Kapitel 12 ✔

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Mit einem Schmunzeln setzte ich mich wieder hin, holte mein Handy raus und checkte meine Nachrichten. Und tatsächlich hatte ich eine, neugierig öffnete ich diese.

>>Mama:
Schatzt, ich bin mit Maria etwas spazieren gegangen. Ich möchte einfach mal wieder ein bisschen reden, ich hoffe du bist nicht all zu böse. Wir sind in 2 oder 3 Stunden da. Hab dich lieb.<<

Ich verstand sie und wie ich sie verstand. Sie arbeitete Tag und Nacht, da musste ich ihr diese kleine Auszeit gönnen. Vielleicht brachte Maria sie sogar auf andere Gedanken.

Aber ich hoffte sie erzählte Maria nicht all zu viel, denn ich wollte nicht das es weitere Personen auch wusste. Mit einem leichten Lächeln schrieb ich zurück.

>>Kein Problem, Kyle und ich warten dann auf euch. Mam, tu mir ein gefallen und lass das geheim was passiert ist, danke. Viel spaß, ich hab dich auch lieb.<<

,,Wer schreibt dir, dein Freund?'', fragte plötzlich Kyle. Ich schaute genau in seine Augen, irgendwie wurde ich doch ein wenig nervös. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Was machte es schon für ein Unterschied?

,,Ehm, ich hab keinen Freund. Das war meine Mutter.'', lächelte ich. Als er zurück lächelte wurde alles um mich herum zu schnell ausgeblendet, als würde man mir nur dieses lächeln zeigen. Ich konnte meine Augen nicht von seinen weißen und geraden Zähnen nehmen. Es war eine Art Anziehungskraft die es genau auf mich abgesehen hatte.

Durch meinen Adern floss eine unbekannte Substanz. Ich konnte spüren wie sich etwas seltsames in die Mitte meines Magens setzte. Warum war ich in so einem komischen Zustand? Es war so ungewohnt und mein Kopf fing bereits alle Szenarien durchzugehen. Jedoch fiel mir schnell die peinliche Stille auf, die mich sofort dazu brachte mich zu räuspern.

,,Deine und meine Mutter sind ein wenig Spazieren gegangen, sie meinen die kommen in 2 oder 3 Stunden wieder. Wenn es dir hier zu langweilig wird, kannst du ruhig gehen.'', mein Bauch drehte sich wie aus dem nichts und mein Herz tanzte viel zu schnell. Er schaute hoch, musterte mich kurz und fing wohl an kurz nachzudenken. 

Währenddessen nutze ich diese Chance, ließ meine Augen über sein komplettes Gesicht wandern. Kyle war ein schöner Junge, keine Frage. Sein Gesicht schien so rein und weich, erweckt in mir das Verlangen, meine Hand über seine ausdrucksstarken Unterkiefer zu fahren. Seine Lippen waren voll und etwas schmaler und doch, selbst dieser kleine Schmollmund ergänzte sein Gesicht perfekt.

,,Schon okay..mir gefällt es hier. Kurze frage, seit wann schaffst du es zu reden ohen zu stottern?'', hinter seiner Stimme verbarg sich etwas freches und als ich ihn anschaute und sein freches Grinsen entdeckte, wurden mir meine Vorahnungen bestätigt. Diese Frage machte mich ein wenig sprachlos, ich wusste es selber nicht.

Es herrschten plötzlich unzählige Fragen in meinem Kopf und sie schienen nicht weniger zu werden. Warum war ich gegenüber Kyle so vertraut, oder eher offen? Warum war er so nett zu mir? Je mehr ich mir das alles stellte, desto voller wurde mein Kopf. Vielleicht würden sie mit der Zeit beantwortet werden, vielleicht auch nicht.

,,Hm?'', holte mich Kyle aus meinen Gedanken. Ich hob leicht meinen Kopf und schaute auf seine Lippe, dann hoch in seine Augen, die mich erwartungsvoll anblickten.

Ich mochte nie Braun. Meiner Meinung nach waren diese Art von Augen langweilig und oft düster. Doch Kyles, seine waren so besonders, anders. Es war das erste mal, dass mir dieser dunkle Ton gefällte.

,,Ich weiß nicht, sag's du mir.'', sagte ich nun. Er lachte leicht auf, nur ein kleiner Ton verließ seinen Lippen. Auch wenn Kyle ein ganz anderes Bild hatte und ich ihn eigentlich sofort rausschmeißen musste, gefiel mir sein Lachen. Das erste mal sah es wirklich gewollt aus. Zumindest bildete ich mir das ein.

My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt