Kapitel 24 ✔

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Ich ging den langen Weg entlang, der Schnee unter meine Füßen quietsche. Ich genoss dieses Geräusch. Man könnte mich für verrückt halten, aber ich liebte dieses Geräusch von Schnee. Die kälte übernahm meinen Körper und ließ mich zittern, für ein kurzen Moment war ich seelisch nicht da.

Ich atmete schnell und leicht, als würde ich überhaupt keine Sorgen in mir haben. Ich genoss diese Stille, nur mein regelmäßiges Atmen hörte ich. In meinem Kopf war gerade alles aus und ich dachte an nichts.

Die kälte spielte mit meinem Körper, sie machte mir von Kopf bis zu fuß Gänsehaut uns ließ mich das tolle Gefühl von Einsamkeit spüren. Manchmal liebte ich es alleine zu sein, nur mich selber zu hören, doch oft merke ich das ich eine Umarmung brauchte.

Eine Stimme, die mir einredet das ich Wundervoll bin und es nicht vergessen soll. Eine Berührung, die mir zeigt das ich nicht alleine bin und es schaffe könnte.

Ich öffnete meine Augen und schaute langsam nach oben, wieder spielte sich die Szene ab. Wie er mit gierigen Augen meine Hosen öffnete, es sah aus wie ein Monster. Ich schrie, in der Hoffnung das mich nur eine Menschens Seele sehen oder hören würde, doch dafür bekam ich noch mehr Schläge zu spüren. Ab da wusste ich, es war vorbei.

Doch jetzt stehe ich hier und konnte lachen. Ich war stärker geworden, das wusste ich. Ich habe nicht aufgebeben, ich habe mich durch das ganze durchgekämpft und werde es weiterhin tuen.

Ich öffnete die Haustür, mein Herz pochte mir wieder bis zum Hals und mein Puls war gefährlich hoch. Stille, mit der Hoffnung das Kyle nicht Zuhause ist, zog ich meine Schuhe aus. Auf einmal hörte ich ein lautes lachen, dieses mal erschrak ich nicht. Langsam ging ich ins Wohnzimmer, keiner. Wahrscheinlich kam es aus Kyles Zimmer.

Gelassen ging ich hoch, in mein Schlafzimmer. Schon wieder hörte ich dieses weibliche lachen, es war eher ein nerviges lachen. Hatte Kyle etwa besuch? Meine Neugier war nun geweckt. Aber es ging mich nicht an. Wütend, aber leise schloss ich meine Tür. Sofort griff ich nach meinem Handy und rief Lena an. Doch leider ging sie nicht ran, super.

Ich merkte das ich Hunger hatte, also ging ich runter in die Küche. Doch sie war nicht leer, nein. Ein blondes Mädchen saß auf dem Tisch und küsste sie mich Kyle. Meine Kehle wurde verschnürt, ich konnte weder was sagen noch Atmen. Ich stand wie eingefroren da und beobachtete jede einzelne Bewegungen von ihnen. In meinem Körper löste sich leere auf, es übernahm meinen Körper.

Ohne sie weiter zu beobachten, ging ich zum Kühlschrank und nahm mir ein Joghurt raus. Ich war total perplext was ich da gesehen habe, deswegen schaute ich eine Weile auf meinen Joghurt.

,,Lou, könntest du bitte gehen!?'', zischte Kyle. Rückartig schaute ich ihn seine Augen, ich solltealso gehe. Schnell schnappte ich mir ein Löffel und ging in den Garten, wo ich mich auf eine Liege setze.

Mein Verstand bombardierte mich förmlich mit irgendwelchen Gedanken, verdammt es sollte aufhören! Mein Appetit war mir auch leider vergangen und so saß ich dann da und schaute einfach geradeaus. Die Kalte Luft schlich sich unter meinen dünnen Pullover und machte die Warmen stellen nun eiskalt.

Meine Augen verträumten plötzlich und ich fand mich in meinen Gedanken wieder, wo Kyle war. Ich dachte gerade an ihn, an seine Arschloch Seite. Aber er hatte allen recht dazu, schließlich hatte ich die Beziehung zwischen ihn und Sammy kaputt gemacht.

STOP MAL.

STOP

Es war doch mit Sammy zusammen, warum zur Hölle küsste er sich mit einem anderen Mädchen? Wut stieg in mir auf, zwar hasste ich Sammy mehr als alles andere, aber niemand hat es verdient versetzt zu werden. Obwohl, Sammy hätte es schon verdient. Warum mache ich mir eigentlich Gedanken? Das war seine Sache und Sammy's Sache.

Genervt fischte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schaute ob ich eine Nachricht hatte.

''Süße, wenn du Zeit hast rufst mich sofort an.''

Lena hatte mir endlich geschrieben, ohne zu zögern wählte ich ihre Nummer aus meinen Kontakten und rief sie an.

,,Oh mein Gott, Lou du wirst es mir nicht glauben.''. schrie sie mir ins Oh.

 ,,Auch Hallo, Lena'', ich lächelte.

,,Dann erzähl mal.'', fügte ich hinzu. Sie quiekte aufregend auf, typisch. Es ist krass, obwohl ich sie erst seit kurzem kenne, weiß ich wann es ihr nicht gut geht. Ich weiß alle Ticks von ihr, alle geheimnisse. Als würden wie füreinander bestimmt sein, Gott hört sich das kitschig an.

,,..Und dann haben wir uns Umarmt.'', beendete sie die Erzählung. Lena war voller Adrenalin und konnte kaum Atmen, nannte man so etwas Liebe?

,,Woooow, eine Umarmung und deswegen rastest du komplett aus?'', fragte ich gelangweilt.

,,Ehm, JA?!'', schrie sie entsetzt.

,,Ich würde es ja verstehen wenn er dich geküsst hätte, aber sonst übertreibst du total'', stellte ich fest.

Wieder hörte ich ein lautes quieken, was war den jetzt wieder los? Für ein kurzen Moment dachte ich das was passiert war, doch als ich wieder das Gekicher von ihr hörte, beruhigte ich mich wieder.

,,Oh Gott das wäre so toll. Stell dir mal vor das passiert wirklich, ich glaube ich würde sterben.'', träumte sie. Ich musste anfangen zu lachen, sie war so verrückt.

 ,,Wie heißt er eigentlich?'', fragte ich lachend.

 ,,Max'', antwortete sie mir. Max also, klingt nett.

Wir telefonierten noch ein paar Stunden miteinander bis ich auflegte um Hausaufgaben zu machen. Doch konzentrieren konnte ich mich gar nicht, unter mir war es ununterbrochen am stöhnen. Es machte mich so wütend und das schlimmste daran war ich wusste nicht warum.


My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt