Eine drückende Stille hatte sich über die kleine Gruppe gelegt die sich in Oriks Arbeitszimmer versammelt hatte. Moira und Burod hatten beschlossen, so bald wie möglich das Gespräch mit dem Herrscher der Zwerge zu suchen. Selbstverständlich war auch Atalet, der Priester der die Dû gimst Quan in der gegenwärtigen Krise vertrat anwesend.
Orik hatte sich ruhig angehört was Burod und seine Tochter vorzubringen hatten und keine Unterbrechungen gestattet. Nachdenklich strich er sich nun über den Bart.
"Was haltet ihr von dieser Theorie Atalet?" brummte er schließlich.
Der Priester der Zwerge rückte nun in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Nachdenklich starrte der Knurlan auf ein Bücherregal doch schien er sich nicht wirklich für die dort aufbereiteten Nachschlagewerke zu interessieren.
"Nun,Grimstnzborith Orik, bis vor einigen Wochen hätte ich noch gelacht den Drachenreiter Burod Unverschämtheit unterstellt und eure Tochter geraten den Tempel zu besuchen und sich etwas in Demut zu üben. Das jedoch war bevor einer der Priester meines Clans versucht hat den Gefangenen den uns Argetlam Burod übergeben hat zu töten. Ich sage es nicht gern aber die Theorie dir vorgetragen wurde ist zumindest nicht unmöglich."
Der Zwerg wandte sich von den Büchern ab und begann wie ein ruheloser Geist durch den Raum zu schreiten während er sprach. Ich erinnere mich noch das Borien einmal ein angesehene Priester meines Clans war. Ich verschweige nicht, dass er sogar ein Lehrer unserer Glaubensgemeinschaft war. Er hat meinen Vater bis zur Priesterweihe begleitet. Er ist ein altes und angesehenes Mitglied der Priesterschaft."
Atalet verstummte und sein Blick wanderte wieder ins Leere. Wieder breitete sich stiller aus und es war Moira, die diese durchbrach.
"Mit Respekt ehrenwerter Atalet aber das klingt eher wie ein Argument gegen den von uns vorgebrachten Verdacht. Versteht mich nicht falsch: Drachenreiter Burod und ich sind gerne bereit uns durch fundierte Argumente davon überzeugen zu lassen, dass wir Gespenster gesehen haben aber......"
Atalet hob lächelnd die Hand und nickte der jungen Prinzessin dankbar zu.
"Es ehrt euch mein Kind, dass ihr so offen für andere Argumente seid. Ich habe allerdings noch mehr zu sagen. Alles was ich mich gerade gesagt habe entspricht der Wahrheit. Das einzig Negative was ich sicher über Urin sagen könnte ist, dass er Drachen sehr skeptisch gegenübersteht. Das ist allerdings nichts ungewöhnliches. Die Kinder des Feuers und des Himmels standen uns Sprösslingen des Steins lange Zeit nicht besonders nah. Borien gehört zu denen, die noch nicht vergessen haben das eins der Glanz unserer Schätze und Edelsteine Drachen angelockt hat und sie uns so manches wertvolle Artefakt gestohlen haben. Es hat ihn schwer getroffen dass ihr, König Orik, zugestimmt habt, dass es nun auch aus dem Volk der Zwerge Drachenreiter geben soll. Als wir schließlich in den Pakt der Völker aufgenommen wurden stützte Borien dies in eine schwere Krise! Es gibt sogar Gerüchte, dass einige seiner damaligen Schüler große Anstrengungen unternommen haben zu verbergen, dass er mit dem Trinken begonnen hatte."
Orik brummte.
"Das klingt in der Tat als hätte meine Entscheidung bei diesem Untertanen eine Lebenskrise ausgelöst. Ich bedaure das, da er offenbar vorher ein angesehenes Mitglied der Priesterschaft war aber ich werde mich nicht für meine Entscheidung entschuldigen."
Atalet wehrte heftig ab.
"Das fordere ich auch nicht von euch mein König! Eure Entscheidung hat sich längst als eine weise herausgestellt. Der Handel mit den anderen Völkern Alagaesias blüht und es gibt eine intensive Zusammenarbeit wie nie zuvor zwischen allen Völkern. Es wäre ein nicht wiedergutzumachener Nachteil wenn wir in der heutigen Situation das einzige Volk wären, dass keine Stimme unter den Drachenreitern hat. So denkt auch die Priesterschaft und man hat worin schließlich nahe gelegt sich für eine Weile zurückzuziehen und Stille und Einsamkeit zu suchen. Jeder Priester hat von Zeit zu Zeit eine Glaubenskrise. Ich will nicht arrogant klingen aber es gibt kaum einen anderen Beruf indem man mehr gib. Ein Priester zu sein bedeutet sich öffnen zu können und die Sorgen, das Leid und die Not der Seelen die uns anvertraut sind wie unsere eigenen anzusehen. Die Gläubigen kommen zu uns weil sie und Führung suchen. Es ist die Aufgabe eines verantwortungsvollen Geistlichen diese Rolle einzunehmen ohne einen persönlichen Vorteil daraus zu ziehen. Ich erinnere mich noch, dass mein Vater mir während meiner Zeit als Novize einmal gesagt hat, dass wir uns zu allen Zeiten als Diener begreifen müssen. Der Respekt den man uns entgegenbringt gilt den Göttern nicht uns. Ich glaube, dass ihr als König den einzigen Posten in unserem Volk inne habt, der mit noch mehr Verantwortung verbunden ist."
"Ich denke man kann in der Tat niemandem vorwerfen, dass sich von Zeit zu Zeit Erschöpfung einstellt." fügte Burod hinzu. "Priester sind ja schließlich nicht mit einem unendlichen Maß an Kraft gesegnet. Ihr habt also Borien vorgeschlagen sich zurückzuziehen um Klarheit zu gewinnen und mit neuer Energie sein verantwortungsvolles Wirken wieder aufzunehmen. Habe ich das richtig verstanden?"
"Absolut Silberhand!" nickte Atalet und nahm den roten Faden der Unterhaltung wieder auf. "Und es schien auch, als wäre sein Rückzug von Erfolg gekrönt gewesen. Als in den Tempel zurückkehrte schien er mit neuer Kraft gesegnet zu sein und mit neuem Eifer stürzte er sich in die Arbeit. Man hat ihm natürlich angeboten wieder als Lehrer tätig zu werden aber das hat er abgelehnt. Er wollte sich mehr den Ärmsten der Armen wittmen. So kam es, dass er sein Kontur zur Vermittlung von Arbeitsstellen eröffnet hat. Wir haben ihm keine Steine in den Weg gelegt. Gerade eine neue Aufgabe kann eine neue Kraft verleihen und sie erschien uns den Göttern wohlgefällige zu sein."
"Wenn ihr Recht habt und er wirklich Mitglieder für den dunkeln Kult werben wollte, hätte er da nicht vielleicht sogar die seine Rolle als Lehrer akzeptiert?"
Die Frage, die Orik in den Raum gestellt hatte ließ im Burod einige Zweifel aufsteigen. Sicher hätte in die Position als Lehrer der Geistlichkeit Zugang zu möglichen Mitgliedern im wesentlich höheren Gesellschaftsschichten verschafft als die Position die er jetzt innehatte. Der Drachenreiter fing den Blick von Moira ein und erkannte auch bei ihr einige Zweifel.
Ausgerechnet Atalet hob an um diese zu zerstreuen:
"Nicht unbedingt Grimstenborith Orik. Auf den ersten Blick mag es wirklich eine verlockende Möglichkeit sein aber bevor junge Knurlan als Novizen zugelassen werden prüfen mehrere Mitglieder des Klerus ob sie tief im Glauben sind. Außerdem sind die meisten Anwärter auf die Priesterschaft Mitglieder von Familien die schon seit Urzeiten den Dienst an den Göttern suchen. Von ihren Eltern sind sie bereits über unseren Glauben aufgeklärt und unterrichtet worden. Die Zeit, die sie bei uns in Tempeln und Klöstern verbringen dient vor allem dazu sie mit den heiligen Schriften vertraut zu machen und ihren jugendlichen Eifer und die damit verbundene Energie in konstruktive Bahnen zu lenken."
"Oeí! Das habe ich nicht bedacht." stimmte Orik zu.
"Dazu kommt noch Vater, dass ihm seine Position als ein Lehrer zwar Respekt eingebracht hätte aber der Posten den er jetzt bekleidet bringt ihm mehr als nur Respekt. Es bringt ihm Einfluss und Macht! Ein arbeitssuchender ist abhängig von der Gnade des Vermittlers. Und Zwerge das Leben gebeutelt hat dürften weitere Richter gegen die Götter aufzubringen sein, die ihnen all diese Prüfungen auferlegt haben als Kinder von Priestern die fest im Glauben sind."
"Ein Verstand so scharf wie ein geschliffener Feuerstein." Orik warf seiner Tochter einen liebevollen Blick zu und wandte sich dann wieder an Atalet." Ihr seid also einverstanden, dass wir dezente Ermittlungen einleiten."
Atalet überlegte noch einen Moment, dann nickte er zu Burods Erleichterung. Ein wichtiger Schritt war getan. Natürlich würde man dezent vorgehen müssen, das war auch den Drachenreiter klar. Es würde kaum etwas bringen wie ein tollwütige Snarg in das Kontur von Borien zu stürmen und alles zu durchsuchen. Dieser Zwerg war mit Sicherheit zu klug um auffällige Beweise offen herumliegen zu lassen.
"Ich erinnere mich noch, dass wir froh waren als Borien aus seinem Exil zurückkehrte. Gedanken den Göttern dass sie seinen Glauben erneuert hatten."
Noch einmal hatte Atalet das Wort ergriffen. Großes Bedauern schwang in der Stimme des Priesters mit.
"Nun, er scheint ja glauben gefunden zu haben in seinem Exil. Leider den falschen." brummte Orik düster.
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Eragon Buch 7 - Im Wandel der Zeiten
FanficEragons Tochter bricht auf um die wundersame Welt von Alagaesia zu erkunden. Diese Geschichte Gehört nicht mir. Sie Gehört dem Account Traeumer von FF.de. Ich habe die Erlaubniss diese Geschichte, in seinem Namen, hier auf Wattpad zu Veröffentliche...