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"Was hat es denn damit auf sich?", fragte ich zögernd, strich über meine von den Tränen noch feuchten Wangen und Schläfen und schaute Jeongguk misstrauisch an. Nun schien er nervös und schaute wieder an die Decke. "Also", sagte er und lachte kurz. "D-du...", er sah mich wieder an. "Iiich?", hakte ich ungeduldlig und langgezogen nach.

"Omegas sind unterwürfig", sagte er schließlich und ich rollte mit den Augen. "Danke, dass du mich noch mal darauf hinweißt. Ich hätte fast vergessen wie es in unserer Beziehung aussieht." Er kicherte wieder. "Jetzt hör mir erst mal richtig zu", sagte er amüsiert. "Also... männliche Omegas sind auch eine der wenigen männlichen Wesen, beziehungsweise die einzigen männlichen Wölfe, die Kinder in die Welt setzen können. Sie können schwanger werden", sagte er und schaute mich abwartend an, als würde ich jetzt explodieren. Als ich keine Reaktion zeigte, zu geschockt über die Neuigkeiten, erlaubte er sich noch einen Kommentar anzuhängen: "Heißt wir müssen ab jetzt immer Kondome benutzen."

Für den Satz kassierte er einen Schlag von mir. Na super. Der einzige richtige Vorteil am Schwulensex und jetzt war er weg. Nicht, dass es nichts anderes positives daran gab, aber die Gefahr schwanger werden zu können nimmt doch einem sehr viel Flexibilität, was unser Bettleben angeht. Ggukie nickte zustimmend. Danke übrigens nochmal für's Gedankenlesen.

Mein Gehirn schien aber die Tatsache, dass ich schwanger werden könnte noch nicht wirklich realisiert zu haben, denn ich nahm es kaum ernst. Also, klar hatte mich die Nachricht geschockt, aber es fühlte sich eher an, wie eine dieser surrealen Träume, aus denen man wusste, dass man wieder aufwachen würde und sich somit nicht weiter um die Vorkommnisse scherte.

Aber erst als sich ein Zahnrad in meinen Gedanken in Bewegung setzte, und ich zurück auf das Thema "meine Tage" kam, setzte ich mich abrupt auf und schaute meinen Freund mit weit aufgerissenen, entsetzten Augen an. "Heißt das jetzt, dass ich jeden Monat bluten werde?!" Shit, bitte nicht. Jedes Mädchen, mit dem ich je darüber geredet hatte, hatte die monatlichen Schmerzen als eine solche Höllenqual beschrieben, dass ich immer unfassbar dankbar war, einen Pimmel zu haben und männlich zu sein.

"Nein nicht direkt", antwortete Jeongguk mir und ich atmete sofort erleichtert aus, ohne ihm schon wirklich weiter zuzuhören. Das war das einzige was ich wissen wollte, danach verfiel ich wieder in meinen semi-geschockten Zustand. Aber er erzählte trotzdem weiter. "Nur dass du einmal im Monat... fruchtbar bist. Und ich, als dein Partner, kann es wahrnehmen. So wie jetzt", erklärte er und meine Augen weiteten sich wieder automatisch. Ich errötete bestimmt und rutschte etwas von ihm ab. Eben schien es ihm noch unangenehm mir das erklären zu müssen, aber nun lachte er wieder über mich. Ich wollte mich schon beschweren, als mir etwas in den Sinn kam.

"Warte!", kreischte ich förmlich, erinnerte mich, dass meine Eltern mich wahrscheinlich hören könnten und legte mir verlegen eine Hand auf den Mund. "Wir hatten doch schon... du weißt schon", flüsterte ich und ich spürte wie mein Herz schneller ging. Was wenn etwas dabei passiert war. Wir hatten nicht verhütet. Mist, warum hatte dieser Idiot mir denn auch nichts gesagt.

"Keine Sorge, bei Omegas dauert es bis sie das erste Mal ihre "Tage" kriegen. Du warst zu diesem Zeitpunkt noch nicht fruchtbar", sagte er und ich erschauderte bei dieser Wortwahl. Es klang furchtbar (A/N: haha), wenn ich bedachte, dass es mich betraf. Solangsam fing mein Gehirn an, es zu realisieren und ich stöhnte genervt auf. "Das heißt wir müssen jetzt immer aufpassen?", fragte ich und er schaute mich mit einem verschmitzten Lächeln an. "Außer du willst Kinder mit mir machen", lachte er und ich funkelte ihn böse an. "Wehe!", drohte ich. Irgendwann vielleicht. Wenn wir älter waren.

Dann fragte ich mich plötzlich, ob wir denn überhaupt solange zusammen sein würden, immerhin war das nur meine erste Beziehung. Welche erste Beziehung hielt schon ewig? Aber ich schob den Gedanken schnell beiseite, weil da erstens noch diese Bindung zwischen uns war und zweitens mich sonst noch jemand dafür bestrafen würde.

"Wieso, stört es dich jetzt vorsichtiger sein zu müssen?", fragte mich plötzlich genannte Person und kam mir grinsend näher. Ich merkte sofort die neue Atmosphäre, den Stimmungswechsel zwischen uns und ich wusste, was er jetzt wollte, aber ich war mir nicht sicher, ob ich das tat, es wollte. Hatten wir nicht grade noch gesagt, dass wir aufpasse-

Aber da lagen schon seine Lippen auf meinen. Ich erwiederte zwar, war innerlich aber etwas zwiegespalten, da wir uns doch eben noch fast gestritten hatten, oder wenigstens ich mich mit allem überfordert gefühlt hatte. Aber Ggukie schien schon gar nichts mehr mitzubekommen, in seiner eigenen Welt zu sein. Gebannt. Und er war so versessen darauf mit seinen Händen meinen ganzen Körper anzufassen, überall auf meiner Haut feuchte Küsse zu hinterlassen und mir mit seinem ganzen Körper zu zeigen, dass ich ihm gehörte, dass ich es nicht schaffte ihn aus diesem Bann zu ziehen. Ich rief ihn sogar beim Namen, aber er schien mich nicht zu hören.

Erst als meine Hose Bekanntschaft mit dem Boden machte, mein Oberkörper schon frei lag, voll mit frischen, roten Knutschflecken, und nun auch meine Boxer dran glauben sollte, schüttelte ich ihn und drückte ihn etwas weg. Ich war grad nicht in der Verfassung dafür, aber er merkte es ja nicht. Zum Glück trafen dadurch unsere Blicke aufeinander und ich erkannte das zartbitterschokoladene Verlangen in seinen Augen. Gefährlich bitter und dennoch verlockend süß.

Als ich erneut seinen Namen rief, schien er endlich aus diesem Wahn zu erwachen und schüttelte seinen Kopf. Dann schaute er verwirrt meinen Körper hinab, als hätte er nicht mitbekommen, wie das alles hätte passieren können.

"Was ist los mit dir?! Ich hab dich bestimmt zehn Mal gerufen!", meckerte ich aufgebracht, aber er lächelte nur entschuldigend. "Sorry, ich hab dir wohl nicht gesagt, dass Omegas in dieser Zeitspanne für alle anderen männlichen Wölfe, vielleicht sogar für Menschen, eine sehr verführerische Aura, und einen verlockenden Duft ausstrahlen. Es ist als würde jemand mit einer Schokoladentorte vor meiner Nase wedeln, ich konnte nicht wiederstehen", säuselt er und nähert sich wieder mit seinen Lippen meinem Hals. Na super, und was war mit dieser Baby-Sache? Das war wohl eher kontraproduktiv! "Keine Sorge, ich hab Kondome", hauchte er an meinen Hals und küsste diesen wieder. Sein ernst? Hatte er mir überhaupt richtig zugehört, als ich mich vor nicht mal einer halben Stunde bei ihm ausgeheult hatte? Oder tat er nur so rücksichtslos?

Aber egal wie empört ich in Gedanken war, er ließ nicht nach, machte weiter, verwöhnte meine Haut und alle meine Sinne und irgendwann, konnte, wollte ich mich nicht mehr wehren. Wollte es auch. Ließ ihn machen und beschwerte mich auch nicht, als er das Verhütungsmittel hervorholte. Ich fragte mich auch nicht, ob er von Anfang an geplant hatte, heute mit mir zu schlafen, sondern genoß es einfach und ließ mich in seine Arme fallen. Genoß die unfassbare Nähe und die Stille die nur durch unsere aufeinander klatschende Haut und unsere Stöhner unterbrochen wurde.

𝐖𝐎𝐋𝐅.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt