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Seufzend schob ich mein Buch in die Mitte und wartete, dass er sich auf dem Platz links von mir einquartierte. Warum liebte mich diese übernatürliche Kraft im Himmel so sehr? Uff.

Als er fertig war, beugte er sich über die Hälfte meines Buches und las sich die Aufgabe durch. Irgendwie steckte ich in diesem Augenblick in meinen Gedanken fest und überwand mich nicht, ebenfalls die Aufgabe durchzulesen, sondern betrachtete ihn lieber von der Seite. Seine pinken Haare fielen ihm in die Stirn und ich konnte kaum seine Augen erkennen. Die Iris sah im Lichtreflex und von der Seite so funkelnd aber immer noch dunkel, wie ein Edelstein aus. Es war nicht so, dass ich mir unbedingt seine unglaubliche "Schönheit" geben musste, aber es fühlte sich an, als wäre ich unfähig mich zu bewegen. Zu träge um mich dem Unterricht zu widmen.

Aber leider kam es nicht so rüber. Denn sein Blick wanderte zu mir und grinste mich unverschämt an. "Was ist los?", fragte er. "Zu überwältigt von meiner Gegenwart?"

Augenverdrehend schob ich ihn mit meinem Ellbogen etwas zur Seite und zog das Buch wieder zu mir. Dieser seltsame Moment war unterbrochen und irgendwie war es mir peinlich. Aber das wollte ich mir nicht anmerken lassen.

Schnaubend näherte er sich wieder und beugte sich nun gemeinsam mit mir über das Buch, sodass sich unsere Schultern streiften. Ungewollt setzte mein Herzschlag aus. Wahrscheinlich einfach weil er mir noch so fremd war. Aber dann bemerkte ich seinen herben Geruch nach Wald und mir wurde plötzlich furchtbar warm. Ich assoziierte diesen Geruch sofort mit meinem Wolf und ohne vorher nachdenken zu können, verselbstständigte sich mein Mund und fragte ihn die wohl dümmste Frage in unserer Laufbahn als Sitznachbarn:
"Magst du Wölfe?"

Er drehte ruckartig den Kopf in meine Richtung, aber sein Gesichtsausdruck ließ, wie immer, keine Emotionen durchscheinen. Zunächst blieb es still zwischen uns, dann schaute er mir intensiev in die Augen und schien mich in seinen Bann ziehen zu wollen. "Kommt darauf an warum du fragst", antwortete er. Ich wurde höchstwahrscheinlich rot, denn mein Kopf fühlte sich nun noch wärmer an als vorher.

"T-tut mir leid. Die Frage ist mir n-nur rausgerutscht", brachte ich leise und stotternd hervor. Ich hasste es wenn andere Menschen vor Unsicherheit stotterten, aber ich konnte es nicht verhindern. So unangenehm war mir das ganze und ich wusste nicht einmal warum. Aber irgendein Gefühl in mir sagte mir, dass ich die falsche Person nach ihrer Meinung gefragt hätte und zudem auch noch so willkürlich. Als würde sich das nicht gehören. Aber ich wusste nicht einmal warum. Ich folgte einfach meinem Instinkt und versuchte die Situation zu überspielen und weiter mit Physik zu machen, aber er machte mir einen Strich durch die Rechnung.

"Ja, ich mag Wölfe", flüsterte er, aber als ich ihn anschaute, schien es als hätte dieser Dialog zwischen uns nie statt gefunden. Nun schlug mein Herz schneller und ich hatte Angst er könnte es hören oder spüren und falsch interpretieren.

Die ganze Situation fühlte sich einfach seltsam an und obwohl ich in letzter Zeit fast schon blind auf meine Instinkte vertraute, schien es mir als würde mich mein Bauchgefühl trügen.

"Jeon und Kim! Wenn ihr euch die ganze Zeit unterhalten könnt, dann seid ihr doch bestimmt schon fertig mit der Aufgabe", erklang des Lehrers Stimme. "Also kann einer von euch beiden die Lösung aufschreiben", forderte er uns auf.

Verschwunden war das unangenehme Gefühl von eben und machte nun der Panik in mir Platz. Ich legte immer großen Wert auf meine Noten, das hier könnte mein Vorzeigebild für den Lehrer kaputt machen, denn ich hatte mich überhaupt nicht mit der Aufgabenstellung beschäftigen können und kannte die Lösung nicht einmal im Geringsten. Aber bevor ich hier noch hyperventilieren konnte, stand mein Nachbar wie selbstverständlich auf und ging auf die Tafel zu.

Unbegeistert wie eh und je nahm er sich ein Stück Kreide und schrieb ohne groß zu überlegen eine Rechnung mit Antwortsatz an die Tafel. Daraufhin wartete er nicht einmal die Reaktion des Lehrers ab und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Platz.

Ich vertraute schon fast darauf, dass er nur Schwachsinn aufgeschrieben hatte, denn es sah zu kompliziert aus, aber in der Sekunde, in der er bei mir ankam, ließ der Lehrer ein anerkennendes Lob hören und ich riss erstaunt die Augen auf. Jeongguk zwinkerte mir fast schon unmerklich zu und ging um mich herum zu seinem Stuhl.

Von welchem Planeten kam dieser Junge und was war seine Mission? Aber vor allem, was wollte er von mir?!

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Hab jetzt lange Nägel, was es fast schon zur Qual macht lange Texte zu schreiben. Ohne Autokorrektur käme hier nur Buchstabensalat bei raus...
(Edit: hat nur 'nen tag gehalten weil ich so'n beautyguru bin)

𝐖𝐎𝐋𝐅.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt