Kapitel 28 ✔

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Total fertig kam ich an, meine Güte waren die tüten schwer! Aber wenigstens hatte ich jetzt was zu Essen und das für ein paar Tage. Seufzend ließ ich mich aufs kalte Sofa plumpsen und schloss meine Augen.

Ich atmete wieder regelmäßig, doch das änderte sich von einer zu nächsten Sekunde sofort als ich schritte hörte. Sofort stand ich auf und schaute hinter mich, keiner. Wie in einem schlechtem Horrorfilm schaute ich mich überall um.

,,Wer ist da?'', sogar nach mehreren Sekunden -die mir wie Stunden vorkamen -sagte niemand was.

 Doch ganz plötzlich spürte ich zwei starke Arme um mich, sofort drehte ich mich um und schaute in diese braunen Augen, meine Braunen Augen. Kyle, er lächelte.

 ,,Ky-kyle?'' ,fragte ich und legte meine Hände auf seine Brust.

,,Lou?'', mein Herz war nicht mehr im Normalzustand.

 ,,W-was machst du hier?'', fragte ich und lächelte breit. Er legte sein Finger auf mein Lippen und schüttelte den Kopf, diese Geste ließ mich förmlich dahin schmelzen.

 ,,Ich muss etwas erledigen, aber ohne dich geht es nicht.'' , sagte er und wurde plötzlich ernst. Ich schluckte und hoffte einfach es war nichts schlechtes.

Seine Finger führte weiter zu meiner Wange, die er langsam streichelte. Ein angenehmes kribbeln entstand an dieser Stelle. Sein Gesicht kam näher, nun atmete ich als wäre ich ein Marathon gelaufen ohne einmal pause zu machen. Sein Lippen langen nun auf meine und ich kannte dieses Gefühl. Und verdammt, es gefiel mir, so sehr.

Sofort öffnete ich meine Augen, wie ich Kopf Kino hasste. Wütend über das was gerade passiert war, ging ich erstmal duschen da ich total ins schwitzen gekommen war als ich die tüten meterweit getragen habe.

Nachdem ich damit fertig war, machte ich mir was zu Essen und schaute nebenbei Fernsehen. Wenn ich ehrlich war, war der in London fiel interessanter als in Deutschland. Aber eins fragte ich mich, zwar ist das hier alles schön und toll, aber wie konnte so ein Ort Fernsehen und W-LAN haben?

Ich machte mit weiterhin keine Gedanken mehr darüber und räumte mein aufgegessenes Essen weg. Danach setze ich mich oben auf mein Bett, schnappte mir Block und Stift und schrieb mir eine Liste was ich in diesem, 'Urlaub' erledigen möchte.

*To do liste*

-Im Regen tanzen

-Am Silvester ins Meer springen

-Lagerfeuer am Strand mit Musik machen

-Einen Film Tag machen

-Eislaufen gehen

-Mehr schlafen

-Fette Pullover tragen

-Sonnenuntergang beobachten

-Einen Großen Shopping Tag machen

-Unter den Sternenhimmel schlafen

-Einen Scrapbook führen

-Das nächste Jahr besser als dieses Jahr machen

-Nach London fahren und Weihnachtsgeschenke kaufen

-Glücklich nach Hause fahren

Mit einem Lächeln legte ich meine Stift weg und schaute meine Liste an, machbar. Schnell versteckte ich sie unter meinem Kissen und ging runter ins Wohnzimmer, wo ich mich hinsetze und mein Handy anmachte. Ich hatte es ausgeschaltet, da ich während dem Urlaub nicht wirklich mein Handy benutzen wollte. Leider klappte dies nicht so gut. Kyle hatte mich angesteckt.

Sofort vibrierte mein Handy wieder ununterbrochen, mein Gott seit wann war ich so wichtig? Ohne die Nachrichten zu Lesen ging ich sofort auf Kontakte und rief Lena an.

,,LOU?!.'', schrie sie. Ich machte den Lautsprecher an und legte mein Handy auf mein Schoß.

 ,,Ja?'', fragte ich locker. Ich wusste wie Wütend Lena war, schließlich hatte ich mich nicht gemeldet.

,,VERDAMMT NOCH MAL, WARUM MELDEST DU DICH NICHT ICH HA..''-,,Ich bin in Whitstable, befindet sich in London.'', unterbrach ich sie. Lena verstummte sofort, das hätte sie wohl jetzt nicht erwartet.

,,Sag mir bitte das, dass ein schlechter Scherz war.'', sagte sie und hielt die Luft an.

,,Nein, das war die pure Wahrheit.'', sagte ich und lachte leicht auf.

Als ich ihr alles erklärt hatte, verstand sie mich und war nur halb sauer. Sie meinte das ich sie anrufen sollte wenn es mir Schlecht ging und dies schätze ich wirklich.

Nach einer Weile legte ich mein Handy weg und zog mir was warmes an. Danach schlüpfte ich in meine Schuhe und ging rüber zum Strand, es war kühl. Ich genoss die frische Luft die an meinem Gesicht wehte, sie machte mir Gänsehaut. Ich war froh hierhin geflogen zu sein und ich hoffte das ich in dieser Zeit schaffte viele dinge zu vergessen und neu anzufangen.

Ich wusste das ich die Vergewaltigung niemals vergessen würde, aber ich könnte wenigstens versuchen mit ihr umzugehen. Es war schließlich nicht unmöglich, ich war nicht die einzige die Vergewaltigt wurde.

Doch alles ist ganz anders, jeder wünscht sich eine heile Welt. Ich steckte fest, ich wollte vorankommen und die Vergangenheit abhacken, doch ich schaffte es nicht. Im Moment ging es mir nicht gut, alles was ich machte fühlte sich irgendwie nicht echt an.

Es war als ob das alles nur Einbildung wäre, ich verstand es einfach nicht. Ich fühlte mich leer und verloren, wenn ich es bloß ändern könnte. Ich ging kaputt, von Sekunde zu Sekunde. Alles was ich wollte war lachen zu können, ohne Angst reden zu könne und einfach, schmerzlos sein.

Meine Knie ließen nach und ich fiel auf den Boden. Ich fing an leicht zu weinen. Ich fühlte mich kraftlos. Ganz egal was ich tat, ich war diejenige die am ende verletzt wurde. Ich war sowas von Kaputt. Wie kommt man darüber hinweg? Ich will das alles nicht mehr, ich möchte Normal sein.

Ich war einsam, ich habe Angst vor mir selber. Was war aus mir geworden? Innerlich war ich tot, es tat weh, es fraß mich und ich wünschte es gäbe ein Heilmittel.

Der Schmerz in mir saß tief, zu tief. Ich verlor den Halt, ich versuchte alles, doch es ging nicht. Wenn die Erinnerung nicht wäre, würde es vielleicht ein wenig leichter. Ich hatte mich geirrt, ich dachte ich könnte den Schmerz unterdrücken, doch es war falsch, es wurde viel schlimmer.

Es soll aufhören, es soll einfach verschwinden. Ich möchte das nicht mehr spüren, nie wieder! Ich würde alles dafür tun damit das aufhört, wirklich alles.

,,Alles okay mit dir?'', ich nahm die Stimme nur halb wahr, sie hörte sich ein wenig verschwommen an.


My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt