Lilly
Lilly machte sich Sorgen. Nervöse Spannung erfasste sie, wenn sie an Circarya dachte, denn sie hatte den Rauch gesehen und es war nie gut, wenn eine Kapsel brannte. Wenn sie einfach nur abstürtzen, okay, dann sammelte man den Stick ein und baute ein neues Gehäuse und alles war wieder gut. Man hatte seine geliebte Kapsel wieder. Doch... Feuer. Feuer war das einzige, was einem die KI rauben konnte, denn wenn der Stick kaputt war, dann waren die Daten auf diesem verloren, zusammen mit der KI.Das durfte einfach nicht passiert sein.
Lilly würde nie wieder fliegen, wenn sie Ciracarya verloren hatte. Sie wollte keine andere KI zum fliegen. Sie wollte keine andere Kapsel. Sie würde nicht wieder fliegen, wenn ihre süße Kapsel nicht mit ihr fliegen würde. Schnell wischte sich die junge Frau eine Träne weg. Sie hatte keine Zeit, jetzt schon zu verzweifeln, vielleicht geschah ja ein Wunder. Sie wollte es hoffen, denn ihre zweite Sorge galt Hosoek.
Der Odiomare hatte sie zusammen gelassen, denn er nahm sie wohl beide nicht ernst. Zumindest nicht ernst genug, sie nicht zu trennen. Doch er hatte Lilly alles weggenommen, was sie brauchte, um hier raus zu kommen. Ihr blieb also nichts außer beten, dass Jimin Tae und Kookie fand, dass die drei dann Circarya fanden und dass sie dann Alarm schlugen.
Der Pathfinder würde einen Weg zu seinem Mate finden, dessen war sich Lilly sicher. So lange mussten sie hier durch halten. Lilly sah sich um, während sie noch immer Hosoeks Hand hielt. Der Energizer war still, seit sie hier waren, doch sie machte ihm keinen Vorwurf. Es schien ihn zu beruhigen, dass jemand seine Hand hielt und erst machte sich Lilly Gedanken darüber, doch sie musste sich eingestehen, dass ihr Energiehaushalt im Arsch war, seit sie abgestürzt waren, also sollte sie dankbar sein.
Der Blick der großen braunen Augen der jungen Frau wanderte zu dem Mann neben ihr. Vielleicht machte er es auch deswegen? Wie dem auch sei, die profitierten gerade beide davon. "Hobi", flüsterte Lilly und der Energizer öffnete seine Augen wieder. "Ja?" "Alles wird gut, sie werden uns finden", versicherte sie und er lächelte verhalten. Dann nickte er nur leise.
Wieder sendete Lilly ein Stoßgebet an die Götter, in der Hoffnung, dass sie sie erhörten. In den letzten Stunden war so viel passiert. So viel auf einmal. Sie konnte es alles kaum auf die Reihe bekommen. Müde sah sie auf und ließ ihren Blick durch ihr Gefängnis wandern. Sie saßen Tatsache in einem Verließ. Wenn es nicht so schlecht um sie stünde, dann hätte die junge Frau wohl gelacht. Das war einfach so... clichée. Was war los mit diesem Odiomare? Er schien ziemlich Old School und er war leicht zu reizen, wie sie hatte feststellen dürfen.
Die Tür ging auf und die Grünlilie straffte die Schultern. Sie würde sich auf jeden Fall nicht so leicht unter kriegen lassen, das hatte sie sich geschworen. Also hob sie den Kopf und sah die Gestalt an, die sich zu ihnen gesellte. Er sah nicht mal mehr wirklich aus wie Ferrys. Ferrys war unmodischer gewesen, ungesund dünn, merkwürdige Haare, das ganze Programm und auch wenn Ferrys oft schlechte Laune geschoben hatte und eine Snitch gewesen war, so hatte man vor ihm nie Angst haben müssen.
Er hatte gemein sein können, wenn man die richtigen Knöpfe bei ihm drückte, doch er war nie so weit gegangen jemanden wirklich zu verletzen.
Der Odiomare war anders. Er schien auf den ersten Blick besser auszusehen, hatte sich andere Klamotten zugelegt, die Haare anders und ging auch ganz anders, hatte ein wenig zugenommen. Augenscheinlich hatte er das beste aus dem Körper rausgeholt, doch Lilly konnte sehen, dass das nur Fassade war. Ferrys war noch immer 1000x besser gewesen als der Odiomare.
Man musste ihm nur eine Sekunde in seine dunklen, kalten Augen schauen und man wusste, dass man das abgrundtief böse erblickte. Lilly umgriff Hoseoks Hand etwas fester.
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Curare - Teil II
FanfictionHatte der 23-jährige Koreaner Namjoon bis vor ein paar Wochen noch starke Zweifel an seiner mentalen Verfassung, weil seine Liebe der Grünlilie auf dem Fensterbrett galt, so war er nun von jeglichen Infragestellungen (das ist ligit ein Wort) seiner...