Ich strich über das Metall. Es fühlte sich schwer in meiner Hand an.
"W-woher...", stotterte ich. "Herzlichen Glückwunsch noch mal", wiederholte er sich, hielt mich damit von weiteren Fragen ab und lächelte mich gutmütig an. Dieses Lächeln kannte ich an ihm noch gar nicht.
"Wer war an der Tür?" Jin tauchte mit einem halbaufgeblasenen pinken Ballon im Flur auf und begutachtete den Besuch. "Ach du bist es", sagte er und näherte sich uns. "Uh, Tae du magst Wölfe? Das wusste ich gar nicht", sagte Jin überrascht und deutete auf meine Hände. "Ich, äh", stammelnd schaute ich runter auf die Kette.
"Ich geh dann mal rein", sagte Jeongguk zu uns und umarmte mich noch einmal. Ich wollte zunächst erwidern, merkte aber, dass er damit etwas anderes bezwecken wollte.
Er löste sich von mir, zwinkerte mir einmal zu und ging weiter ohne sich noch einmal umzudrehen und ließ mich knallrot mit Jin im Flur stehen.
"Was ist?", fragte dieser auch verwirrt. Ich winkte nur ab und wiederholte in Gedanken die Worte, die Jeon mir ins Ohr geflüstert hatte:"Du kannst mir ja nachher danken."
Und normalerweise hätte mir dieser Satz nichts ausgemacht. Wenn ich nicht währenddessen seine Hand auf meinem Arsch gespürt und das vielsagende Zwinkern danach gesehen hätte.
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Die meisten Gäste waren schon da. Und die meisten von ihnen waren auch schon wieder abwesend. Was ihren Zustand aufgrund von Alkohol betrifft. Ich mit eingeschlossen.
Ich bekam die ausgefallensten Geschenke, aber die meisten landeten auf dem Stapel mit dem Rest. Nur die Wolfskette hatte ich sofort angezogen. Und dafür stolze Blicke von Jeon kassiert, als würde er sagen "der gehört zu mir". Einerseits hat es mich geärgert, dass er seinen Willen durchsetzen konnte, aber andererseits hatte er mit dieser Kette einen Punkt getroffen, sodass ich nicht widerstehen konnte, sie sofort anzuziehen.
Im Augenblick kippte ich wieder ein Glas runter, dessen Inhalt ich schon nicht mal mehr identifizieren konnte. Die Wirkung ließ inzwischen auch schon nach, warm war mir trotzdem. Ich hatte aufgehört die Gläser zu zählen und mich auf dieses Neuartige Gefühl eingelassen. Es waren bestimmt nicht viele, aber anscheinend vertrug ich noch nicht so viel Alkohol, denn ich im Nachhinein wurde mir bewusst, dass ich Schwachsinn gebaut hatte.
"EYOO", grölte schließlich einer durch den Raum in dem ich mich aufhielt. "LASST MAL WAHRHEIT ODER PFLICHT", grölte er weiter. Es war klar. Ich hätte es erwarten müssen. Und ich hätte vorbereitet sein müssen und dementsprechend vernünftig reagieren sollen. Aber diese realistische Stimme in meinem Kopf war nun mal betrunken gesoffen worden und so war ich einer der ersten, der in den Kreis lief und nach einer Flasche, die unachtsam auf dem Boden lag, griff.
Ein paar wenige, größtenteils die, die schon knutschend in den Ecken saßen, hatten abgelehnt, aber es kam trotzdem eine beachtliche Gruppe zusammen. Bestimmt 20 Leute. Darunter auch Jeon. Er hatte mich den ganzen Abend nicht aus den Augen gelassen, das hatte ich gemerkt.
"Tae fängt an, weil Geburtstagskind", nuschelte Lisa bei vollstem Bewusstsein und fuchtelte mit ihren Armen in der Luft. Ich legte die Flasche also in die Mitte und drehte.
Die ersten Runden waren, trotz unseres Zustandes relativ harmlos. Bis sich Taemin zu uns gesellte und sich gackernd und kichernd mit Minho im Schlepptau neben mich setzte. Im ersten Augenblick lachte ich mit, obwohl nichts lustig war, aber dann drehte sich schon einige Runden später die Flasche in seine Richtung. Seine Aufgabe war mit seinem Sitznachbarn Oberteile zu tauschen und obwohl Minho sofort, wie selbstverständlich sein Shirt über den Kopf ziehen wollte, starrte Taemin mich erwartungsvoll an.
"Los Prinzessin, zieh dich aus", kicherte er und jemand pfiff im Hintergrund. Ich wurde wahrscheinlich noch röter, als sowieso schon wegen dem Alkohol.
Normalerweise wäre mir das sehr unangenehm gewesen, da mein Körper nichts war, das ich gerne zeigte oder teilte, aber aufgrund meines Zustandes, dachte ich nicht weiter darüber nach und zog schnell mein T-Shirt aus und hielt es ihm hin. Aus der hinteren Ecke vernahm ich verstärktes Pfeifen, aber ich spürte auch einen stechenden Blick auf mir.
Wie erwartet kam er von Jeon, aber anders als gedacht, war er nicht vielsagen und dreckig, sondern viel mehr drohend und... Ich konnte es nicht einschätzen, aber er stupste seine Zunge von innen gegen seine Wange. Trotzdem sah ich ihm an, dass er mich am liebsten aus dem Raum ziehen würde und... den Rest malte ich mir lieber nicht aus.
Ich saß immer noch ohne Oberteil im Raum und wartete das Taemin mir endlich das T-Shirt gab, das er in aller Ruhe auszog. Er hatte anscheinend auch nicht vor, sich den Anblick entgehen zu lassen.
Er leckte sich über die Lippen und ließ das Stück Stoff in meine geöffnete Hand fallen. "Deswegen sind Jungs besser", sagte er kichernd. Aber der ganze Kreis verstummte plötzlich und starrte ihn an.
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LEUTE! ich kann's nicht fassen! 5k! lol
Ich schreibe inzwischen auch so, bzw für mich und nicht für die Leser, aber es ist trotzdem sehr erfreulich zu sehen, dass andere Menschen meinen stuff lesen.
Ich kriege dauernd Benachrichtigungen, dass jemand gevotet oder hinzugefügt oder auch manchmal kommentiert hat und ich freue mich immer ungemein^^
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𝐖𝐎𝐋𝐅.
FanfictionScheiße, ich saß in der Falle. Für den Wolf war das anscheinend optimal, denn er trat aus seinem Mantel aus tiefschwarzen Schatten und näherte sich mir so sehr, dass mir das Mondlicht erlaubte ihn genauer zu betrachten. Sein Fell schimmerte in einem...