Kapitel 44 ✔

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Der nächste Tag, Sonntag. Ich lag gerade im Bett und dachte über vieles nach. Doch eins wollte mir nicht aus dem Kopf gehen, Kyle. Ich sollte in einer halben Stunde wieder zu diesem Ort kommen doch wieso eigentlich? Wollte er mich wieder einfach so umarmen?  Das war doch voll komisch.

Ich richtete mich auf und schaute mich in meinem Zimmer um, bald würde ich hier raus sein. Es war alles so komisch, ich konnte es nicht wirklich beschreiben. Alles verwirrte mich so.

Wieder versuchte ich irgendetwas zu machen was meine Gefühle erwecken könnte, doch nichts half. Ich wollte es nicht mehr, ich wollte genauso wie Lena lachen und weinen. Ich möchte ein Mensch sein und kein Roboter. Vielleicht machte mich das auch stark, wie ich es wollte. Ich wusste es nicht und das war echt, schrecklich?

Langsam stand ich auf und ging runter, wo ich mich warm anzog. Ich sollte jetzt wieder in den Wald, da Kyle da auf mich wartete. Eigentlich konnte ich Zuhause bleiben da mir das egal war, aber ich hatte sowieso nichts zutun. Ich öffnete die Tür und sofort klatche mir die Kalte luft ins Gesicht.

Ich schaute mich um, es war düster und leer. An der selben stelle angekommen wo wir gestern waren, setze ich mich auf den kalten und nassen Baumstamm. Es war ein wenig kalt, doch ich spürte es ganz wenig. Ich schloss meine Augen und atmete die frische Luft ein, im Hintergrund hörte ich das rauschen der Bäume. Es roch nach Herbst, ich konnte den Geruch nicht wirklich beschreiben, aber er passte perfekt zu Herbst.

,,Du bist gekommen.'', hörte ich von hinter. Ich öffnete meine Augen und drehte mich um, wo Kyle stand. Zwanghaft lächelte ich, es fühlte sich so hässlich an. Er setzte sich neben mich und musterte mich eine weile.

 ,,Was fühlst du gerade?'', fragte er nach einer Weile. Mein Blick fiel auf seine Lippen, dich sich zu einem lächeln formten.

 ,,Ich weiß es nicht. Vielleicht würde ich mich in dieser Situation gut fühlen.'', sagte ich. Er nickte und fragte weiter.

,,Warum?''

,,Weil du ein Freund von mir bist und ich glaube bei Freunden fühlt man sich gut, oder?'', fragte ich. Er nickte und lächelte noch breiter als sonst. Er legte seinen Arm um mich und zog mich total nah an sich.

,,Warum machst du das?'', fragte ich und knetete meine Finger.

,,Sag bitte nix, Lou.'', bat er mich.

Es war bequem in seinen Armen zu liegen. Vielleicht würde ich diese Situation als Wundervoll oder Perfekt beschreiben, wenn ich gefühle hätte.

 ,,Über was denkst du nach?'', fragte er und drückte mich noch näher an sich.

,,Ich will wieder gefühle haben.'', sagte ich und schloss meine Augen. Es war anstregend, schrecklich, ich versuchte Wörter zu finden die dies beschrieb doch ich erinnerte mich nur verschwommen an welche beispiele.

,,Warum muss ich das alles durchmachen?'', fragte ich und öffnete wieder meine Augen. Ich merkte wie Kyle scharf einatmete, war er wütend?

,,Ich weiß es nicht Lou, wirklich nicht. Du bist wie ein Engel, nein, besser. Du wünscht niemand wirklich was böses, klar bist du oft wütend, aber nach einer Weile wird es dir sofort wieder leid tuen. Du lächelst, obwohl es dir so schlecht geht. Dein Lachen, es ist eine wunderschöne Melodie, ich weiß das es sich dumm anhört aber es ist die Wahrheit.'', sagte er und spielte mit meinen Haaren. Irgendwas durchfuhr meinen Körper, was war das?

,,Erzähl mir mehr.'', sagte ich und schaute hoch zu ihm.

 ,,Du bist unsere kleine Streberin, bei der wir die Hausaufgaben abschreiben dürfen. Ganz ehrlich Lou, wärst du nicht, hätte ich schon längst eine 6 in Mathe, weil meine Hausaufgaben fehlen. Vielleicht merkst du es nicht, aber egal ob du dich schminkst oder nicht, du bist so wunderschön. Am anfang ist es mir nie aufgefallen, aber jetzt schon. Sammy und Leyla reden jeden Tag über dich, sie suchen Fehler an deinen wunderschönen Körper, doch finden keine. Sie sind neidisch, auf deine Figur, deinen wunderschönen Augen, die wegen jede kleinigkeit funkeln und deinem Aussehen. Ich weiß nicht warum du das alles durchmachen musst, am liebsten würde ich es dir alles abnehmen, doch es geht nicht. Als ich erfahren habe das du im Koma liegst, da war ich einfach,..'', er stoppte.

My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt