"..ich..."
Ein letztes, endgültiges Mal überlegen, immerhin betraf es mein Leben.Aber je mehr ich nachdachte, desto klarer und deutlicher wurde mir, dass er Teil davon war, Teil von mir. Würde er aus meinem Leben verschwinden würde er etwas von mir mitnehmen. Nichts äußerlich sichtbares, wie ein Körperteil, ein Bein oder einen Arm.
Nein, wäre er weg, würden meine Augen immer noch sehen, meine Ohren immer noch hören, meine Zunge immer noch schmecken, mein Geruchsinn funktionieren und meine Hände immer noch tasten. Mein Verstand würde weiterhin denken und mein Herz würde immer noch Blut durch meinen Körper pumpen. Kurz: mein Körper würde funktionieren.
Wäre dieser Teil von mir weg, würde es zunächst vielleicht gar nicht auffallen. Auf den ersten Blick jedenfalls nicht, denn würde man genauer hinschauen sähe man sofort;
Es fehle etwas, das du nicht einfach mit einer Protese ersetzen oder mithilfe eines Rollstuhls ausgleichen könntest.Meine Augen würden verzweifelt anfangen die kleinen Merkmale an ihm zu sehen, in Menschen die nicht er waren, die ihn so besonders machten, für ihn aber nur Makel waren, die Narbe an seiner Wange, die schmalen rosigen Lippen, die markanten Augenbrauen.
Meine Ohren würden sich nie wieder eines Geräusches erfreuen können, denn seine Stimme wäre es die sie missen würden.
Meine Zunge würde sich nach dem schönsten Geschmack verzehren, der die Endorphine in meinem Körper weckte; der Geschmack nach Liebe, Essen würde schon längst kein beglückender Zeitvertreib mehr sein.
Meine Geruchssinn wäre wie betäubt und gelähmt. Wozu individuelle Gerüche wahrnehmen, wenn er den Nostalgie weckenden Geruch von Wald nicht im Beisein des herb und gleichzeitig süßlich nach Erdbeer duftenden Jungen erleben dürfte?
Und wozu sollten meine Hände tasten, wenn sie nie wieder seine Haut berühren, seine Hand halten könnten, ihn festhalten und ihm sagen, dass alles wieder gut werden würde?
Wozu sollte mein Verstand mehr als das nötigste tun, um meinen Organen die einfachsten Aufgaben zu überbringen, wenn er doch in Wirklichkeit mit nichts anderem, als Gedanken an die Liebe, die ich verlör geprägt wäre und wozu sollte mein Herz das Blut weiterpumpen? Es würde in stetigen, gleichmäßigen Takten klopfen, aber nie wieder diese Aufregung und das Glück verspüren, das es höher schlagen ließe, denn ich war mir sicher mich nie wieder verlieben zu können, wenn ich das hier jetzt aufgab.
Ja, mein Körper würde funktionieren, aber nur oberflächlich und für die objektiv wichtigsten Dinge zum Leben. Ich wäre kein Mensch mehr sondern eine Maschine, denn der Teil der mein Herz schneller schlagen ließ, wäre verschwunden samt all meinen Gefühlen und würde eine unendliche Leere und Schmerz hinterlassen. Vielleicht nur vorübergehend, aber ich war nicht scharf darauf das so genau herauszufinden.
Also war meine Antwort ".. ich will mein Leben mit dir verbringen, Jeongguk.". Ich brauchte nicht mehr darüber nachdenken, denn auch wenn diese Entscheidung hier mehr wiegte als das Ja-Wort in der Kirche, immerhin könnte ich mich mein Leben lang nicht mehr losbinden, so war ich mir trotzdem auf jeden Fall und zu 100% sicher mit meiner Antwort.
Man sah ihm die Erleichterung sofort an, er fiel förmlich auf mich drauf, drückte mich mit all seiner Macht an sich, sodass ich sogar durch die 4 Schichten Stoff die uns trennten sein stark klopfendes Herz spüren konnte und lächelnd mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub. Der Duft nach Wald benebelte wie immer meine Sinne und ich fühlte die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
"Bravo, kleiner Bruder", hörte ich parallel zu einem Kichern. Die Spannung war endlich von unseren Schultern gefallen und als ich minimal hochblickte erkannte ich den nostalgischen Blick unseres Heilers der gutmütig lächelte.
"Dann beeilt euch, damit ich euch binden kann bevor hier noch Polizeiwagen auftauchen und den Jungen suchen. Kleiner Scherz, wir sind hier sicher, aber wir sollten uns trotzdem beeilen"
Wir nickten im Einklang und ich wollte schon mit Jeongguk an der Hand aus dem Raum stürmen, als mir eine dunkle Gestalt im Türrahmen auffiel.Ich runzelte die Stirn, kannte die Pechschwarzen Strähnen nicht, aber er gab eine seltsame, verfeindete Aura von sich.
"Was willst du hier?", knurrte mein Freund und ich wurde aufgeregt, aber blieb stumm.
"Das Gleiche wie du", antwortete der Junge in einer überraschend tiefen Tonlage für sein weiches Gesicht. Er warf einen Blick zu meinem Bruder und bei mir gingen alle Alarmglocken an, da war kein Zusammenhang.
"Meine Bindung zurück", flüsterte er.
Jeongguk seufzte. "Tae, darf ich vorstellen, das ist Chanyeol."
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Also erstens hab ich euch nicht vergessen, aber mein Handy ist einfach Schrott gegangen, da aber jetzt das Problem gelöst wurde, hier ein Update(ノ◕ヮ◕)ノ*:・゚✧
Und zweitens, könnte es sein, dass dieses Kapitel übertrieben schnulzig und cringe war(konnte es kaum rereaden) aber es wurde in der Anfangszeit dieser Story erstellt und ich wollte meinem halben-Jahr jüngeren Ich sich nicht die Mühe umsonst gemacht haben lassen>~<
Wenn es unerträglich ist, sagt's einfach und ich schreib's um xD
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𝐖𝐎𝐋𝐅.
FanfictionScheiße, ich saß in der Falle. Für den Wolf war das anscheinend optimal, denn er trat aus seinem Mantel aus tiefschwarzen Schatten und näherte sich mir so sehr, dass mir das Mondlicht erlaubte ihn genauer zu betrachten. Sein Fell schimmerte in einem...