#161 Die Sache mit der Energie :D ~

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Hoseok

Was war die Lösung des Ganzen? Was würde es kosten? Wo waren die Grenzen und ... was war der Preis dafür, dass er den Schmerz los war, im schlimmsten Fall, dass Jimin nun litt?

"Wie soll ich das erklären? Es ist besseres Yoga~"

Yoga? Damit hatte Hoseok nicht gerechnet. Und noch weniger konnte er sich einen Reim auf die Antwort machen. Jimin lachte hell über seine verdutzte Miene und nutzte seine freie Hand um Hoseok wieder ein wenig durch die Haare zu gehen. "Es ist alles eine Frage der Einstellung, Hoseok."

"Eine Frage der Einstellung?", echote Hoseok und musterte seinen Mate aufmerksam. Jimin lächelte und nickte. "Das muss du mir erklären", wies der Energizer ihn an betrachtete ihre verschränkten Hände. "Naja, man fühlt die Energie, richtig?", begann Jimin. "Sie fühlt sich gut an...", bestätigte das Hoseok mehr oder weniger, doch Jimin schnaubte nur leicht. "Für mich fühlt sich nichts gut an, was dir weh tut", stellte er klar und Hoseok runzelte dir Stirn. "Aber sie fühlt sich gut an", beharrte er und es war wohl mal wieder die innere E-Slut, die schon wieder beleidigt sein wollte. "Der Preis ist mir zu hoch", meinte Jimin nur fest.

Hoseok verstummte. Er konnte sich nicht dagegen wehren, dass Jimins Worte ihn mit Wärme füllten und ein Lächeln sich auf sein Gesicht schlich, auch wenn die E-Slut beleidigt war. Sein innerer Mate war dafür schier auf begeistert und der war deutlich stärker. Auf jeden Fall tat es gut zu wissen, dass Jimin ihn sah. Einfach ihn - Hoseok - und nicht den Energizer oder die Energie.

"Dieses Gefühl ist viel greifbarer, als man denkt. Es ist wie ein Geschenk. Aber man muss nicht alle Geschenke annehmen. Also bin ich die unhöfliche Arschnase, die das Geschenk ablehnt. Ich schiebe es einfach zu dir zurück. Ich denke so lässt sich da am einfachsten erklären. Es läuft mental ab. Konzentration. Atmen hilft ganz gut", erklärte Jimin und Hoseok war völlig beeindruckt. Trotzdem machte er sich Sorgen, um Jimin. "Wie anstrengend ist das für dich?", wollte er wissen. "Tut das weh?"

Jimin lachte nur wieder und schüttelte den Kopf. "Es ist ein bisschen, als müsste ich nebenbei Kopfrechnen. Es ist also mental eine Herausforderung für die Konzentration. Wobei ich denke das es dabei auch darauf ankommt, wie viel von der Energie kommt. Für mich besteht da kein Problem, das Schlimmste was passieren kann ist, dass die Konzentration einbricht und doch was rüber schwabbt. Das wäre sehr unschön für dich, also will ich es richtig machen."

Hoseok nickte verstehend. Er konnte sich vorstellen was er meinte. Also würden sie, je weiter sie gingen, mehr in Gefahr laufen, dass ihre kleine Blase platzte. Doch Hoseok konnte nicht mal enttäuscht sein. Das alles war schon viel mehr, als er je zu träumen gewagt hatte. Er konnte Jimin anfassen. Ihm nahe sein, wie keiner Person zuvor. Zufrieden strich er mit den Daumen über Jimins Handrücken und genoss es, dass er weder das Brennen ertragen musste, noch die kalte Leere, die folgte, wenn das Brennen verschwand.

Die Vernunft hatten sich mittlerweile zum Mate gesellt. Sie jubelten jetzt beide. Irgendwo aus dem Eck machte sogar Bedürfnisse-Hobi mit. Endlich fummeln... was?

"Du bist unglaublich", meinte Hoseok schließlich glücklich. Es schloss die Augen und lehnte seine Stirn gegen die von Jimin und auch das schien händelbar zu sein. "Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll. Ich bin gerade so unglaublich glücklich." "Und das, obwohl du ein bis auf die Knochen nasser Energizer bist", ließ Jimin verlauten und Hoseok konnte das Grinsen deutlich hören. "Pabo", meinte er nur wieder amüsiert. Das war ja wohl gerade das kleinste Übel, auch wenn der Energizer tatsächlich nicht gerne nass wurden. Doch sein Mate war ein Lotus, also schloss er nicht aus, dass dies nicht das letzte Mal war.

"Selber Pabo", erwiderte Jimin. "Du lobst schon, dabei weißt du das Beste noch gar nicht: Ich arbeite daran schon eine ganze Weile daran und ich werde immer besser darin." Hoseok löste sich ein bisschen von Jimin, um ihn ansehen zu können. "Du meinst...?", fragte er und ließ sich das ganze durch den Kopf gehen.

Jimin grinste nur süffisant. "Dir ist es gar nicht aufgefallen, wahrscheinlich weil ich am Anfang noch echt oft gefailt habe, aber war sowas hier..." - er drückte Hobis Hand, die er noch immer hielt - "zu Beginn noch großes Einmaleins ist es jetzt einfaches subtrahieren und addieren mit natürlichen Zahlen im einstelligen Bereich."

Hoseok schnappte gespielt empört nach Luft. "Du hast mich zum Üben benutzt! Wahrscheinlich für den anderen Energizer, den du im Keller versteckst!", warf er ihm vor. "Das wird es sein, Hobi", bestätigte Jimin erheitert, doch dann wurde er wieder ernst.

"Ich habe jetzt einen Punkt erreicht, an dem ich nicht alleine weiter üben kann, auch wenn es so lustig gewesen wäre, wenn ich dich eines Tages einfach verführt hätte", er lachte kurz und zog ihn näher an sich ran. "Doch um zu lernen mehr Energie zu kontrollieren muss auch mehr Energie kommen", vermutete Hoseok und Jimin nickte. "Ab jetzt müssen wir das gemeinsam lernen. Übung macht den Meister und so. Vorausgesetzt wir wollen das."

Hoseok spürte nur wieder, wie ihm die Röte in die Wangen schoss. Arg. Er sollte sich nicht so aufführen. "Und wie wir das wollen", sagte er leise. Jimin ließ Hoseoks Hand los, aber nur um seine Arme, um ihn schlingen zu können. "Gut", raunte er und verpasst Hoseok damit eine angenehme Gänsehaut.

"Dann lass mich was ausstesten." Hoseok nickte und Jimin beugte sich näher zu ihm. Hoseoks Herz machte einen Hüpfer und schlug danach mindestens drei mal so schnell weiter. Er hielt still und überließ es Jimin näher zu kommen und auszuloten, wo seine Grenzen lagen, bis er schließlich die weichen Lippen seines Mates auf seinen fühlen konnte.

Zunächst zögerlich erwiderte er den zärtlichen Kuss und genoss es, dass die Schmetterlinge in seinem Bauch diesmal nicht mit Benzin überschüttet und angezündet waren. Es fühlte sich großartig an Jimin zu küssen. Viel besser als er es sich je erträumt hatte. Jimin hatte es im Griff.

Hoseok war eben schon mit den sanften Berührungen, die sie hatten austauschen können, schon unglaublich glücklich gewesen, so beflügelte ihn der Kuss regelrecht.

Ein kurzer, relativ unschuldiger Kuss, doch er reichte, um Hoseok unfassbar glücklich zu machen. "Alles okay?", fragte Jimin mit einen Grinsen und Hoseok nickte lächeln. Jimin biss sich kurz auf die Lippe. "Gut", meinte er und beugte sich wieder zu seinen Mate, um ihn wieder zu küssen. Er neigte den Kopf, um den Kuss zu vertiefen und Hoseok passte sich schüchtern seinen Bewegungen an. Sein Hand wanderte in das weiche, orangene Haare des Lotus. Es ist nicht, als hätten sie sich noch nie geküsst, doch diesmal war es einfach etwas komplett anderes.

Hoseok konnte sich nicht helfen, aber fühlte sich für ihn so an, wie er sich einen wahren ersten Kuss immer vorgestellt hatte. Behutsam und vorsichtig. Zärtlich und trotzdem aufregend. Er bewegte seine Lippen liebevoll gegen die Jimin genoss das Kribbeln im Bauch. Sein Herz schlug ihm bis zu Hals und er vergaß fast wo sie waren.

Irgendwann löste sich Jimin jedoch aus ihrer kleinen Knutscherei. "Es funktioniert", stellte er fest. "Es funktioniert", bestätigte Hoseok glücklich. "Glaubst du es geht auch, wenn ich dich küsse?", fragte er und Jimin zuckte nur mit einem herausfordernden Glitzern in den Augen mit der Augenbraue. "Okay, warte." Hoseok setzte sich um. Was soll der Geiz. Er hatte hier seinen Mate und seine Nähe brannte endlich mal nicht, das musste er ausnutzen, also verlagerte er sich so, dass er sich Jimin komplett zudrehen konnte und legte die Arme locker um den Nacken seines Mate. Jimin schlag zufrieden die Arme um ihn und grinste.

[Hoseok innerer Priest - Wo zur Hölle kam der überhaupt plötzlich her?! - wollte darauf hinweisen, dass das hier immer noch ein öffentlicher Raum war, doch er wurde mit einem fröhlichen 'Uhlala' vom Bedürfnisse-Hobi weggeschubst]

Hoseok nahm Jimins Gesicht zwischen die Hände und musterte ihn forschend. "Bereit?", fragte er und Jimin kicherte. "Du bist so süß." Hoseok schnaubte. Die Lage war ernst. Er beugte sich vor und legte seine Lippen auf die seines Mates. Startete er zunächst unschuldig, so wurde der Kuss noch schnell intensiver, fast schon ein wenig hungrig. Fast fürchtete Hoseok, die Grenze wäre erreicht, doch offensichtlich konnte auch so Jimin händeln, was auf ihn zu kam. Hoseok lächelte in den Kuss bevor er sich ein Stück von Jimin löste.

"Es ist schön, wenn es nicht brennt", meinte er. "Es ist schön dich lächeln zu sehen", erwiderte Jimin, bevor er ihre Lippen wieder verband und Hoseok fragte sich, wie er je davon genug bekommen sollte.

Curare - Teil IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt