Namjoon
Es war wieder einer dieser Tage, an denen Abraxas einfach verschwand und Namjoon hatte keine Ahnung wohin. Normalerweise beließ Namjoon es einfach dabei, doch inzwischen war die Sachlage noch ein bisschen anders. Irgendwie machte er sich Sorgen um den Odiomare.
Namjoon hätte auch nicht gedacht, dass er irgendwann an diesem Punkt ankommen würde, aber hier waren sie nun.
Namjoon machte sich also auf die Suche nach Abraxas, was zunächst erst einmal bedeutete, dass er seinen Sicherheitsbereich verließ und an den üblichen Plätzen, die sie sich irgendwie teilten, nach dem Kleineren Ausschau hielt. Doch irgendwie schien er auch hier nirgendwo zugegen zu sein. Wo war der Kerl hin? Er musste drin sein, denn dass Abraxas sich, wie inzwischen so oft, nach innen zurückgezogen hatte, konnte Namjoon daran erkennen, dass er keine Verbindung nach draußen hatte. Der Bildschirm, über den er ein Auge nach draußen haben konnte, war schwarz geblieben, denn dieser Körper, den sie sich nun unfreiwillig teilten, nahm nichts wahr.
Namjoon seufzte. Irgendwie war es ihm ja nicht geheuer, wenn Abraxas nicht irgendwo in der Nähe war und rumgiftete, wie er es sonst immer tat. Mit einem kritischen Blick stand Namjoon in der Haupthalle, die seinen und Abraxas Teil verband, und musterte er das hölzerne Tor, hinter dem der Bereich anfing, der komplett Abraxas gehörte. Namjoon machte da sonst einen Bogen drum und es war auch nicht weiter nötig sich um diesen Bereich Gedanken zu machen, denn der Odiomare war sowieso immer dort, doch jetzt spielte er mit dem Gedanken einfach nach Abraxas zu sehen.
Namjoon seufzte und dann gab er sich einfach einen Ruck. Er ging zu dem Tor und nahm es unter die Lupe. Wenn er Abraxas wäre, wie würde er die Tür verschließen um jemanden rauszuhalten. Wahrscheinlich gar nicht. Er würde darauf bauen, dass der andere im Kopf keinen Bock auf ihn hat. Also versuchte es Namjoon einfach nur mit klinken und tatsächlich konnte er das Tor aufstemmen. Schnell schlüpfte er in den Gang dahinter. Aufmerksam sah er sich um, nur um festzustellen, dass der Gang nicht wirklich ein Gang war, sondern eher solides ... nichts?
Es gab Türen, doch diese glimmten irgendwie nur in unendlicher Dunkelheit vor sich hin. Namjoon stieß die Luft aus seinen Lungen aus. Vielleicht war das eine Falle? Würde er hier wieder rauskommen, wenn er erst einmal tiefer hineingegangen war? Das Tor hob sich von den Türen ab, aber was, wenn es plötzlich nicht mehr an der Stelle sein würde, wo es jetzt war? Abraxas traute er eine Menge zu, auch wenn diese Schwärze nicht gerade von einer Menge Kreativität zeugte.Unschlüssig ließ Namjoon seine Hand an der Klinke des Tors verweilen. Warum war er überhaupt auf die Idee gekommen nach Abraxas zu sehen? Warum war er besorgt? Er konnte es nicht festmachen. Er verstand nicht, was genau anders war, als sonst, wenn der Odiomare mal nicht zusehen war, doch irgendwas war einfach anders, auch wenn Namjoon es nicht beziffern konnte. Also gab er sich einen Ruck und ließ die Klinke los. Er ging zunächst zu der erstbesten Tür und öffnete sie, doch dahinter war nur eine altertümliche Küche, die nicht besonders verdächtig erschien, auch wenn Namjoon sich fragte, was sie wohl mit Abraxas zu tun hatte.
Er schloss die Tür wieder und entdecke eine Art Wohnzimmer, die gar nicht so unähnlich zu dem Kinosaal war, der zwischen ihnen entstanden war, also vermutete Namjoon, dass das wohl eher eine neuere Erstellung hier war. Ruhig ließ er seinen Blick durch den Raum leiten, doch da Abra auch hier nicht war und er nicht weiter schnüffeln wollte, schloss er auch diese Tür wieder. Wo war der Kerl nur? Namjoon sah zurück zu dem Tor. Es war noch immer da, auch wenn Namjoon den Frieden nicht ganz traute. Vorsichtig ging er zur nächsten Tür und wollte sie gerade öffnen, als er von der Tür gegenüber ein leises Geräusch vernahm.
War das ein Schluchzen gewesen?
Was hatte der Odiomare hier versteckt? Namjoon ließ von der Tür vor ihm ab uns wandte sich um. Leise öffnete er die Tür und war einen Blick in den Raum dahinter. Zu seinem Erstaunen war es eine öffentliche Toilette. Was zum Henker? Warum sollte man sich so einen Raum erstellen? Namjoon lauscht gespannt. Er konnte das Schluchzen nun deutlich hören. Irgendjemand saß in einer der Kabinen und weinte. Leise schloss Namjoon die Tür hinter sich und schlich sich weiter in das innere des Raumes. Er war irgendwie trostlos. Ein abgeranztes Bad mit dreckigen Waschbecken, seltsamen Graffiti an den Wänden und eine der Spielflächen hatte einen deutlichen Sprung. Es war kurz um der Stoff aus dem Horrorstorys gemacht waren. Vielleicht sprang ihn gleich eine weiße Frau ohne Kopf an, wer wusste das schon?
Wieder höre Namjoon ein Schluchzen und ihm wurde klar, dass es keine Weiße Frau oder sonst ein Geist war, der hier vor sich hin weinte. Er hatte Abraxas gefunden. Leise ging er in die Hocke und warf einen Blick unter den Kabinen durch. Das bisschen, was er zu sehen bekam, bestätigte ihm, dass es Abraxas war, der in der dritten Kabine hocke und bitterlich weinte. Was hatte er? Ging es Namjoon überhaupt was an? Vielleicht sollte er einfach wieder gehen, aber Abraxas weinte so fürchterlich, dass Namjoon ihn da auch nicht sitzen lassen konnte.
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Curare - Teil II
FanfictionHatte der 23-jährige Koreaner Namjoon bis vor ein paar Wochen noch starke Zweifel an seiner mentalen Verfassung, weil seine Liebe der Grünlilie auf dem Fensterbrett galt, so war er nun von jeglichen Infragestellungen (das ist ligit ein Wort) seiner...