Kapitel 92

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Wir traten aus dem Schloss und sahen wie Dumbledore von Auroren abgeholt und nach Askaban gebracht wurde. Eine viel zu milde Strafe, für solch einen Zauberer wie ihn. Wie ich finde.
,,Vater, Mutter." Ich rannte zu ihnen und umarmte sie, ,,Angel." Sie erwiderten meine Umarmung, ,,Dir geht es gut, zum Glück." Ich löste mich von ihnen, ,,Wo ist Draco?" ,,Hier bin ich." Lächelnd drehte sich Mutter zu ihm um, ,,Danke." Verwirrt sah er sie an, ,,Wofür?" ,,Dafür, dass du Angel beschützt hast." Mutter trat zu Draco und umarmte ihn, ,,Das war doch selbstverständlich. Ich liebe sie, über alles. Da kann ich nicht zulassen, dass jemand ihr wehtut." Rührend sah ich meinen Freund an, ,,Wie süß du doch bist." Ich gab ihm einen Kuss, ,,Süß..., Männer sind nicht süß...", grummelte er herum. ,,Für mich bist du es." Er schnaubte und zog mich an sich, ,,Wir sind gutaussehend, merkt dir das." Ich lachte, ,,Sicher." Ich kuschelte mich an seinen Körper, sein Anzug war vom jeglichen Schmutz befreit worden.
,,Dein Kleid sollten wir auch einmal in Ordnung bringen bevor wir zurück gehen." Ich zog meine Stirn kraus, ,,Zurück gehen?" ,,Na zur Feier, oder glaubst du wir lassen uns, durch den Alten die Feier verderben." Ich sah Vater an, der Mutter zustimmte. Diese holte ihren Zauberstab und murmelte ein paar Zauber, ,,Das deine ganze Arbeit nicht umsonst gewesen ist." Ich lachte leise, ,,Danke, Mutter."
,,Na dann, wollen wir mal wieder zu der Feier gehen." Sie hakte sich bei Vater ein und ging zur großen Halle, dasselbe tat ich mit Draco.
Keiner der Schüler hat etwas von dem Kampf mitbekommen, alle tanzten und schienen fröhlich zu sein.
,,Wollen wir tanzen?" Ich nickte und Draco führte mich, zu den anderen tanzenden Paare. ,,Du bist so wunderschön." Ich würde leicht rot bei seinen Worten, ,,Danke." Er lachte leise, ,,Du musst nicht rot werden." Ich lächelte und lehnte mich an seinen Körper, wir siegten uns im Klang der Melodie, des Liedes.
,,Ich liebe dich, solange ich lebe. Werde ich bei dir bleiben, Angel Melody Riddle." Ich sah ihm in die Augen, ,,Für immer." Ich sah ihm in seine wundervollen Augen, ,,Für immer." Versprach er mir und küsste mich. ,,Darf ich dir einmal meine Schwester entführen, Draco." Ich lachte leise, ,,Aber nur weil du es bist, Kilian." Draco übergab mich meinem Bruder, diesen umschloss ich fest in eine Umarmung. ,,Du lebst." Er lachte, ,,Warum sollte ich denn nicht leben?" ,,Du warst bei Dumbledore." Er nickte, ,,Warum? Du hättest sterben können." ,,Das bin ich nicht." Sagte er leise und einzelne Tränen liefen mir über meine Wangen, ,,Aber du hättest..., ich hätte es nicht ertragen können, wenn du...", er lehnte sich etwas zurück und sah mir in die Augen. ,,Hey, alles ist gut. Er ist in Askaban, er wird uns nichts mehr antun können. Es ist vorbei." Er wischte meine Tränen fort, ,,Es ist endlich vorbei." Er drückte mich an sich, ,,Du bist in Sicherheit, wir sind endlich alle in Sicherheit." Ich nickte, ,,Du hast Draco, er wird auf dich aufpassen. Solange du lebst. Und ich werde auf Pansy achtgeben." Apropo Pansy. ,,Willst du sie auch zu einem von uns machen? Einem Vampir." Er schloss seine Augen, ,,Ich weiß nicht..., ich habe mich mit ihr noch nicht darüber unterhalten. Es erscheint mir nicht richtig zu sein..., ihr einfach das Leben zu nehmen..., ihre Sterblichkeit..., und zu einem von uns zu machen." Ich lehnte mich an seine Schulter, ,,Du musst mit ihr reden. Nur sie kann entscheiden, wie sie leben möchte." Er nickte, ,,Ich werde mit ihr darüber sprechen." Ich schloss meine Augen und wir siegten uns hin und her, ,,Du kannst wesentlich besser tanzen, als in unserem vierten Jahr." Er lachte leise, ,,Tja, damals war ich ein hoffnungsloser Fall. Bin ich wahrscheinlich immer noch." Ich schüttelte meinen Kopf, ,,Das bist du nicht. Überleg doch mal, was wir früher alles erlebt haben und auch jetzt die letzten Monate." Er lehnte sich etwas zurück, ,,Ja das haben wir. Aber auch viele glückliche Momente hatten wir. Du, Ron und ich." Bei Rons Namen wurde seine Stimme leiser und trauriger, ,,Was wohl geschehen wär, wenn wir ihm gesagt hätten, wer wir wirklich sind. Vielleicht hätte er es verstanden und wir wären immer noch Freunde." Er schloss seine Augen, ,,Es wäre zu gefährlich gewesen." Ich schüttelte meinen Kopf, ,,Auch wenn er mich verletzt hat..., er war unser bester Freund, Kilian. Hat er nicht darauf ein Recht zu erfahren, was wirklich mit Harry und Hermine geschehen ist? Soll er sein ganzes Leben mit einer Lüge leben? Wäre das gerecht, nur das wir glücklich sein können, ein anderer hingegen unglücklich ist." Er schloss seine Augen, ,,Mel..., ja er hat ein Recht..., aber was er dir angetan hat...", ich nickte. ,,Ich weiß,  dass du ihm nicht so schnell vergeben kannst. Aber willst du wirklich unsere gemeinsame Zeit wegwerfen? All die schönen Erinnerungen und Erlebnisse. Eure gemeinsamen Quidditchtrainingstage, wie ihr euch immer unterhalten konntet.  Das alles ist dir doch noch immer, sehr wichtig. Auch wenn du neue Freunde gefunden hast, niemand ist so wie Ron oder Ginny." Er sah mich gequält an, ,,Mel..., oh man. Ich weiß, dass du recht hast, aber es ist halt nicht so einfach." Ich lächelte ihn an und sah mich etwas in der Halle um, bis ich Ein entdeckte. ,,Er hat nur so gehandelt, weil Dumbledore es so wollte. Vergiss es nicht." Er sah ebenfalls in die Richtung, ,,Okay. Ich werde mit ihm reden, aber rede du mit Ginny. Du vermisst sie doch auch, so wie ich Ron vermisse." Ich nickte und sah ihm nach, wie er auf Ron zu trat. Nun stand ich in der großen Halle und sah mir die tanzenden Paare an. Ginny schien ihre Trauer teilweise überwunden zu haben.
Aber ich vermisste sie, irgendwie.
Wie würde sie reagieren, wenn sie die Wahrheit erfahren würde?
Ich trat zu Blaise der an der Bar stand.
Blaise neben mir, sah unaufhörlich zu Ginny hinüber.
Kann es sein, dass er immer noch auf Ginny steht?
Ich stieß ihn mit meinen Ellenbogen in die Seite, ,,Hä..., was?" Ich lachte, ,,Warum starrst du denn Ginny die ganze Zeit so an?" Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, ,,Naja..., ich ähm...", stotterte der Slytherin vor mir.
Er war doch sonst auch nicht so Wortkarg, hat er sich etwa..., ,,Du liebst sie wirklich oder?" Er nickte leicht, ,,Ich kann es, ihr nur nicht sagen." Ich nickte, ,,Aber so wirst du nicht glücklich, Blaise." ,,Bist du glücklich, dass du die ganze Zeit. Deine ehemaligen besten Freunde belügen musstest?" Ich schüttelte meinen Kopf, ,,Warum sagst du es ihnen, nicht einfach?" ,,Sie würden es nicht verstehen, Ginny vielleicht schon. Aber Ron...", ich sah auf den Boden. ,,Er wird mir nicht verzeihen."  Blaise legte einen Arm um meine Schulter, ,,Rede mit ihm, er wird es verstehen." Ich nickte und ging, langsam zu Ginny.
Als ich ein paar Meter vor ihr stand zögerte ich, sollte ich es wirklich tun?
Einerseits vermisse ich sie, aber andererseits...
Was ist, wenn ich ihr egal geworden bin?
Wenn sie mich nicht mehr, als ihre beste Freundin haben will.
Wozu war ich in Gryffindor, ich bin mutig.
Auch wenn ich jetzt eine Slytherin bin.
Die letzten Meter ging ich schnell zu Ginny, sie stand alleine an einer Säule gelehnt.
,,Ginny?" Fragte ich leicht ängstlich, sie drehte ihren Kopf zu mir. ,,Was willst du Riddle?" ,,Mit dir reden." Sie stieß sich von der Säule ab, ,,Warum sollte ich mit dir reden?
Du kennst mich noch nicht einmal." Sie ging an mir vorbei, ,,Dein Name ist Ginevra Molly Weasley, du lebst mit deiner Familie im Fuchsbau. Du liebst Quidditch, du schwärmst seit der ersten Klasse von Harry James Potter, bis du dich in jemand anderen verliebt hast.
Es ist Blaise Zabini, ein Slytherin. Du beobachtest ihn schon seit längerer Zeit, aber traust dich nicht mit ihm zu reden." Mit großen Augen sah sie mich an, ,,Woher?" ,,Erkennst du mich denn nicht mehr?" Sie trat ein paar Schritte zu mir zurück, ,,Diese Dinge kennt nur meine beste Freundin, sie ist tot. Also woher hast du diese Informationen?" ,,Ich bin es Ginny, ich bin es wirklich. Hermine war mein früherer Name, meine Eltern sind keine Muggel. Ich wurde früher von meiner Familie in Sicherheit gebracht, ich und mein Bruder. Ich war Hermine Jean Granger, Ginny." Ihre Augen wurden groß, als sie mir zu hörte.
,,Ist es wahr?
Bist du wirklich Hermine?" Ich nickte, ,,Naja, mein richtiger Name ist Angel Melody. Ich hoffe wir könnten wieder Freundinnen werden." Eine Träne lief über ihre Wange, ,,Du bist es wirklich." So schnell konnte ich nicht reagieren, da hatte mich Ginny schon umarmt.
,,Es tut mir leid, Gin. Ich hätte es dir früher sagen sollen, doch hätte es dich in großer Gefahr gebracht." Sie löste sich langsam von mir, ,,Was ist geschehen? Warum haben sie gesagt, du seist tot?" ,,Meine Eltern sind Tom und Serafina Riddle, ich bin eine Nachfahrin von Salazar Slytherin. Dumbledore war eine große Gefahr aber ich erkläre dir, alles ein anderes mal. Ich hoffe nur du verzeihst mir, Ginny." Sie wischte sich ihre Tränen fort, ,,Sicher verzeihe ich dir, Angel." ,,Nenne mich Mel." Sie nickte, ,,Und was ist mit Harry?" ,,Er ist mein Bruder, Gin." Sie nickte und sah sich in der Halle um. Bis sie anscheinend ihn bei Pansy erblickte. ,,Er ist Kilian." Ich nickte, ,,Er vermisst dich auch, als Freundin." Sie nickte langsam, ,,Ich vermisse euch doch auch." Wieder kamen ihr, die Tränen. Ich gab ihr eine Stofftuch, sie bedankte sich mit einem Lächeln.
Endlich hatte ich einer meiner besten Freunde zurück.
,,Wie geht es Ron?" ,,Ihm geht es gut, er verdrängt euren angeblichen Tod. Aber wenn ihr mit ihm redet, dann versteht er es bestimmt." Die Erinnerung, was Ron mir alles angetan hat, überrannen mich. ,,Ja vielleicht, später. Wenn die Zeit gekommen ist." Sie nickte und umarmte mich, ,,Es ist toll, dich wieder zu haben." Ich lächelte sie an, dann sah ich weiter hinten Draco der mich anscheinend suchte. ,,Entschuldige ich muss zu Draco, wir reden aber noch einmal. Versprochen." Sie stimmte zu und ich ging zu Draco.
Von hinten schlich ich mich an ihm heran, ohne das er mich bemerkte legte ich meine Hände auf seine Augen.
,,Wer bin ich?" ,,Hmm..., lass mich überlegen. Daphne?" Ich nahm meine Hände von seinem Gesicht, ,,Oder das schönste Mädchen auf der Welt, dass ich so sehr liebe." Mit einem breiten Lächeln drehte er sich zu mir, ,,Blödmann." Ich schlug ihm gegen seinen Oberarm, ,,Hey!" Ich wollte beleidigt an ihm vorbei gehen, doch er hielt mich auf. ,,Du weißt, dass nur du meine Freundin bist." Ich nickte, ,,Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich dich betrügen werde. Das werde ich nicht, dass verspreche ich dir." Er war so liebevoll, ,,Ich weiß. Ich vertraue dir, Draco. Für immer." Er nickte, ,,Ja, für immer. Nur wir beide zusammen."
Der Moment war einfach perfekt.
Gerade schien alles in meinem Leben langsam wieder perfekt zu werden.

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