Kapitel 51 ✔

31.4K 1.4K 55
                                    

Langsam setze ich mich hin und holte meine Mappe heraus, irgendwie ging mir die Schule langsam auf die Nerven. Das Wochende war wie immer, ich machte nur das wichtigste. Oft schaute ich einfach eine Wand an und dachte über unwichtige Sachen nach.

Ich merkte das sich jemand neben mich setze, ich schaute nach links und entdeckte Austin.

,,Hey Lou, alles klar?'', fragte er und lächelte mir sanft zu. Es war komisch, sein Lächeln war so ehrlich und warm.

,,Normal, wie immer. Und dir?'', beantwortete ich die Frage. Während ich ihn anschaute, dachte ich an Kyle.

Klar vermisste ich ihn, wie sollte es auch anders sein. Ich vermisste sein Geruch was ich jeden Morgen riechen konnte und seine verdammt schönen Lippen die er zu oft leckte.

 ,,Ich hab gehört ihr habt jetzt wieder eine eigene Wohnung?'', fragte er weiter. Kyle hatte es ihm bestimmt erzält. Ich nickte knapp und versuchte zu lächeln, war mir seit Tagen sogar gelang.

 ,,Weißt du was mit Kyle ist?'', fragte ich kaum hörbar.

,,Genau das wollte ich dich fragen, er ist so komisch.'', sagte er und seufzte.

,,Wie komisch?'', fragte ich nun etwas interessiert.

,,Ich weiß es selber nicht. Es schläft oft bei mir, was auch okay ist, aber manchmal macht er mir echt Angst. Es kommt total Blau zu mir und erzählt mir Geschichten, danach fängt er an zu weinen. Ich habe alles versucht um mit ihm zu reden und zu fragen was los ist, aber er blockt ab. Könntest du es vielleicht versuchen?'', erzählte er mir. Wieso sollte er es unbedingt mir erzählen? Wer war ich schon?

,,Ich kann es versuchen, wenn du möchtest.'', sagte ich und lächelte ihn wieder an. Und ganz plötzlich wurde ich in den Arm genommen.

 ,,Lou, tut mir leid was ich dir Jahrelang angetan habe. Ich wusste nicht das du so ein tolles Mädchen bist, wirklich. Ich hoffe wir beide werden noch eine gute Freundschaft aufbauen.'', sagte er und drückte mich noch ein wenig fester.

Ich kannte Austin kaum, hatte kein guten Eindruck und doch tat seine Umarmung gut.

,,Danke.'', sagte ich und löste mich von ihm. In meinem Kopf war gerade der pure Chaos.

~

Nach der Schule entschied ich mich also Austins Wunsch zu erfüllen. Selbstsicher ging ich in mein altes Zuhause und klingelte. Maria machte auf, sie sah ein wenig fertig aus.

,,Hallo, Lou'', begrüßte sie mich. Diese Frau hatte echt Respekt verdient, egal wie kalt und gemein ich zu ihr war, sie war immer freundlich zu mir.

,,Ist Kyle vielleicht Zuhause?'', fragte ich etwas beschämt. Sie fing an zu strahlen und nickte hastig.

 ,,Komm rein, er ist in seinem Zimmer.'', sagte sie und machte mir platzt. Mit einem nicken ging ich die Treppen hoch. Ich zögerte erstmal ein wenig, doch dann klopfte ich. Keine Antwort.

Also ging ich einfach so rein und da lag er. Er schlief wahrscheinlich, da er seine Augen geschlossen hatte. Leise und langsam setze ich mich neben ihn und betrachtete seine Gesicht.

Meine fast toten Schmetterlinge erwachten wieder und flatterten fröhlich in meinem Bauch herum. Ein lächeln huschte mir über die Lippen, er sah sogar beim schlafen verboten gut aus.

Seine Haare waren verwuschelt, seine Lippen waren etwas geöffnet, er war nicht mehr unser Badboy, nein. Gerade war er ein süßer und zugleich heißer Engel.

,,Ich weiß das aus uns niemals was wird, Kyle. Du hast bessere Mädchen verdient, hübschere, dünnere, coolere. Sie sollte Perfekt sein und dich glücklich machen. Es ist hart, aber ich will das du glücklich bist. Ich liebe dich, ich liebe dich so verdammt sehr.'', ich strich über seine Hand, die leicht geöffnet war.

,,Sie sollte dich so verrückt machen, du mich verrückt machst.'', flüsterte ich und lächelte traurig. Ich saß einige Minuten da und beobachtete sein Engel Gesicht.

Mit den Gedanken später mit ihm zu reden, stand ich auf. Ich drehte mich nochmal um und lächelte ihn an, er war meins. Er war der einzige der mich küssen durfte, der einzige der mich glücklich machen konnte, der einzige der mich nicht aufgab.

Zuhause angekommen, ging ich sofort in mein Zimmer und schloss mich ein. Ich war glücklicher und der einzige Grund war Kyle. Er hatte mir eine gewisse Kraft gegeben und Hoffnung das alles schaffen zu können.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür, sofort unterdrückte ich mein Lächeln und stand auf. Ich öffnete die Tür und sah Mam, sie schaute mich etwas besorgt an.

,,Was ist?'', fragte ich kalt.

,,Können wir reden?'', sie biss sich nervös auf die Lippe.

 ,,Ja, was ist?'', ich musterte sie.

 ,,Darf ich reinkommen?'', fragte sie und lächelte mir sanft zu.

 ,,Wenn es sein muss.'', ich setze mich auf mein Bett und wartete was meine Mam von mir wollte.

 ,,Was ist los mit dir?'', fragte sie und setze sich vor mich.

,,Was sollte los sein?'', ich zuckte mit den Schultern und vermied Augenkontakt.

,,Du bist so gemein geworden, keiner hat wirklich Mut mit dir zu reden. Lou, ich weiß das du es schwer hast. Aber Maria, dein Vater oder sonst wer kann nichts dafür. Tu mir den gefallen und sei Erwachsen und lass das.'', sagte sie leicht Wütend.

 ,,Weißt du wer von uns beiden nicht erwachsen ist? Du! Als Mutter solltest du eigentlich sehen wie es mir geht, aber das tust du nicht. Ich habe Selbstmord Gedanken, Mama. Ich denke Sachen, die du nicht wissen willst. Es fällt mir schwer zu lächeln, es tut mir förmlich weh, okay? Weißt du was? Ich brauche dich auch gar nicht mehr. Danke für die schöne 18 Jahre, aber jetzt hast du ja wieder Dad!'', ich stand auf und schaute sie emotionlos an.

,,Das kannst du nicht machen.'', sagte meine Mutter geschockt und gleichzeitig traurig.

,,Ich bin volljährig, du hast mir nichts mehr zu sagen.'', sagte ich bitter.

Ab morgen müsste ich mich wohl nach einer Wohnung umschauen.


My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt