Namjoon
Sie landeten in einem Garten und der war so schön, dass Namjoon spontan bezweifelte, dass sie hier richtig waren. Oder vielleicht doch? Einfach weil es dem Odiomare nicht gehörte und er es sich einfach genommen hatte. Wahrscheinlich traf das auch auf das Portal zu, durch das sie gekommen waren, denn Namjoon bezweifelte, dass ein derart altes Relikt in den Garten einer recht großen Waldhütte führte. Wahrscheinlich hatte sich der Odiomare, selbst alt wie ein Stein, das mal eben angepasst. Man sollte den Typen wirklich nicht unterschätzen.
"Wo zur Hölle sind wir?", fragte Jimin und sah sich um. "Das ist nicht unserer Sumpf und generell ist es viel zu kühl... sind wir überhaupt noch in Curare?" Namjoon warf dem Lotus einen besorgten Blick zu. "Ich habe keine Ahnung", gab er an. Wenn er sich durch den Kopf gehen ließ, was er über Curare, seine Nachbarländer und deren geografische Begebenheiten inzwischen wusste, dann waren sie weder in Curare, noch im Norden bei den Butterflys? Vielleicht waren sie östlich? In Symarkh? Oder zumindest irgendwo unweit der Grenze dazu?
"Sind hier irgendwelche Nachlässe?", wollte Namjoon wissen. Das würde immerhin eine Spur darauf geben, ob das Gebäude eigentlich Landaren gehörte oder schon Symarkha. Vielleicht war es auch gar nicht wichtig. Viel wichtiger war, dass sie jetzt hier waren und ihre Mates hier irgendwo sein mussten - genau wie ein Odiomare, der sie bereits erwartete.
"Also, wie ist der Plan?", wollte Jimin wissen und machte sich daran zu dem Haus zu schleichen, zu dem der Garten gehörte. Namjoon folgte ihm so leise wie möglich, auch wenn er längst nicht so leichtfüßig wie der Pathfinder war. "Keine Ahnung um ehrlich zu sein", meinte Namjoon und seufzte. "Ich denke es wäre das Beste, wenn du nach Lilly und Hoseok suchst, während ich unseren Freund ablenke", meinte er und handelte sich damit einen kritischen Blick von Jimin ein. "Ich weiß genau, dass du nicht vorhast ihn nur ablenken. Scheiße, Namjoon, du glaubst doch nicht wirklich, dass es was bringt, wenn du dich opferst."
Namjoon schüttelte den Kopf. "Ich habe nicht vor mich zu opfern", sagte er. Doch er wusste auch, dass der Odiomare sie nicht umsonst hier raus gelockt hatte. Sie waren durch ein Portal gekommen. Sie hatten keinen Plan, wie sie zurück nach Curare kommen sollten, wenn nicht durch ein Portal zurück. Der Odiomare war sicher nicht so freundlich dies so einfach auszulösen. Also mussten sie ihm wohl was im Gegenzug bieten und ihn zwingen sein Wort zu halten. Namjoon war nicht naiv. Er wusste, dass das alles schief gehen konnte, aber ihnen blieb nichts übrig, als das bisschen Trumpf, was sie hatten, auszuspielen. Oder es wenigstens zu versuchen. Doch er machte sich auch nichts vor: Der Odiomare saß am längeren Hebel.
Wenn Namjoon die anderen hier raus schaffen konnte, dann war das wohl ein Wunder.
Letztendlich blieb Namjoon nichts anderes übrig, als dem Odiomare das zu geben, was er haben wollte - unter Bedingungen. Das war das Beste, was Namjoon noch aus der Situation rausholen konnte. Die Hauptsache war, dass er die Jungs und Lilly hier raus bekam. Wie viel das seiner Mate brachte würde sich zeigen - Namjoon hatte nicht vor so einfach aufzugeben und zu verschwinden, aber man wusste immer erst, wie es ausging, wenn man es erlebte nicht, wahr? - Sollte er es nicht schaffen irgendwie bestehen zu bleiben, dann würde es schlecht für Lilly aus sehen, aber immerhin hatten sie dann Hoseok und auch Jimin, der sich einfach mit in die Gefahrenzone begeben hatte, gerettet.
Einen besseren Plan hatten sie nicht. Die Alternative wäre gewesen Hoseok und Lilly sich selbst zu überlassen. Namjoon seufzte gestresst. "Das Wichtigste ist, den Odiomare dazu zubringen, dass er dieses Portal wieder öffnet, damit der Weg zurück gegeben ist. Wir sind hier im nirgendwo, da kann man uns nicht mal eben abholen." Jimin zischte. "Das Arschloch hat es schon geschickt angestellt", murmelte er mit einem bitteren Unterton. Namjoon legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Jimin... wenn etwas schief gehen sollte, dann musst du unbedingt herausfinden, wo wir hier sind und dann müsst ihr kommen und diesem Mistkerl endlich in eure Finger bekommen... das ist das Allerwichtigste. Das hier sollte das Letzte sein, womit er Curare auf der Nase rumtanzt", beschwor Namjoon den Jüngeren und dieser nickte.
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Curare - Teil II
FanfictionHatte der 23-jährige Koreaner Namjoon bis vor ein paar Wochen noch starke Zweifel an seiner mentalen Verfassung, weil seine Liebe der Grünlilie auf dem Fensterbrett galt, so war er nun von jeglichen Infragestellungen (das ist ligit ein Wort) seiner...