Taehyung
"Jungkook", entfuhr es Taehyung leise, nachdem der Jüngere ein paar Sekunden nur schwer atmend in Staub seiner Feinde gestanden hatte. Jungkook wandte sich zu ihm um und betrachtete ihn ein paar Sekunden, bevor er ungläubig die Luft aus seinen Lungen ausstieß. Er lachte in einer Mischung aus Verzweiflung und Erleichterung, was Taehyung nur zu gut nachvollziehen konnte. Sie waren am Leben. Sie hatten es geschafft. Jungkook hatte es geschafft.
"Findest du mich auch immer noch cool, wenn ich jetzt vor Erleichterung heule?", fragte Taehyung. Er konnte ihr Glück gar nicht fassen. "Ja, sicher", versicherte ihm sein Mate und rutschte mit Schwung wieder neben ihn, nur um sich gleich an ihn ran zu hängen. In dem Moment begann auch der Staub zu leuchten und löste sich auf und als die Lichterflut vorrüber war, konnte Taehyung sehen, dass sich über alle kleine Nachlässe gebildet hatten. Die Toten Landare waren endlich frei. Der Fluch der Revixen war gebrochen.
Taehyung sah seinen Mate an und strich ihm durchs Haar. "Ich schätze damit bist du nun ein Fluchbrecher", meinte er trocken und er lachte, auch wenn es viel mehr eine Übersprungshandlung seines gestressten Geistes war, als wirklich Freude. Er stand noch immer unter Strom und er war sich sicher, dass es Jungkook nicht besser ging. Jungkook warf einen Blick auf die Pflanzen. "Darum gab es hier keinen Ruhegarten", meinte er und es wunderte Taehyung nicht, dass es auch Jungkook aufgefallen war. "Wie soll es einen geben, wenn selbst der befallen ist und durch die Gegend wandert, was?", erwiderte Taehyung und drückte seinen Mate an sich. Sie sollten die Anlässe einpflanzen. Ihnen die letzte Ehre erweisen.
Doch davor musste er wenigstens ein bisschen Energie regenerieren, er war noch immer völlig fertig. Er ließ sich einfach komplett umkippen und zog Jungkook mit sich, der erschöpft auf ihm liegen blieb. "Wir sind Counterparts", sagte Jungkook und Taehyung nickte. Das hatte er inzwischen auch kapiert. Sein sprunghaftes Hirn hatte ihm das ausgespuckt. Jetzt wurde Taehyung auch klar, was los war. Das waren nicht seine Gedanken, die in Lichtgeschwindigkeit durch sein Hirn rasten, es waren Jungkooks. Und sie waren verdammt anstrengend. "Es war so offensichtlich", meinte Jungkook weiter. "Warum hab ich das nicht gesehen?"
Es war scheinbar nicht so, als würde Jungkook wirklich eine Antwort darauf haben wollen, er strich ihm nur durch die Haare und sah ihn an. Taehyung musterte ihn und seltsamerweise war ihm, als wäre eines von Jungkooks Augen mit einem mal heller, als das andere, eher so, wie seine eigen Augen waren. Doch Jungkook riss ihn aus seinen Gedanken indem er seinen Kopf gegen seine Schulter fallen ließ. "Du lebst", sagte er und klang so alle, wie Taehyung sich fühlte. Taehyung drückte Jungkook ein wenig an sich. "Du lebst auch", sagte er und mit den Worten folgte wohl auch sowas, wie die endgültige Erkenntnis und pure Erleichterung durchstörmte ihn.
"Gib mir 15 Minuten dann kann ich wieder aufstehen", meinte er und strich Jungkook rüber den Rücken. "Ich hab EEP eingepackt, aber das ist im Auto bei unseren Sachen", erwiderte er, doch er machte auch keine Anstalten aufzustehen. "Lilly macht sich bestimmt schon Sorgen", erzählte er weiter, bevor er ihn noch mal prüfend musterte. "Du bist blass, was hast du gemacht?", fragte er. "Du wirst aber nicht gleich ein Fliederbusch?" Taehyung schnaubte leicht. "Nein, nicht wenn ich jetzt brav liegen bleibe und ein paar Minuten warte, dass die Energie sich ein bisschen erholt", erwiderte er.
Taehyung beschränkte sich aufs Atmen. Seine Glieder waren schwer wie Blei und schmerzen und noch immer fühlte er sich völlig erhitzt und kleine Schweißperlen bildet sich auf seiner Stirn. Er fühlte sich fiebrig und schwach. Doch da sie nichts mehr zu befürchten hatten, war ihm das relativ egal. Sie hatten das hier irgendwie überstanden und wenn der Preis dafür eine Energiearmut war, dann war das erstmal so. Das würde wieder werden. Jungkook legte sich schließlich einfach neben in und tat es ihm gleich.
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Curare - Teil II
FanfictionHatte der 23-jährige Koreaner Namjoon bis vor ein paar Wochen noch starke Zweifel an seiner mentalen Verfassung, weil seine Liebe der Grünlilie auf dem Fensterbrett galt, so war er nun von jeglichen Infragestellungen (das ist ligit ein Wort) seiner...