Jimin
Bob gab sich alle Mühe, herauszufinden, was genau nicht mit dem Lotus stimmte und auch Jimin strengte seinen Kopf an, im Versuch zu sehen, was er übersah. "Was ist es, was vor meiner Nase ist, aber ich nicht auf die Kette bekomme?", fragte Bob leise. Auch der Thymian spürte, dass ihnen was entging. Doch Jimin wollte weder sich, noch Bob weiter stressen. Sie würden es schon herausbekommen. Bis dahin sollte sich der Mainhealer um Leute kümmern, die es brauchten, denn er verschwendete schon genug Zeit damit, Jimin zu untersuchen, dem nichts fehlte, außer, dass er Energie verlor.
"Bob, wir kriegen das schon raus, ich werd mich jetzt einfach drüben ins Wasser legen und die Basis chillen, das klingt doch nach einem Plan." Der glatzköpfige Landare nickte das angestrengt ab. "Kiddo, mach keinen Scheiß, oder ich werde richtig sauer." Jimin lachte nur leise. Er hatte nicht vor auch nur irgendwas zu riskieren, also würde er ausnahmsweise mal brav sein.
Ohne noch mehr zu sagen, drückte Jimin den Thymian, der immer so unter ihm zu leiden hatte, an sich. Dann machte er sich endlich, nachdem er wieder die Hand seines Mates genommen hatte, auf den Weg in die 28. Er wusste, dass Hoseok es nicht so mochte, nass zu sein, also hielt er seinen Mate vor dem Raum auf. "Mach dir keine Gedanken", versicherte er noch mal sanft, "kümmere dich auch um Lilly, bei ihr ist es trocken..." Er versuchte den Gedanken an seine Schwester nicht zu nah an sich ran zulassen und doch füllten sich die Augen des Lotus wieder mit Tränen."Shh ... Jimin." Hoseok nahm den Jüngeren in die Arme und strich ihm über den Rücken. "Ich hab so Angst, dass die beiden es nicht schaffen", wisperte der junge Landare in die Halsbeuge seines Mates und schlang die Arme um ihn. Der inzwischen so vertraut gewordene Geruch vermochte es wenigstens ein bisschen, ihn zu beruhigen. Jimin atmete tief durch und schlang die Arme nur etwas fester um seinen Mate. Es tat gut Hoseoks Körper an seinem eigenen fühlen zu können. Sie hatten so lange und hart dafür gearbeitet, dass diese liebevollen Gesten möglich wurden. Solange er ihn hatte, würde er doch alles durchstehen können, oder?
"Ich weiß", flüsterte Hoseok nicht lauter zurück und küsste ihn noch mal. "Ich sollte dir noch mal Energie geben", meinte er leise und strich ihm durch die Haare, doch der Lotus schüttelte den Kopf, dass die dunkelorangen Haare flogen. Hoseok war nicht sein Energiezapfhahn und Jimin wusste, dass es Hoseok unter Umständen weh tun würde. Sie hatten inzwischen lange und viel über das Brennen, die Leere und die Kälte gesprochen und Jimin wollte nicht, dass Hoseok sich so fühlte.
"Lass es zu Jimin", murmelte Hoseok, der den Widerstand seines Mates bemerkte, doch der Lotus schüttelte erneut den Kopf. Er wusste, dass er sich nicht dagegen wehren konnte, wenn Hoseok wirklich Energie schieben wollte. Wenn Hoseok wollte, dann war Jimin machtlos, denn er konnte nur abweisen, was unterbewusst rüberschwappte. Die Wahrheit war aber auch, dass Hobi stärker war als er, wenn er der Meinung war, dass er Jimin die Energie rüberschob, wie er es damals mit dem Baron gemacht hatte. Es war einfach zu überwältigend, es brach Jimins Konzentration sofort, wenn Hoseok es nur genug versuchte. Sie wussten das beide, dennoch nahm er das Veto ernst und Jimin war dankbar dafür. Irgendwas stimmte nicht, aber es war nicht an Hoseok, es auszubaden.
Jimin war froh, dass sein Mate das mit einem Nicken akzeptierte, auch wenn er unglücklich darüber schien, Jimin nichts herüberschieben zu dürfen. Jimin versuchte das so gut es geht zu ignorieren, denn wenn er Mitleid mit der – wie nannte Hobi es so schön? - E-Slut bekam, dann würde sie das nirgendwo hinbringen. Sie brauchten diese Grenzen und Jimin würde sie niemals aufgeben, denn Hoseok zu schützen war das, was ihm am wichtigsten war.
"Ich werd jetzt etwas schlafen", sagte er also beruhigend und wischte sich die Augen. "Ich liebe dich, Hoseok, so sehr." Hoseok lächelte tapfer, dann rang er sich zu einem Nicken durch. "Okay... Ich liebe dich auch, Jimin." Er küsste die vollen Lippen seines Mates noch mal und wandte sich dann ab. "Ich seh doch später, glaub nicht, dass ich lange weggehe", kündigte Hoseok an und Jimin grinste nur schief und warf ihm einen Luftkuss zu.
Dann betrat er den gefluteten Raum. Ohne viel Federlesen glitt der Lotus ins Wasser. Er fühlte sich müde, also ließ er es zu, dass ihm die Augen zufielen und er in einen traumlosen Schlaf driftete.
Als er wieder erwachte, war es dunkel und er musste sich erstmal orientieren. Irgendwas stimmte nicht, denn er bemerkte, dass er nur noch schlecht Luft bekam. Was war nur los mit ihm? Jimin versuchte sich aufzusetzen, doch er brauchte zwei Anläufe dazu. "Nein", wisperte er und seine Augen fielen zu, doch er zwang sich, sie wieder zu öffnen. Er hob seine Hand, was ihm unendlich anstrengend vorkam und riss sich ein Haar aus. Es war schwarz. Warum war es schwarz? Panik wallte in Jimin hoch. Das konnte nicht gutes bedeuten.
Der Lotus schluckte leer und sein Blick floh schwach zu dem Schrank mit dem EEP. Er bewegte die Arme und schwamm auf dem Rücken hinüber zu dem Schrank. Mühsam zog er sich daran hoch und öffnete mit zittrigen Fingern den Schrank. Unter Anstrengung öffnete er die Phiole und kippte sich die violette, zähflüssige Masse in den Mund. Doch irgendwie fühlte er sich danach noch mieser, also versuchte er eine Zweite.
Zu seinem Entsetzen wurde er nur noch schwächer. Der Lotus kippe zurück ins Wasser und sein Blick fiel auf seine Hand. "Bitte nein...", murmelte er als er bemerkte, wie seine Fingerspitzen begannen sich grün zu verfärben und sich die Färbung auf seinen Arm ausweitete. Jimin schnaubte abfällig. Ein Fluch... verdammt, das musste ein Fluch sein, denn jetzt wo er drüber nachdachte, würde ihm klar, dass es immer dann schneller abwärts mit ihm gegangen war, wenn er Energie zugeführt bekommen hatte, als würde ihm eine Zufuhr das, was er hatte, nur noch mehr entreißen. Jeder Versuch der Korrektur hatte es schlimmer gemacht. Tränen traten dem Lotus in die Augen. Er starb hier und er wusste es.
Das Schlimmste daran war, dass er Hoseok zurücklassen musste.
Wo mit hatte seine Familie das verdient? Was war mit Lilly? Ging es ihr auch so schlecht wie ihm? Sie durfte ihm einfach nicht folgen. Das Loch, welches der Verlust beider in die Herzen ihrer Familienmitglieder reißen würde, wäre unvorstellbar groß. Tränen traten in die Augen des Lotus. Er sandte ein Stoßgebet an die Götter, dass sie seine Schwester verschonen mochten und dass sie auf Hoseok aufpassen würden. Jimin versuchte tiefer Luft zu holen und inzwischen hatte sich auch seine Schulter bereits eingefärbt. Er konnte es fühlen. Der junge Mann spürte genau, dass er nur noch eine begrenzte Zahl an Atemzügen übrig hatte. "Hoseok ...", wisperte er und seine Augen flatterten und er schaffte es nicht mehr, sie wieder zu öffnen.
Er sank hinab und das Wasser und seine Welt wurde schwarz.
A/N
Noch nicht mal 10 und der Tag ist schon versaut XD
Guten Morgen,
schönen ersten Advent
Es kam eine ganze Weile nichts bei Curare, der Grund ist eben heute :')
Hold on, dears.
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Curare - Teil II
FanfictionHatte der 23-jährige Koreaner Namjoon bis vor ein paar Wochen noch starke Zweifel an seiner mentalen Verfassung, weil seine Liebe der Grünlilie auf dem Fensterbrett galt, so war er nun von jeglichen Infragestellungen (das ist ligit ein Wort) seiner...