Kapitel 9 ✔

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Mit höllischer Angst kam ich an der Bar an, trug mich ein und fing an zu Kellner. Es war das erste mal das ich die Kunden mit einem unechten Lächeln anschauen musste oder gar  gelogen habe als sie mich fragten wie es mir geht. Ich liebte meine Arbeit hier, keine Frage. Aber heute einfach nicht.

Da niemand wohl meine Bedienung brauchte, setzte ich mich für ein kurzen Moment hin und atmete durch. Hier sieht es sicher aus, hier könnte kein Vergewaltiger sein, oder?

Ich erschrak total als ein etwas lauteres Geräusche aus der Eingangstür kam, sofort schaute ich in die Richtung da ich zum Rücken gekehrt war.

Mein Herz setzte einmal komplett aus. Ich spürte wie jeder Zentimeter meines Körper sich anspannte. Das konnte nicht ernst gemeint sein.

Austin, Justin und Kyle setzen sich an einen Tisch. Justin klopfte auf den Tisch was wohl heißen sollte, das die Gruppe bestellen will.

Okay, das schaffte ich, ich muss es schaffen.

Mit langsamen schritten kam ich auf sie zu, ich wollte nicht. Sie würde sich wieder über mich lustig machen, mich beim arbeiten behindern. Ich kannte das schon.

,,W-was dar-darfs sein?'', fragte ich. Alle drehten sich um, und grinsten mich dreckig an, außer Kyle. Der schien gelangweilt zu sein.

,,Das Opfer Arbeiten in einer Bar?'', fragte Justin lachend. Okay, ganz ruhig Lou. Es ist immer dieselbe Nummer, kein Grund dich verletzen zu lassen.

,,Ich hätte gerne ein Bier.'', sagte Kyle und wendete sich seinem Handy. Mit zittriger Hand schrieb ich es auf und schaute Austin an, der mich immer noch grinsend anschaute.

,, Fü-für dich n-nichts , od-oder wie?'', fragte ich.

,,Für mich ein Glas Jim Bean, bitte.'', danach schaute ich zu Justin der mich ohne jegliche Miene anschaute.

,,Für mich das gleiche wie Austin.'', ich nickte und ging zurück zur Theke. Kaum zu glauben, aber die Hälfte hatte ich geschafft. Die Euphorie mich nicht zu sehr blamiert zu haben, kribbelte fast schon an meinen Fingerspitzen.

Schnell nahm ich die Gläser und steuerte auf die Jungs zu. Austin und Justin schauten mich lachend an, was war schon wieder so lustig?

Langsam stellte ich die Gläser ab, als ich zu Kyle gehen wollte um ihn das Bier zu geben, stolperte ich über etwas. Mit voller Wucht fiel ich auf den harten Boden, der ganze Raum wird mit einem lauten Knall erfüllt, das wars dann wohl mit dem Bier.

Alle Augen waren auf mich gerichtet, ich merkte die röte in meinem Gesicht und die Schmerzen an meinem Bauch.

Schnell stand ich auf und schaute beschämt zu Kyle. Ich würde am liebsten im Erdboden versinken, sowas war mir noch nie passiert.

,,I-ich uhm, ho-holl dir ei-ein neu-neues.'', er nickte nur. Ich schaute Austin an, der grinste nur dreckig und nahm ein Schluck von seinem Whisky. Schnell bezahlte ich die kaputte Flasche Bier, holte eine neue und ging wieder zu den Jungs. Die Schmerzen überspielte ich gekonnt, hoffte sie würden gleich wieder weggehen.

Doch so schnell konnte ich wieder nicht verschwinden, ich musste die Pfütze sauber machen und die Scherben wegräumen. Sonst würde meine Chefin Ärger machen.

Seufzend nahm ich mir einen Lappen und fing an sauber zu machen, versuchte so gut ich konnte die Kommentare von Austin und Justins zu ignorieren.

Nachdem ich damit fertig war, bediente ich die wartenden Kunden, meine Güte war das heute anstrengend. Warum wohl auch?

Austin und Justin waren schon angetrunken, nur Kyle war nach der Flasche Bier fertig. Wahrscheinlich musste er noch die Idioten fahren. Die Gäste wurden immer weniger, somit auch meine Arbeit.

,,Ey Puppe, komm mal hier hin.'', sagte Justin. Puppe? War das gerade sein ernst? In der Schule bin ich das Opfer und hier die Puppe? Etwas genervt ging ich zum Tisch und fragte.

,,Was kann ich für euch tun?''

,,Du hast ein knackigen Po, darf ich mir ihn heute ausleihen?.'' fragte Austin lachend. Sofort wurde mir schlecht und ich fing an zu zittern. Nicht dieser Satz bitte.

Schnell zog ich mich zurück zur Toilette, mir war schwindelig geworden. Ich versuchte wieder regelmäßig zu atmen, doch es gelang mir nicht wirklich. Mein Kopf spielte immer und immer wieder diesen Satz ab.

Es waren die letzten 25 Minuten, ich musste da jetzt durch. Noch einmal atmete ich durch und ging raus, wo ich erst mal anfing die Tische abzuräumen.

,,Eyy, Opfer! Ich hätte gerne noch ein Glas.'' sagte Justin und hielt mir das Glas hin. Mit schnellen schritten kam ich auf ihn zu und nahm es ab, dann fühlte ich es wieder ein und gab es ihm. Die Zeit soll bloß schneller vorbeigehen.

10 Minuten noch, 10 unerträgliche Minuten. Da gerade jeder das hatte was er wollte, schnappte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schrieb meiner Mum.

>>Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen. Ich bin in einer halben Stunde bei dir.<<

Danach steckte ich mein Handy wieder in die Hosentasche und wendete mich zu den anderen. Die letzte Gruppe bezahlten dann endlich, jetzt blieben nur noch diese Idioten. Ich schaute auf die Uhr, 7 Minuten.

,, Lou, wir möchten Bezahlen.'', sagte Kyle kalt. Mein Atem blieb stehen, hatte er gerade wirklich meinen Namen gesagt?

Total perplext ging ich zu ihnen und gab die Rechnung, schnell bezahlte Kyle und versuchte die zwei betrunkenen Vollpfosten raus zu bringen. Doch anstatt das Justin Richtung Ausgang ging, stürzte er sich auf mich und amtete mich mit seinem Mundgeruch an. Meine Beine wurden zu Sand und ich konnte mich nicht bewegen, ich war in einer Art Schockstarre.

Ganz ruhig, er wird dir nichts tun. Es ist nur Justin.

Angst bildeten sich in meinen Bauch, er soll so schnell wie möglich weg von mir. Als Kyle von seinem Handy hoch schaute, merkte er was Justin da tat und zog ihn ohne weitere Probleme von mir.

Anstatt das dieser Kyle immer auf sein blödes Handy schaut, sollte er mal aufpassen was Justin tut. Mit einer verwirrten Miene schaute ich noch der Gruppe hinterher, bis sie dann endlich die Bar verließen.

Als ich mich ein wenig beruhigt hatte, fing ich an aufzuräumen. Der Barkeeper war schon Nachhause gefahren, das hieß ich war hier alleine, ganz alleine. Etwas Angst machte mir das schon, doch ich versuchte an etwas anderes

Als dann alles Ordentlich war, schnappte ich mir meine Tasche und verließ die Bars. Schnell schloss ich die Tür ab und machte mich auf den Weg. Dieses Mal nahm ich eine völlig andere Route.

My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt