"Guten Morgen, Welpen!" Rief ich euphorisch in den Raum, als ich die Treppe hinunter sprang und mich skeptische Blicke musterten. "Welpen?" Harkte Jayden nach und ließ von einer Fragerunde ab, als ich lachend nickte und mir eilig ein Brötchen schmierte. Die anderen beobachteten mich dabei argwöhnisch, doch sprachen nicht weiter über meine gute Laune. "Wieso machst du so ein langes Gesicht?" Konfrontierte ich Diego mit seiner Morgenmuffellaune und bekam einen erdolchenden Blick von meinem kleinen Bruder zu spüren. "Ich habe keine Lust zur Schule zu gehen." Verständnisvoll nickte ich, weiste meinen Bruder aber dennoch auf die Notwendigkeit der Schule hin. Zwar empfand ich den täglichen Unterricht nicht als notwendig, aber Dad hätte ihm eine Predigt gehalten und da irgendjemand seinen Erziehungsstil fortführen musste, vertrat ich diesen Part. "Ich habe nichts gegen die Schule ansich. Es ist nur langweilig ohne Miraz." Eilig dachte ich darüber nach, wer dieser Miraz war. Bestimmt hatte Diego mir schon einmal von ihm erzählt, doch ich erinnerte mich nicht. "Ist er krank?" Versuchte ich von meiner Unwissenheit abzulenken und war ausnahmsweise mit meinem Versuch erfolgreich. "Ich denke schon. Er war seit zwei Tagen nicht in der Schule. Muss wohl eine Grippe sein." Ich stimmte seiner Vermutung zu und wuschelte ihm noch einmal durch die Haare, bevor ich den letzten Bissen von meinem Brötchen nahm und aufstand. "Guten Morgen, oh Herr meines Hauptes." Ließ Milow sich den Spaß nicht nehmen und verbeugte sich großzügig als Zachary gemeinsam mit Ethan das Wohnhaus betrat. Verärgert blitzte der Blonde den Kasper des Hauses an, doch ging nicht weiter auf ihn ein. Die beste Medizin gegen Milow war nun einmal Ignoranz. Zacharys Blick schweifte durch die Runde und blieb an mir hängen. Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und wurde auf der Stelle rot. Peinlich berührt fing ich an zu Lächeln und sah dabei vermutlich aus, wie ein vollkommener Idiot. Zumindest blieb sein Blick trotz meiner Blamage an mir kleben und schien etwas an mir zu suchen. "Guten Morgen, schätz ich." Stammelte ich und war ausnahmsweise über Joshuas gewaltbereite Art dankbar. Denn der beendete sein Frühstück abrupt, stammelte irgendetwas von Zeitdruck, ehe er mich packte und die Treppe nach oben zog. In meinem Zimmer angekommen warf er die Tür zu und stapfte wutentbrannt auf mich zu. Unsicher trat ich einen Schritt zurück und betitelte mich reflexartig als unschuldig. "Ich habe dir doch gesagt, dass du dich mehr als gründlich reinigen sollst!" Ich erinnerte mich an diese Vorschrift und sämtliche Spülungen, die er mir bei unserer Rückkehr in die Hand gedrückt hatte. Eine ziemlich übertriebene Maßnahme um mögliche Geruchsspuren von unserem Ausflug loszuwerden, aber er würde schon wissen, was er tat. "Ich habe deine dämlichen Spülungen benutzt, keine Angst." Keifte ich ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust. Mein Gegenüber schien jedoch nicht zufrieden, stürmte in das Bad und überprüfte die Flaschen. "Du hättest mehr benutzen sollen. Wir werden in Fetzen gerissen, wenn das rauskommt!" Aufgebracht schüttelte er die Flaschen um mir eindrücklich zu erklären, wie brenzlig die Situation war. "Er hat es gerochen! Also halte dich in Zukunft an meine Maßnahmen und spring gefälligst unter die Dusche!" Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten schob er mich ins Badezimmer und drückte mir die Spülungen in die Hand. Na klasse. Worauf hatte ich mich denn da nun schon wieder eingelassen? Und ich dachte wirklich, Zachary hatte mich angeschaut, weil er mich anschauen wollte und nicht wegen einem dämlichen Geruch. Warum mussten Gestaltswandler nur so eine hervorragende Nase haben? Konnten wir nicht andere Gaben haben? Irgendetwas, dass einer solch intensiven Reinigung vorbeugte?Zachary lehnt an der Veranda, als ich das Haus verließ und knurrte daraufhin auffordernd. Ertappt drehte ich mich zu ihm um, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und setzte ein nervöses Lächeln auf. "Es scheint ein wunderschöner Tag zu werden." Versuchte ich das Gespräch in die richtigen Bahnen zu lenken und ballte meine schwitzigen Hände zu Fäusten. Dieser Kerl brachte mich viel mehr aus der Fassung, als ich es zulassen dürfte. Sein Blick wanderte meinen Körper entlang und jede Stelle, die er begutachtete, begann wie Feuer zu lodern. Mein Atem rasselte und ich hatte alle Mühe, meine wackeligen Beine aufrechtzuerhalten. "Ihr habt bereits am frühen Mittag Schulschluss, habe ich mir sagen lassen." Auf meiner Lippe herumkauend nickte ich und krallte meine Finger in die Handflächen. "Wir machen einen Ausflug, nach dem Mittagessen geht es los." Ich legte den Kopf schief, fragte mich, ob ich richtig gehört hatte oder meine Gedanken mir einen Streich spielten und erklärte mich dann mit fester Stimme einverstanden. Das wird der beste Nachmittag meines Lebens werden!
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The Alpha And Me
Werewolf"Es gab Menschen, bei denen es eine zeitlang dauerte, bis sie sich einem öffneten. Es gab Menschen, die von Anfang an über Gott und die Welt redeten und dann gab es noch die Menschen, bei denen es eine Unmöglichkeit darstellte mit ihnen jemals auch...