Hoseok
Hoseok war gestresst. Alles lief den Bach runter und er wurde das Gefühl nicht los, dass es immer schlimmer und schlimmer werden würde. Wie sollten sie so noch irgendwie mit dem Rücken an die Wand kommen? Es fuchste ihn, dass es Jimin so schlecht ging und er keine Ahnung hatte, was zu tun war. Sowas, wie das, was Jimin gerade heimsuchte, hatte Hoseok weder irgendwo schon mal gesehen, noch irgendwann mal was darüber gelesen.Hoseok war überfragt und das kam gar nicht mal so oft vor. Also hatte er es sich zur Aufgabe gemacht seine Bibliothek noch einmal nach einer Antwort zu durchforsten in der Hoffnung eine Antwort auf die Frage zu finden, was Jimin da grade so plagte und was er dagegen tun konnte. Doch auch nach Stunden mühseligen Bücherwälzens war Hoseok keinen Schritt weiter. Weder über Flüche noch über Spells war etwas zu finden, dass auch nur ansatzweise das kreuzte, was Jimin grade durchmachte.
Er verlor Energie.
Das war eigentlich unmöglich, wenn er nicht grade einen Spell wirkte, und immer wenn er Energie bekommen hatte, so schien es ihm nicht wirklich zu helfen. Eher im Gegenteil. Frustriert schlug Hoseok das Buch zu. Am liebsten würde er einfach zu Jimin gehen und sich an ihn kuscheln, doch das war gar nicht mal so gemütlich, wenn der grade im Wasser vor sich hin trieb. Das war eben der Nachteil daran, wenn der eigene Mate eine Wasserpflanze war.
Hoseok überlegte, ob es sich trotzdem lohnte, den Lotus zu besuchen. Er könnte sich auf den Steg vor dem Becken setzten und ihn wenigstens sehen und sicher gehen, dass er okay war, denn irgendwie hatte Hoseok immer mehr das Gefühl, dass genau das nicht der Fall war. Die Vorstellung Jimin könnte noch schlimmer krank werden machte ihm Angst. Das war alles seine Schuld. Er war es gewesen, der ihn geküsst hatte, obwohl dieser verdammte Odiomare vorher ... irgendwas mit ihm gemacht hatte.
Hoseok verbarg sein Gesicht in seinen Händen und atmete tief durch. Was sollte er tun? Was konnte er tun? Er wusste nicht mehr weiter und das ließ ihn verzweifeln. Mit einem weiteren Seufzen stand Hoseok auf und setzte sich in Bewegung. Er sollte nach Jimin sehen. Er sollte einfach zu Jimin gehen und ihm sagen, dass er ihn liebt. Das klang nach einem Plan. Das war alle mal besser, als seine Zeit weiter mit ergebnislosen Recherchen zu verschwenden. Irgendwie fühlte Hoseok sich müde. Wenn man bedachte, dass er noch immer ein Energizer war, dann sagte das eine Menge aus, doch die Sorge fraß ihn auf und machte ihn schwach. Es sorgte dafür, dass er sich krank fühlte.
Hoseok hatte vielleicht die Hälfte es Weges hinter sich, als er bemerkte, dass sein Leben zerbrach – dass er zerbrach.
Es waren buchstäblich Schmerzen, die ihn durchzuckten. Er taumelte vor die nächste Wand und versuchte zu Atem zu kommen, doch jeder Atemzug sorgte nur für ein Stechen in der Brust, in der sich kalte Leere ausbreitete. Tränen lösten sich aus den Augen des Energizers und ohne die Wand wäre er sicher einfach umgekippt. Er brauchte sich nicht zu fragen, was gerade mit ihm passierte. Er wusste es auch so ganz genau.
Loss Intoxication.Hoseok fragte sich wie Yoongi das schon vier Jahre überlebte. Er hustete verzweifelt, während seine Körper von heftigen Schluchzern geschüttelt wurde. Dann riss er sich zusammen und rannte los. Er musste zu ihm. Sofort. Jimin konnte nicht tot sein. Hoseok wollte das nicht wahrhaben, auch wenn sein ganzer Zustand ihm etwas anderes sagte. Das durfte nicht wahr sein. Wie sollte er weiter machen, wenn diese Welt ihm Jimin nahm? Dann wollte er sie nicht haben. Hoseok fühlte sich, als würde er selber sterben und vielleicht war es auch genau das, was er gerade hier tat.
Tränenblind schaffte Hoseok es, den Raum zu finden, in dem er Jimin vor nicht mal fünf Stunden zurückgelassen hatte, nachdem ihm bestätigt worden war, dass er in guten Händen wäre. Gute Hände am Arsch! Er stolperte durch die Tür und drückte geistesgegenwärtig den Notfallknopf und fiel mehr oder weniger weiter ins Wasser.
Jimin war nicht mehr hier, alles, was von ihm übrig war, war ein kleiner Lotus in der Nähe der EEP Schränke. Jimin hatte offensichtlich gekämpft und Hoseok war nicht bei ihm gewesen. Er hasse sich dafür. Wie hatte er Jimin nur alleine lassen können? Kraftlos und weinend schleppte er sich zu Jimins Nachlass. "Nein", flüsterte er, "bitte, bitte nicht." Er kam bei dem Lotus zum Stehen und strich ihm sanft mit zitternden Fingern über die wunderschönen rosafarbenen Blüten. "Komm zurück", flehte er, "bitte komm zurück. Lass mich nicht alleine. Ich kann das nicht ohne dich."
Jimin würde aber nicht zurückkommen. Er war tot. Die Erkenntnis traf Hoseok wie ein Vorschlaghammer, nahm ihm die Luft und zerriss ihn völlig. Hemmungslos weinte er über der Pflanze, zog sie schützend an sich, auch wenn es nichts mehr zu schützen gab. Er verfluchte den Odiomare und diese Welt, in der er gar nicht mehr bleiben wollte, doch wahrscheinlich tat sie ihm nicht mal den Gefallen ihn gehenzulassen, denn entzog die Loss Intoxication ihm spürbar Energie, so versorgte ihn sein Energizerkörper sofort mit neuer. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu versuchen mit dem Schmerz, der ihn plagte, klarzukommen.
Wie durch Watte bekam Hoseok mit, dass das Drücken des Notfallknopfs wohl Wirkung zeigte, denn mit einem Mal kamen gleich drei Heiler in den Raum. Hoseok registrierte, dass einer von ihnen Bob war und er fixierte den hochgewachsenen Heiler so gut es ihm mit einer verschleierten Sicht möglich war. "Du hast gesagt, alles wird gut!", schluchzte er. "ER IST TOT!" Hoseok konnte sich nicht helfen, es war auch sicher nicht die beste Lösung war, seine Verzweiflung und seinen Schmerz an dem Heiler auszulassen. "Hoseok, beruhige dich, lass dir helfen", hörte er Bob sagen, doch er schluchzte nur wieder auf und schüttelte heftig den Kopf. "Ich will keine Hilfe! Ich will nicht mehr hier sein!! Wieso kann ich nicht einfach sterben?!" Wieder zog Hoseok den Lotus schützend an sich, der hilflos im Wasser schwamm.
"Hoseok ..." Hoseok konnte Bobs Hand auf seiner Schulter spüren. "NEIN", brüllte er verzweifelt und schüttelte sie ab. Der Nächste wollte zu ihm, doch Hoseok schlug nur hilflos um sich. "Geht weg! Geht weg von uns! Geht weg!" Er hätte den Knopf nicht drücken sollen. Für Jimin kam ohnehin jede Hilfe zu spät und der Gedanke, jemanden in seine Nähe zu lassen, machte Hoseok verrückt. Er wollte das nicht. Niemand sollte ihn anfassen. Er hätte ihn beschützen sollen. Das alles war seine Schuld. Er würde beschützen, was von ihm übrig war. Ohne es selbst zu bemerken, wirkte er einen energetischen Rückstoß, einfach um die anderen in seinen Umkreis loszuwerden und dabei war ihm grade auch egal, ob jemand verletzt wurde, solange das Ergebnis stimmte und sie ihn und Jimin in Ruhe ließen.
Hoseok bemerkte selbst, dass er völlig aus den Fugen seines Daseins geriet, doch auch das war ihm egal. Der Schmerz war zu groß, um sich um solche Nichtigkeiten wie Kontrolle zu kümmern. Dass die anderen da nicht ganz seiner Meinung waren, bemerkte er daran, dass er am Rand mit bekam, dass die Heiler sich zwar von ihm zurückzogen, jedoch nur, weil sie sich Verstärkung durch Warrior geholt hatten und dass Warrior sich nicht so leicht vom Hals halten hielten ließen, wurde ihm klar, als er den Piekser im Nacken spürte. Nur ein kleiner Piekser. Man sollte meinen, dass es mehr Schmerzen verursachte, wenn man ausgeschaltet wurde, doch wahrscheinlich war es einfach nichtig gegen das, was die Loss Intoxication mit ihm anstellte.
Hoseok konnte spüren wie Energie sprang, doch es interessierte ihn nicht mehr. Auch dieser Schmerz war mit der Loss Intoxication nicht vergleichbar. Er versuchte sich zu wehren, doch seine Glieder wurden schwer wie Blei. "Es tut mir so leid, Hoseok." Er spürte wie ihm jemand durch die Haare ging. Das sanfte, erstickte Flüstern verriet ihm, dass es wohl Taehyung gewesen war, der ihn lahmgelegt hatte, doch Hoseok hatte nicht mal mehr die Besinnung sich verraten zu fühlen, es zog ihn einfach in süßes Nichts.
Ja, well~
Brauch jemand die Beschwerde-Urne?
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Curare - Teil II
FanfictionHatte der 23-jährige Koreaner Namjoon bis vor ein paar Wochen noch starke Zweifel an seiner mentalen Verfassung, weil seine Liebe der Grünlilie auf dem Fensterbrett galt, so war er nun von jeglichen Infragestellungen (das ist ligit ein Wort) seiner...