#217 Back from the Dead

812 124 52
                                    

Jimin

Er hustete und schnappte nach Luft. Im einen Moment war da gar nichts gewesen, im nächsten war es nass und kalt. Jimin konnte sich gar nicht so schnell orientieren. Sein Kopf drehte sich, seine Lungen schmerzten und überhaupt - was machte er im Ruhegarten?!

Doch das alles wurde nebensächlich, als Hoseok plötzlich beim ihm war. Hoseok. Es ging ihm gut. Er war hier bei ihm. Jimin lachte erleichtert auf und Tränen füllten seine Augen. Nur zu gern erwiderte er den Kuss in den sein Mate ihn verwickelte, auch wenn dabei mehr Energie sprang, als vielleicht gut für sie war, doch Jimin konnte sie auch gerade nicht ablehnen, dazu fehle ihm die Konzentration und zu gerädert war er auch.

Alles, was für ihn zählte, war Hoseok.

Zumindest bis sich jemand räusperte. 

Jimin musterte den dritten Mann im Teich un in sein wattiges Hirn drangen mehrere Feststellungen:

1. Er selbst war nackt, hä.
2. Der zusätzliche Kerl war es auch.
3. Der weiße Lotus fehlte. 

War das Jae? War das der Typ, über den kaum bis niemand redete, weil er sich selbst hops genommen hatte? Hoseok hatte ihm unmissverständlich klargemacht, dass er tot gewesen war und so war es auch Jae gewesen. Was auch immer Jimin zurückgebracht hatte, hatte genau denselben Effekt auf den zweiten Lotus im Teich gehabt. Er würde mit Hoseok ernst darüber reden müssen, was mit dessen Energie schon wieder abging, doch das hatte noch etwas Zeit. Jimin räusperte sich und ging sich durch die Haare. Sie waren wieder pink wie er an einigen Strähnen feststellen durfte, die zumindest nass lang genug waren, um seine Sicht zu stören.

"Ich bin Jimin, das ist mein Mate Hoseok", stellte er sie beide einfach mal vor, wenn auch nur, um überhaupt was zu sagen. "Du bist Jaehyung, richtig?", hakte er seiner Vermutung nach, "ich meine, du musst Jae sein. Der weiße Lotus ist weg und du bist da." Außerdem hatte er reinweißes Haar, das strahlte wie frisch gefallener Schnee, es schien also ziemlich offensichtlich zu sein. 

Jaehyung stieß die Luft aus seinen Lungen. "Sie reden noch von mir, trotz dessen was  ich getan habe?", fragte er und Jimin wechselte einen Blick mit Hobi. "Yoongi wollte nicht aufhören von dir zu erzählen...", meinte Hoseok vorsichtig. Er sah sicher schon ein neues Schaf auf sich zulaufen, was sehr bald sehr viel Redebedürfnis haben würde. Er schien es auf den ersten Blick gut wegzustecken, doch wenn man genau hinsah, dann bemerkte man die Überforderung, die aus seinen Augen sprach. 

"Wisst ihr was? Ich gehe jetzt zum König und der Königin. Nackt. Ist mir egal", verkündete er und stand auf. Jimin betrachtete den Mann  misstrauisch, Hoseok noch immer im Arm haltend und neigte den Kopf. "Bist du sicher? Offensichtlich waren wir tot." Dass er folgendes sagen würde, war ihm selbst fremd, aber ja, wenn man tot war, war es wohl nötig. "Wir sollten vielleicht erst einmal zu den Heilern, bevor wir...", Jimin unterbrach sich. Was war mit Bob? Bob musste es doch ultra schlecht gehen, nicht zu sprechen von Yoongi.

Yoongi. Jimin fluchte innerlich und kalte Angst erfasste ihn. Was, wenn er es nicht ausgehalten hatte. Yoongi hing am Faden. Wenn jetzt er und Lilly... Was war mit Lilly. Panik baute sich in ihm auf und er griff nach seinem Mate. "Yoongi?! Ist er okay??", fragte er und die Panik in seiner Stimme war so tief sitzend, dass es ihm nicht mal peinlich sein konnte, dass seine hohe Stimme sich noch höher anhörte.

Hoseoks Hände legten sich an seine Wangen und er zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. "Er ist okay", versicherte er beruhigend, "Lilly auch." Schnell kamen die Worte über Hosoeks Lippen. Ein Lächeln schlich sich auf Jimins Gesicht. Den Göttern sei Dank. 

Jimin fand Trost im warmen braun der Augen seines Mates und gab sich dem sicheren Gefühl ein paar Augenblicke hin, doch dann war da wieder Jae. "Warum sollte Yoongi auch nicht okay sein?", fragte er überlegend, doch verwedelte seine eigene Frage sofort mit den Armen. "Sagt nichts, sagt nichts, sagt nichts." Jimin und Hoseok zogen synchron die Augenbrauen hoch, ehe sie sich einen kurzen Blick zuwarfen. 

Curare - Teil IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt