch in den Ohren schlenderte ich gemütlich den schmalen Feldweg entlang, der mich versteckt und unauffällig zurück zum Haus führte. Ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen. Vor allem nicht bei Joshua, bei dem ich den ein oder anderen Pfeil ausgeliehen hatte. Okay, gefragt hatte ich nicht, aber solange er sie zurückerhielt, war es leihen oder nicht? Okay, ob er sie wiederbekommen würde steht in den Sternen, da ich den ein oder anderen ins Nirwana befördert hatte, aber das fiel schon nicht auf. Hoffte ich. Ich legte den Kopf leicht schief, eine blöde Angewohnheit seit meiner frühsten Kindheit, und lauschte dem Knurren, das vom Vorhof zu hören war. Neugierig auf das Geschehen, das sich wohlmöglich gerade abspielte, nahm ich die Kopfhörer aus den Ohren und schlich mich zu den Tannen, die mir eine gute Sicht gewährten. "Antreten!" Oder so etwas ähnliches brüllte Zachary in seiner nachtschwarzen Gestalt und lief unruhig auf und ab. Irgendetwas schien ihm nicht in den Kram zu passen, mal wieder. Vielleicht hatte er es auf Cody oder Logan abgesehen, die seine lebenden Boxsäcke zu sein schienen. Das Blut von Cody war noch nicht einmal ganz in der Erde versickert, da schien er das nächste vergießen zu wollen. Wenn Dad davon wissen würde.. Er hätte das gesamte Rudel geschickt um uns hier rauszuholen. Doch wie tat man das im Knast? Dem Rudel bescheid geben? Die einzige Nummer, die er anrufen durfte war schließlich die Telefonnummer von Zachary, um eben Heather und mich zu erreichen. Alles andere hatte man ihm untersagt. Aufgeregt sprangen Milow und Milan aus dem Haus und verwandelten sich in windeseile, ehe sie auffordernd knurrend vor Zachary halt machten. Der ignorierte die beiden schlichtweg und wartete ungeduldig auf den Rest des Rudels, das keineswegs so motiviert das Haus verließ, wie die hyperaktiven Vollspinner. "Was ist passiert?" Traute sich Ethan zu Wort und blieb als einziger in seiner menschlichen Gestalt. Alle anderen schienen sich in ihr wohl zu schwach zu fühlen und lebten deswegen ihre tierische Seite aus. Cody und Logan hielten sich im Hintergrund, während die Vollspinner raufend herumtollten und es gar nicht abwarten konnten, das Zachary den Krieg erklärte und sie ihre Energie darin ersticken konnten. "Wo ist sie?!" Das Knurren hallte über den Hof und ließ die Blicke wandern. Nein, sie war nicht da. Heather war noch nicht nachhause gekommen. Wo war das Problem? Sie war schließlich alt genug. "WO SIE IST!" Die messerscharfen Zähne blitzten auf und Logan warf sich winselnd auf den Rücken, als der Blick des Schwarzen auf ihm ruhte. "Du weißt es, schließlich weißt du alles über sie!" Die Anderen wichen etwas zurück, um Zachary den Weg zu Logan zu gewähren, der panisch die Augen schloss und fest damit zu rechnen schien, dass er nun wiederholt zum Opfer werden würde. "Wo ist sie, habe ich gefragt!" Das Tier baute sich bedrohlich vor seinem Ziel auf, dass seine Unschuld betäuerte und im nächsten Augenblick die Zähne seines Alphas zu spüren bekam. Schon beinahe schreiend ließ Logan sich die Tortur über sich ergehen und ich wagte es kaum hinzusehen. Es war erleichternd, als er von dem Omega absah und ihn blutend am Boden liegen ließ. Logan rührte sich nicht. Würde sein ganzer Körper nicht panisch zittern konnte man meinen, er wäre in Ohnmacht gefallen. "Sprich oder ich schlitze dir die Kehle auf und lasse die anderen deinen Tod bis ins grausamste hinauszögern!" Wendete Zachary sich nun Cody zu, der seinen Kopf unterwürfig senkte. Voller Vorfreude auf das kommende Ereignis jaulten Milan und Milow auf. Sie lebten die noch so tiefsten Urinstinkte ihres Wolfes aus und dazu gehörte eben auch das Töten anderer auf Befehl. Niemand anderes würde soweit gehen, aber es brauchte eben nur zwei, die Zachary jeden Gefallen taten um genügend Druck auf die anderen auszuüben. "Sprich, Cody! Oder willst du dein Blut erneut fließen sehen?" Das rot schimmernde Tier ließ sich nieder und zeigte, genauso wie Logan, Unwissenheit an. Zachary leckte sich genießerisch über die Zähne und wollte dem Ganzen gerade ein Ende setzen, da entdeckte Joshua mich. Panisch riss ich die Augen auf, verwandelte mich blitzschnell und wollte gerade davon laufen, da packte er mich schon am Nacken und zerrte mich zu den anderen. Ich zog den Schwanz ein und legte die Ohren nah an den Körper, während ich Zachary gegenüber stand, der seine Antwort auf die Frage gefunden zu haben schien. "Wo ist deine Schwester?" Versuchte er es künstlich freundlich und blitzte mich mit funkelnden Augen an. "I..ich weiß es nicht, wirklich." Wimmerte ich, legte mich auf die Seite und zeigte ihm meinen Bauch. Vielleicht verschonte er mich. Vielleicht hatte ich Glück. "Ihr seid zu nichts zu gebrauchen, hört ihr? Zu nichts!" Zachary tobte vor Wut und schien sich zwischen Cody und mir nicht entscheiden zu können, weshalb sein Blick zwischen uns hin und her schwankte. "Mich erst verraten und jetzt wie feige Straßenköter schweigen? Das sieht euch ähnlich!" Er setzte zum Biss an und versenkt seine Zähne, zur Überraschung meinerseits, in meinen Hals. Panisch quietschte ich auf, mir stiegen Tränen in die Augen als ich den Schmerz wahrnahm und beinahe in ihm ertrank. Aus Reflex schnappte ich nach dem Schwarzen und versuchte mich irgendwie zu wehren, weshalb er nachsetzte und mein schrilles Wimmern erneut über den Hof gelangte. Ich sah kaum etwas vor lauter Tränen, spürte nur wie Zachary von mir abließ und nach wem anderen schnappte. Unsanft prallte mein Körper auf dem Boden auf und mich durchzog ein heftiger Stich, ehe ich mich aufrappelte, auf ihn zusprang und mich in seinen Hals verbiss. Das sollte er büßen!

The Alpha And MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt