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Wir hatten entschlossen nun doch runter zu gehen und mit meinen Eltern zu frühstücken, was für mich soviel bedeutete, wie mit einem Hasen die Höhle der Löwen zu betreten.

Wortwörtlich, denn ich brachte sonst kaum Freunde nach Hause. Bei mir schlafen taten sie erst recht selten, und so war es vorprogrammiert, dass sie ihn ausfragen würden, bis der letzte Tropfen Blut vergossen war. Es käme ihnen bestimmt nicht in den Sinn, dass genau dieses Verhalten mich dazu veranlasste ihnen niemanden vorzustellen.

Wir nahmen ruhig Platz und Jeon begrüßte die beiden freundlich, sie antworteten ebenfalls gelassen. So weit, so gut. "Woher kennt ihr beiden euch denn?", fragte meine Mutter interessiert. "Aus der Schule", ich stand auf und holte eine Schüssel aus dem Schrank. Ein Mir auch, bitte, brachte mich dazu eine zweite mitzunehmen und auf meinen Platz zurückzukehren. Wie erwartet, begrüßte mich meine Mutter dort mit einem auffordernden Blick. Das waren anscheinend zu wenig Details, meinerseits.

"Wir sind Sitznachbarn", fügte Jeongguk hinzu, während ich eine der Schüsseln vor ihm abstellte und ihm die Milchpackung reichte. "Sag mal hast du deinen Gast gefragt, ob er überhaupt Müsli essen möchte?", fragte mein Vater grimmig. Offensichtlich kein guter Morgen für ihn. "Ja, hab ich", ich nahm die Milch und schenkte mir selber welche ein. "Ich hab aber nichts gehört", er klang skeptisch, schaute aber nicht wieder von seiner Zeitung auf.

"Manchmal bedarf es keine Worte", erklang Jeongguks Stimme und wir schauten ihn alle verwundert an, weil keiner mit seiner Antwort gerechnet hatte. Sogar mein Vater legte verwirrt die Zeitung beiseite und nahm seine Lesebrille ab. Er lachte einmal auf. "Die Jugend von heute", sagte er, wendete aber seine Aufmerksamkeit nun vollkommen meinem Freund zu. Guten-Freund, fügte ich in Gedanken hinzu, bevor es jemand missverstehen konnte. Im Augenwinkel sah ich ein Grinsen als Antwort.

"Woher kennt ihr euch, hast du gesagt?", fragte meine Vater an mich gerichtet, während er aber den Blick nicht von Jeongguk abwandte. "Sitznachbarn", antwortete ich knapp und genannter nickte zustimmend.

Ich schnappte mir die Müslipackung mit den Schokocrisps und kippte mir eine ordentliche Portion in die Schüssel, ehe ich sie weiterreichen wollte, aber ein Nein, gib mir die rechts daneben, die mit den Obststückchen, unterbrach mich in meinem Tun, sodass ich in der Luft inne hielt und die Packung wieder abstellte, um ihm die andere zu reichen. Meine Eltern beobachteten uns nur stumm, runzelten aber schon verwirrt die Stirn.

"Ist das irgendwie ein neuer Trend? Nicht miteinander zu reden?", lachte mein Vater nervös, da ihm unser Verhalten wahrscheinlich schon gruselig erschien. Jeongguks Wortwahl musste ihn eben wirklich überrascht haben. Ich lachte, Jeon nicht.

"Nein, Paps, alles gut", sagte ich beruhigend und schaufelte einen Löffel Müsli in mich rein. Mein Sitznachbar tat es mir gleich, blieb währenddessen aber still. Ich setzte zu einem zweiten Löffel an als-

Wissen sie, dass du schwul bist?
Ich spuckte erschrocken die Milch in meinem Mund aus, genau auf meine Mutter, verschluckte mich an der restlichen Milch in meinem Rachen, ein Schokoteil blieb mir im Hals stecken und ich hustete mir die Seele aus dem Leib, bis Jeongguk auf die Idee kam, mir auf den Rücken zu klopfen.

Während mein Vater meiner Mutter eine Handvoll Servietten hinhielt, schaute sie mich skeptisch an. "Was war das denn?", fragte sie, sobald ich mich etwas beruhigt hatte und ich schüttelte meinen inzwischen vom Husten wahrscheinlich hochroten Kopf. "Verschluckt", keuchte ich und klopfte mir auf die Brust.

Also nehme ich das als Nein.
Ich schenkte ihm einen bösen Blick. "Was ist los zwischen euch?", unterbrach mich die Stimme meines Vaters. Ich knirschte mit den Zähnen. "Hier hat nur jemand ein falsches Bild von mir." Während ich das sagte, hob Jeon abwehrend die Hände, als wüsste er nicht wovon ich sprach.

Die Sache ist, ich bin nicht schwul.

Nun lachte er plötzlich auf, und weil es so aus dem Kontext gerissen war, warfen meine Eltern erst uns und dann sich selbst einen verwirrten Blick zu. Wir machten ihnen sichtlich Angst.

Wirklich nicht, und jetzt stell dich nicht so an! Die schauen schon.

Wie auf Knopfdruck, riss er sich wieder zusammen und normalisierte seine Gesichtszüge, um weiter zu essen.
"Brauchst du irgendwas?", fragte ihn meine Mutter besorgt. Er schüttelte den Kopf.

Sagt der, der aus einer Müslipackung mit einem aufgedruckten Regenbogen isst.

Argument...

"Ihr Sohn ist übrigens ein echt guter Küsser", fast schon nebensächlich kamen die Worte einfach gerade aus ihm heraus und ich war kurz davor erneut zu ersticken.

Meine Eltern waren erst recht nicht zu retten und schienen ebenfalls Atemnot zu haben. Naja immerhin sprachen sie während dem gesamten restlichen Frühstück kein Wort mehr zu uns... ich hätte nicht erwartet, dass mein guter Freund hier sie so schnell mundtot machen könnte, aber ich genoß die Ruhe. Leider wusste ich, dass das jedoch ein Nachspiel haben würde...

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Wollte gestern uploaden, hatte aber keine Energie, also hier das cringe Gespräch zwischen Vkook und den Eltern.

𝐖𝐎𝐋𝐅.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt