Kapitel 10 ✔

47.5K 1.9K 217
                                    

Das grelle Licht schien direkt auf meine Augen. Um dieses unangenehme Gefühl loszuwerden, schloss ich wieder meine Augen und versuchte einzuschlafen, doch es gelang mir nicht.

Mit geschlossenen Augen suchte ich nach meinem Handy, was ich nach mehreren Versuchen fand.

Samstag. Heute war mein Geburtstag, ich wusste nicht ob ich mich darüber freuen sollte oder nicht.

Das einzige was ich fühlte war dieses leere Gefühl in mir, das mich zerfrass. Das war die Phase die ich am meisten hasste, nachdem weinen war man wie eine leere Hülle und würde auch am liebsten in Luft ausgelöst werden.

Meine Gedanken wurden leider unterbrochen, als meine Zimmertür hektisch geöffnet wird und meine Mutter hinter dieser auftaucht.

,,Guten Morgen mein Sonnenschein, alles alles alles Gute! 18 Jahre, schau dich an was du für ein wunderschönes Mädchen bist.'', tausende von küssen landeten auf meine Wange. Mit einem angewiderten Gesicht bedankte ich mich. Die Schmerzen an meinen Wangen waren zum Glück wieder weg.

,,Heute kommt eine sehr sehr gute Freundin von mir zu uns, sie hat noch ein Sohn. Ich hoffe diese kleine 'Party', reicht dir.'', sie schaute etwas traurig auf den Boden.

,,Mam?'', sofort schoss ihr Kopf hoch.

,,Das du schon bei mir bist, ist das beste Geschenk. Ich brauche dieses ganze Party Getue und sonstiges nicht, das weißt du.'', ich nahm ihre Hand und schaute sie lächelnd an. Ihre Augen fingen an zu funkeln, wie ich es liebe wenn dies passierte.

Zusammen fuhren wir zum Becker und kauften uns Brötchen und ein paar Croissants. Auf dem Weg fragte ich meine Mutter etwas.

,,Kenne ich deine gute Freundin?''

,,Nicht wirklich. Als du ein Jahr alt warst, waren wir fast jeden Tag zusammen, aber ich glaube du kannst dich nicht erinnern. Jedenfalls hat sie ein Sohn, aber von dem hört man nix gutes.'', ich nickte.

Zuhause angekommen, fingen wir an zu Essen. Wie jeden Geburtstag erzählte mir Mam von meiner Kindheit, es war so eine genannte Tradition. Immer musste ich lachen, da ich als Kind echt tollpatschig war.

Diese schlimmen Gedanken waren für eine Weile nicht mehr wichtig. Ich lachte endlich wieder und fühlte mich für eine kurze Weile sorglos.

,,Als ich mit dir dann zu Maria gegangen bin, also meiner guten Freundin, wolltest du erst mal nicht, da du diesen jungen überhaupt nicht mochtest. Aber dann habe ich es doch irgendwie geschafft dich zu überreden. Jedenfalls als wir da waren und du diesen Jungen gesehen hast, bist du zu ihn gegangen und hast ihn mit deiner Puppe geschlagen.'', erzählte meine Mam. Ich fing total an zu lachen, so das mein Bauch sogar anfing zu schmerzen.

,,Damals war ich also ein Badgirl.'', sagte ich lachend. Mein Mutter nickte.

Nachdem wir uns voll gegessen hatten, setzen wir uns ins Wohnzimmer und redeten. Meine Mutter war wie eine beste Freundin für mich, nur sie würde immer ehrlich zu mir sein und mich niemals in Stich lassen.

Sie wusste nicht was in der Schule mit mir geschah, warum auch? Ich will ihr nicht noch mehr Probleme machen, davon hat sich nämlich schon genug.

,,Hast du eigentlich ein Freund, Schatz?'', fragte sie mich. Ich schaute sie geschockt an.

,,Warum fragst du mich so was?'', stellte ich eine Gegenfrage. Sie zuckte lachend mit den Schultern und schaute mich mit ihrem wunderschönem lächeln an.

Wir schauten noch bis zum
Späteren Nachmittag irgendwelche Liebesfilme, bis meine Mutter aufsprang und durch die ganze Wohnung wie eine verrückte rumlief

,,Wir müssen noch Essen kochen und Kuchen machen!", typisch Mama, immer alles in der letzten Minute erledigen. Zusammen fuhren wir dann einkaufen, kauften die nötigsten Sachen und machten dann Zuhause das Essen.

Gegen 19 Uhr war alles fertig, total müde schmiss ich mich auf mein Bett. Die verrückte, die sich meine Mutter nannte, zwang mich förmlich schick zu machen, ihr widersprechen konnte ich leider nicht.

Völlig unmotiviert stand also ich auf, öffnete mein Kleiderschrank und suchte was passendes.

Nichts als nur, Jeans, Pullover's und T-shirts. Ja, ich war eher dieses Basic-Mädchen, eine enge Jeans, schlichtes T-shirt und irgendein Pullover darüber. Aber da es mein Geburtstag war, musste ich was 'schickes', anziehen, genervt schaute ich nach irgendwas akzeptables.

Nach geschätzten 20 Minuten, fand ich eine Bluse die blau weiß gestreift war, und eine schlichte schwarze Leggings. Da das alles noch ein wenig komisch aussah, nahm ich mir mein weißen Cardigen und zog ihn mir drüber.

Danach glättete ich meine Haare, schminkte dieses mal nicht nur mein Gesicht sondern auch meine Augen und schon war ich fertig. Als ich mich im Spiegel betrachtete, war ich sehr überrascht. Es sah wirklich hübsch aus. Ich gefiel mir sogar ein wenig.

Mit einem lächeln im Gesicht, ging ich wieder ins Wohnzimmer wo meine Mutter auch schon fertig war. Als sie sich umdrehte, weiteten sich ihre Augen.

,,Wooow, was habe ich bloß für eine wunderschöne Tochter?'', flüsterte sie leise. Etwas verlegen schaute ich auf den Boden und lächelte. Sie kam näher und schaute mein Gesicht an.

,,Deine blauen Flecke hast du über schminkt, oder?'', fragte sie und fasste leicht darüber. Ich nickte knapp, für ein kurzen Moment dachte ich wieder daran. Aber ich durfte es nicht, heute war mein Tag.

Nach einer halben Stunde warten, klingelte es endlich an unserer Tür. Nicht das ich die Geschenke unbedingt wollte und nicht mehr warten konnte, aber ich hatte einfach riesen Hunger. Quiekend sprang meine Mutter auf und rannte in den Flur, wo sie die Haustür öffnete.

Ein lauten Geschreie ertönte, war meine Mutter immer noch in diesem alter wo sie ihre Freundinnen schreiend umarmte? Lachend schüttelte ich den Kopf. Schnell steckte ich mein Handy weg, stand auf und richtete nochmal alles. Ich müsste mich jetzt erstmal wieder vorstellen.

Eine sehr hübsche Frau, Mitte 35, stand mit einem riesigen Blumenstrauß vor mir und strahlte mich förmlich an.

,,Oh Gott, bist du wunderschön geworden.'', sagte sie überrascht. Ich bedankte mich nur verlegen und versuchte ihr mein wunderschönstes lächeln zu schenken.

Schnell umarmte sich mich, übergab mir den Blumenstrauß und setze sich aufs Sofa. Doch sie war nicht alleine, hinter ihr stand jemand.

Bevor ich jedoch in die Richtung schauen konnte, stellte Maria zur Seite und zwang mich förmlich genau in diese braunen Augen zu schauen.

Und Tatsache war, ich erkannte diese braunen Augen innerhalb Sekunden, als wäre es das einzige Augenpaar was ich auf dieser Welt kannte.

Das war doch jetzt nicht ernst gemeint.

Das ist doch alles ein schlechter Scherz!

Kyle war also der Junge den ich mit meiner Puppe geschlagen hatte?

My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt