Jimin
Der Pathfinder wusste nicht genau, was er da unten wollte. Es war nicht so, als würde er ihn wirklich hassen, nach allem war er immer noch ein Landare und irgendwie verstand er ja die Logik hinter seinen Anschlägen. Aber irgendwie wollte Jimin trotzdem mit ihm reden. Vielleicht wollte er ihn auch ein wenig ärgern, könnte sein.
Das was ihn am meisten aufregte, daran, dass er ihn auf dem Kieker hatte, war, dass er damit automatisch Hoseok mit reinzog. Wenn er selbst litt, dann litt Hoseok noch viel mehr und noch immer konnte er Abraxas nicht verzeihen, dass er Hoseok durch die Hölle geschickt hatte. Er missbilligte die Taten dieses Wesens und auch wenn er ihm nicht direkt den Tod wünschte, so wäre Jimin doch erleichtert, wenn er unschädlich gemacht werden würde und niemanden mehr so verletzen konnte.
Yoongi war mit an seiner Seite und begleitete ihn auf seinem Weg nach unten. Auch seine Motive kannte er nicht, aber wahrscheinlich war es als König seine Pflicht, sich mit Gefangenen auseinanderzusetzen, denn das war er. Namjoon nicht, aber 'Abraxas'.
So nennt er sich, benutzt den Namen.
Jimin konnte nicht aufhören darüber nachzudenken. Wieso? Was erhoffte sich gerade Namjoon davon? Er sollte doch eigentlich froh sein, wenn er seinen Körper wieder für sich hatte. Warum dann hatte Jimin das Gefühl, dass Namjoons Pläne andere waren?
Immer wieder gingen Leute, die sich vorher das Tattoo hatten machen ließen, nach unten um mit Namjoon zu sprechen, in der vagen Hoffnung, dass er sie hörte. Am meisten Lilly, Jungkook und Jin. Auch Jimin war schon einmal unten gewesen, doch zu seinem Verdruss war einfach niemand dagewesen. Er hatte geschlafen und sich auch nicht wecken lassen. Vermutlich zogen sich dann einfach beide Personen zurück, die zurzeit in diesem Körper steckten. Jimin wusste es nicht genau, doch er hoffte bald reden zu können, denn irgendwie brauchte er das.
Jimin und Yoongi gingen die letzte Etage nach unten. Auch wenn Yoongi das nicht wirklich brauchte - denn wann nahm der König schon mal irgendwen gefangen? - so hatte das Schloss doch einen beachtlichen Kerker. Es fühlte sich an, als würde man unter die Erde gehen, aber wenn man bedachte, dass Vicarli sich in 100m Höhe auf einer Plattform befand, dann kam man auch drauf, dass das nicht stimmen konnte. Nein, sie gingen in das innere des Fußes der Plattform. Fenster gab es hier dennoch keine, denn wenn jemand hier gefangen gehalten wurde, dann war es auch jemand, der es absolut verdiente und der auf keinen Fall entwischen durfte.
Jemand wie Abraxas.
Die Idiotenzelle lag viel weiter oben, sie war nur ein Raum mit einem Gitter, sie war wirklich nur dazu da, um Idioten aufzuhalten. Jimin hatte sie schon eine Weile nicht von innen gesehen und fragte sich, ob er einfach langsam erwachsen wurde, ob die Zeit, die sie jetzt hinter sich hatten, ihn nicht hatte er selbst sein lassen und ob er sich generell Sorgen machen musste um seinen eigenen Idiotismus.
Doch das war ein Thema für später und eins um Yoongi damit auf den Sack zu gehen.
Zunächst müssten sie sich erst mal auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Yoongi legte eine Hand auf ein Bedienfeld. Das hier unten war nicht zu vergleichen mit der Idiotenzelle, das hier war Hochsicherheit. Er würde hier nicht entwischen können, denn dazu müsste er Yoongi sein. Oder versuchen an eine der KI ranzukommen, die den Rest hier regelten. Beides konnte er vergessen.
"Ist unser Gast wach?", fragte Yoongi, nachdem die Türen hinter Jimin und ihm zugegangen waren.
"Guten Abend Hoheit!", antwortete er eine körperlose Stimme und noch eine Tür ging auf. "Er ist wach und er versucht herauszufinden, ob er durch Lüftungen entkommen kann. Er hat heute schon vier Partien Schach gegen mich verloren. Du solltest dich aber beeilen. Meine Messungen haben ergeben, dass immer, wenn er sich hinlegt, dass es dann nur 15min dauert, bis er einschläft und 5 weitere, bis er diesen Zustand erreicht."
Yoongi nickte das ab. "Danke Christie."
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Curare - Teil II
FanfictionHatte der 23-jährige Koreaner Namjoon bis vor ein paar Wochen noch starke Zweifel an seiner mentalen Verfassung, weil seine Liebe der Grünlilie auf dem Fensterbrett galt, so war er nun von jeglichen Infragestellungen (das ist ligit ein Wort) seiner...