Kapitel 7 ✔

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Still saß ich einfach da und schaute auf den Boden, wie sollte es weiter gehen? Wie sollte ich mit den Gedanken leben das ich keine Jungfrau mehr war und das weil ich vergewaltigt wurde?

Ich fühlte einfach gar nichts, als würde in mir alles tot sein. Ich wusste einfach, dass ich keine Kraft hatte jeden Tag aufzustehen und mir diese Szenen durch den Kopf spielen zu lassen.

Total geschockt kam meine Mutter wieder rein und setzte sich still neben mich. Keiner sagte was, warum auch?  Nichts ist schlimmer als zu wissen das deine Tochter mit 17 Jahren keine Jungfrau mehr war. Und das nicht freiwillig.

Eigentlich wollte ich was besonderes daraus machen. Ich wollte erst mal nach London, mich aufs Studieren konzentrieren und wenn ich erst damit fertig war, wollte ich meine Liebe finden. Ich wollte es langsam angehen, es sollte perfekt werden. Aber nun ist alles zerstört, einfach so. Ich bin nichts mehr wert.

Ich fing schon wieder an zu weinen. Meine Mutter nahm mich in den Arm und weinte mit, ich wusste einfach nicht was ich ohne sie wäre.

,,Es tut mir so Leid, Lou. Du hast was besseres verdient, was viel besseres.'', sagte sie und schniefte. Ich lächelte schwach und antwortete ihr. Sie würde wohl immer die einzige Person bleiben die mir das beste wünschte.

,,Aber ich habe dich, was brauche ich mehr?''

Wieder fing sie an stark zu weinen, was mich noch schwächer machte als ich schon war. Es tat mir unfassbar weh, ich konnte verstehen wie sehr sie wohl auch darunter leiden müsste.

,,Du bist viel zu gut für diese Welt. Wir haben dich alle gar nicht verdient.", fuhr Mam fort. Ich schloss meine Augen, mit der bitte sie nie wieder öffnen zu können.

Vielleicht war das alles mit Absicht, vielleicht würde später mal alles gut werden, oder? Ich müsste erst die schlimme Zeit überstehen um mir die gute zu verdienen. Das leichteste Prinzip, nicht wahr?

Bist du komplett bescheuert? Jersey du wurdest vergewaltigt. Was kann daran gut sein?

,,Lou, wir müssen dieses Schwein anzeigen.'', sagte nun meine Mam. Ihre Augen funkelten mit Rache und ich konnte den Hass förmlich spüren den sie für diesen Mann empfand.

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, das können wir nicht machen.''

Sie wischte ihre Tränen weg und schüttelte ihren Kopf.

,,Wieso? Dafür sollte er bestraft werden.''

Klar, ich wollte so sehr das dieser Mann litt, aber immer wieder wiederholte sich der Satz. Die kleine Drohung mich doch in so großen Angst versetze.

,,Was ist wenn, er wirklich das tut was er sagt?'', fragte ich.

,,Was hat er denn gesagt?"

Um weitere fragen zu vermeiden erzählte ich ihr alles, von vorne bis zum bitterem Ende. Doch mit den Selbstmordversuchen ließ ich geschickt raus.

,,Schatz, das was er dir angetan hat muss bestraft werden! Wenn er erst mal im Knast ist, dann wird ihm das alles Leid tun, glaub mir. Und außerdem kannst du einfach nicht so drüber hinweg sehen, es hat dich Seelisch kaputt gemacht.'', sagte sie und wischte meine Tränen weg. Sie hatte recht, der Mann kann sagen was er will, er gehört in den Knast.

,,Okay, dann müssen wir ihn anzeigen.'', sagte ich etwas lauter. Sie nickte und nahm mich in den Arm, meine Mam ist und bleibt die beste. Und doch, der Gedanken morgen zur Polizei zu gehen versetzte mir ein tiefes stechen in der Brust.

Ich hoffte einfach nur er würde seine Drohung nicht wirklich ernst meinen.

Nachdem wir noch etwas geredet hatten, ging ich in mein Zimmer. Ich erschreckte mich von meinem Spiegelbild, ich sah wie eine Figur aus einen Horrorfilm aus. Ich hatte tiefe Augenringe die total schwarz waren, meine Haare waren komplett anders als heute Morgen. Mein ganzes Gesicht sah einfach schrecklich aus, irgendwie musste ich doch diese blaue Flecke wegbekommen.

,,Mam?'', rief ich durchs Zimmer. Ich hörte ihre Schritte die sich meinem Zimmer näherten.

,,Ja?'', fragte sie als sie durch meine Tür kam.

,,Weißt du was man gegen blaue Flecke tun kann? So kann ich morgen nicht zur Schule.'', fragte ich sie, hoffte auf ihre hilfreichen Tipps.

,,Du bleibst morgen schön zu Hause, wir gehen morgen zur Polizei.'', erwiderte sie. Es würde mich nicht wundern, wenn sie diesen Kerl noch selber aufsuchen würde.

Langsam nickte ich.

,,Danke.'', sagte ich. Sie kam zu mir und nahm mich in den Arm.

,,Wir schaffen das, Engel'', flüsterte sie in mein Ohr.

,,Das hoffe ich.'', antwortete ich ihr.

,,Schlaf jetzt, du brauchst ruhe.'', sagte sie und ging. Schnell putze ich mir meine Zähne, kämmte meine Mittellangen Haare und ging dann auch schlafen.

Ich mochte es nicht meine Tage mit schlafen zu verbringen, doch anscheinend war es genau das, was mein Körper brauchte.

Endlich fand ich etwas Ruhe, schaffte es in einen tiefen und festen Schlaf zu fallen.

My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt