Kapitel 64 ✔

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Langsam setze ich mich auf mein Bett und schaute die Wand an, Lena und Austin waren gerade gegangen. Ich war Müde und wollte nur noch schlafen, aber leider war noch ziemlich früh. Ich seufzte und stand auf um in die Küche zu gehen, ich hatte Hunger bekommen.

Angekommen öffnete ich unseren Kühlschrank und schaute mich um. Während ich es tat kaute ich auf meiner Lippe herum. Ich hatte eine Auswahl zwischen Joghurt mit Erbeer Stückchen oder Schokomüsli. Denn momentan fand ich nur noch dies lecker.

Schließlich nahm ich doch das Schokomüsli und setze mich ins Wohnzimmer wo ich den Fernsehen anmachte. Gelangweilt schaltete ich durch die Kanäle, als ich was normales fand legte die die Fernbedienung bei Seite.  

,,Wie geht es meinem Fetti?'', hörte ich Kyle fragen. Mit einem empörtem Gesichtsausdruck drehte ich mich um und schaute ihn an. 

,,Fetti? Hast du mich wirklich gerade Fetti genannt?'', fragte ich geschockt und stellte die Schüssel ab.

,,Siehst du sonst noch jemanden hier? Komm schon, gib es selber zu.'', sagte Kyle und sein freches grinsen wurde schlimmer.

Ich stand auf und stürmte auf ihn zu, so konnte er mich doch nicht nennen!

 ,,Na warte, du Idiot!'', sagte ich und sprang auf seinen Rücken. Er lachte auf und nahm meine Oberschenkel in seine Hände. Ich fing an zu kichern.

,,Wie hast du mich nochmal genannt?'', fragte ich. Mein Atem klatschte gegen sein Nacken und ich könnte schwören für einen kurzen Moment hatte Kyle gänsehaut bekommen. Mein Grinsen wollte gar nicht mehr verschwinden.

,,Du hast mich verstanden, F-E-T-T-I'', sagte er frech. Ich fing an sein Ohrläppchen zu knabbern, was Kyle schnell atmen ließ.

,,Nochmal, ich hab es nicht verstanden.'', flüsterte ich ganz leise in sein Ohr. Für einen kurzen Moment war pure Stille und keiner von uns sagte was. In mir strömten Gefühle die ich niemals beschreiben könnte, denn sie waren einfach so wundervoll und einfach, einfach unbeschreiblich. 

,,Ich habe gesagt, das du ein Fetti bist.'', sagte er wieder. Dieses mal biss ich voller Kraft rein und Kyle schrie auf. Das lachen konnte ich mir nicht mehr verkneifen und ich lachte laut los. Er fasste schmerzvoll an sei Ohr und schaute mich an.

,,Bist du verrückt?'', fragt er mich. Ich zuckte mit den Schultern und fange wieder an zu lachen. Schnell stand ich auf und schaute ihn stolz an.

 ,,Nein, ich bin Fetti.'', grinste ich.

,,Na warte.'', keine Sekunde später lief ich los, damit er mich nicht in seine Finger bekam. 

Es war schwer zu lachen und gleichzeitig von Kyle abzuhauen.

,,Hab dich!'', sagte er als ich mich auf mein Bett schmiss. Ich atmete schnell und in mir strömten pure Glücksgefühl gemischt mit etwas Adrenalin.

Und auf einmal wurde alles ausgeblendet und ich sah nur noch diese leuchtenden Augen. Alles um mich verblasste und ich hörte nur noch meinen unregelmäßigen Herzschlag. Es war so komisch was Kyles Augen mit mir taten, sie hypnotisierten mich förmlich.

Sein Grinsen verschwand, als wir beide merkten das er auf mich lag. Langsam und vorsichtig als wäre ich eine Porzellan Puppe, streichelte er meine Wange. Ich genoss es, schließlich machte er dies nicht oft. Er näherte sich und ich spürte den drang ihn zu küssen. 

Schließlich landeten seine wundervollen Lippen auf meine und wie jedes verdammte mal ging in mir ein unbeschreibliches Feuerwerk los. Es fühlte sie so an als würde ich jeden Moment platzen vor Freude.

Unser Lippen bewegten sich genau perfekt miteinander, was eigentlich schon immer so war. Er bittete mit seiner Zunge Einlass, was ich ihm dann auch erlaubte. Unsere Zungen Kämpften um die Leidenschaft. Ich merkte das die Küsse nicht mehr reichten, denn mein Bauch fing an viel zu stark zu kribbeln. 

Wir lösten uns voneinander um Luft zu schnappen, in Kyles Augen sah man das er mehr wollte. Doch konnte ich ihm dieses mehr geben? War ich bereit dafür wieder so was zu spüren? Würde es genau so schlimm wie beim ersten mal sein? Wahrscheinlich schon. Ich merkte die Unsicherheit in mir, ich konnte ihm dieses mehr nicht geben. Und was ist wenn es sich dann wegen dies trennt? Was ist wenn ich nicht genug war?

,,Lou, alles ok. Ich verstehe dich wenn du noch nicht bereit bist.'', sagte er und ging von mir runter. Ich nickte leicht und doch überkam mich das Gefühl von Schuld. Zu einer Beziehung gehört mehr, mehr Zuneigung, mehr Liebe.

Und ich, ich konnte es ihm nicht geben weil ich zu viel Angst hatte. Ich war so eine dumme Freundin, warum hatte ich nicht vorher daran gedacht? Klar, meine Ego war natürlich wieder zu groß. Kyle hatte eine bessere verdient, eine viel bessere. Eine gesunde, wunderschöne und kluge Frau. 

,,Ich geh uns was bestellen, ok?'', fragte er und musterte mich. Ich nickte leicht und schenkte ihm ein lächeln. Als ich die Tür zuknallen hörte, wusste ich sofort das Kyle wütend auf mich war. Kaum war das passiert, schon überrumpelten mich die schlechten Gefühle. Immer musste ich an mich denken und warum? Weil ich so egoistisch war. 

,,DU SCHEIß EGOISTISCHES MISTSTÜCK'', schrie ich und stand auf. Ich schnappte mir eine Vase und schmiss sie gegen die Wand. Meine Wut war nicht zu beschreiben, denn so wütend war ich noch nie. Ich warf alles von meinem Schreibtisch runter. 

Ich hasste mich, mich und meine blöden Gedanken. Ich hatte alles verdient was mir jemals geschah und wenn nicht noch mehr! Wie konnte man mich lieben? Ich war ein Monster! Ein hässliches, dreckiges Stück Monster. Man sollte mich verbannen, mich töten und qälen. Ich schrie und ließ meine ganze Wut raus. Ich hasste mich so sehr.

Doch nach einer weile gaben meine Beine auf und ich fiel zu Boden.

,,Du blödes, dreckigen nichts.'', murmelte ich nun leise. Wie konnte Kyle nur mit mir Zusammen sein? Ich wischte mein nasses Gesicht trocken und schaute auf den Boden. Schaut mich an, ich war krank, ein Psyho. Man sollte mich einsperren. 

Ich wusste nicht wie lange ich hier saß, aber als ich hörte wie die Haustür wieder aufgemacht wurde, realisierte ich das ich immernoch am weinen war. Voller Panik stand ich auf und wischte mir über mein Gesicht. Danach versuchte ich alle Sachen wieder aufzuräumen. Doch wie sollte es auch anders sein, schaffte ich es nicht rechtzeitig.

,,Lou, was hast du gemacht?'', fragte Kyle und ließ die Tüten mit Essen fallen. Ich war gerade dabei die Scherben aufzusammeln, als ich mich total geschnitten hatte. Ich zischte auf und kniff meine Augen zusammen, das musste auch nur mit passieren. Ich unterdrückte meine Tränen, er sollte hier nicht sein. Blut verteilte sich an meiner ganzen Hand, na super. 

,,Komm mit, ich helf dir.'', sagte Kyle und hob mich hoch. Ich schniefte leise und folgte ihm ins Bad. Er hatte wahrscheinlich schon gesehen das ich geweint hatte. Bestimmt hatte er die gleichen Gedanken. Er setze mich auf den Klodeckel und suchte nach dem Erste Hilfe kasten. Ich schwieg nur und beobachte ihn. 

,,Hör zu Lou. Ich...''-,,Machst du jetzt Schluss?'', platze es aus mir heraus. Allein der Gedanken ließ mein Herz bluten, vielleicht war ich krank aber er durfte mich niemals verlassen.

 ,,Nein, niemals.'', sagte er und wischte mein Blut weg. Eine Träne fiel auf sein Handrücken und er schaute hoch.

,,Ich weiß was du denkst Lou und ich bitte dich, sowas aus deinem Kopf zu schmeißen. Ich liebe dich und du bist und wirst immer das einzige Mädchen in meinem Kopf bleiben. Und es ist mir egal ob du Krank bist oder nicht, denn du bist was besonderes für mich. Und ich werde warten, meinetwegen auch Jahre. Denn dich an meiner Seite zu haben ist schon das beste Geschenk.'', sagte er während er meine Wunde säuberte. 

Mein Hals wurde trocken und ich schaute ihn einfach an. Die Wörter die aus seinem Mund kamen, waren so unbeschreiblich schön. Ich konnte mich glücklich schätzen so einen Jungen an meiner Seite zu haben. Und ich liebe ihn so sehr, dies konnte ich sogar nicht in Worte fassen. Aber die Angst nicht genug zu sein, würde mich immer verfolgen. 

My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt