Kapitel 50 ✔

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Ich saß gerade in der Küche und aß mein Sandwich als meine Mutter mit meinem Dad reinkamen. Ich tat immer noch so als würde ich keine Gefühle haben, doch innerlich verluchte ich meine Mutter dafür das sie mir nichts erzählte. Eigentlich sollte ich die erste sein, die dies erfahren sollte.

,,Engel, wir müssen mit dir reden.'', sagte meine Mutter und setze sie wie mein Vater vor mich. Ich legte mein Sandwich wieder auf den Teller und schaute sie kalt an.

 ,,Wir haben nun eine neue Wohnung und sie ist auch fertig, das heißt pack deine wichtigsten Sachen ein und wir fahren los.'', sie strahlte übers ganze Gesicht. Ich dagegen schaute sie nur enttäuscht an und ging hoch wo ich anfing meine Klamotten einzupacken.

Der Gedanken das mein Vater vielleicht auch bei uns Wohnen würde, ließ mich zittern. Ich wusste nicht wieso, aber alles war so komisch. Aber das konnte nicht sein, er hatte eine Firma in London und die konnte er nicht in Stich lassen!

Es hat sich so viel im meinem Leben verändert, alles war viel schlimmer und komplizierter geworden. Ich stellte fest das ich in den letzen Monaten sehr viel Klamotten gekauft hatte, schulterzuckend machte ich weiter. Besser für mich.

Nach zwei Stunden standen ungefähr drei große Kartons vor meiner Tür, total fertig setze ich mich auf das Bett und atmete erstmal durch. Plötzlich klopfte es an meiner Tür, sofort setze ich mich aufrecht hin und schaute kalt. Eine fröhliche Lena kam rein, schön das sie sich auch mal blicken ließ. 

,,Hey süße'', begrüßte sie mich. Ich merkte wie die enttäuschung immer und immer größer wurde. Ich dachte wir wären Freunde, die füreinander da wären. Selbst wenn auch Jungs da sind.

 ,,Hast du Streit mit deinem Max?'', fragte ich. Mein Atem war schwer und langsam, die Wut in mir wollte raus.

Sie schaute mich verwirrt an und setze sich neben mich. Ich krallte meine Fingernägel in das Bett, diese Wut in mir kochte förmlich.

 ,,Was hast du denn? Ist alles okay?'', fragte sie und lachte leicht.

 ,,Es ist alles okay, keine Sorge.'', sagte ich Krampfhaft.

 ,,Okay gut. Was ist in den letzen Tagen passiert?'', fragte sie.

,,Warum hast du dich denn nicht gemeldet wenn es dich interessiert?'', fragte ich.

 ,,Und wieso bist du am Freitag nicht zum Essen gekommen?'', fügte ich noch hinzu. Sie konnte nicht wissen das meine Gefühle wieder stumm waren, schließlich hatte sie sich nicht gemeldet.

,,Ohh Gott! Das tut mir soo leid, wirklich. Ich habe die letzen Tage mit Max verbracht und alles um mich herum vergessen. Ich hoffe du bist mir nicht all zu Böse.'', sagte sie und schaute mich lächelnd an. Vor zwei Wochen hätte ich vielleicht zurück gelächelt, aber jetzt nicht mehr.

,,Ich? Böse? Nein.'', es war so schwer die Wut zurückzuhalten.

,,Was ist denn los? Du bist so komisch.'', lachte Lena. Okay, ich war nun geplatzt.

,,Was mit mir los ist? Weißt du Lena, seit dem ich dich kenne, habe ich immer nur das gute in dir gesehen, aber nun hat es sich geändert! Viel hat sich in meinem Leben geändert. In den letzen Tagen, Woche, habe ich mich in den Schlaf geweint! Ich habe mich jedes mal gefragt warum ich gerade das durchmachen muss. Es gab nur eine besondere Person die es geschafft hat mich glücklich zu machen und das ohne Absicht. Kyle, er war der einzige der mich nicht aufgegeben hat wie du, Mam und alle anderen! Du weißt nicht wie es mit geht Lena, woher denn auch? Du bist in deiner eigenen Welt. Ich habe in den letzen Tagen warscheinlich die schlimmste Zeit meines Lebens durchgemacht und keiner von euch merkt das! Ihr denkt alle meine Gefühle seien wieder weg, doch nein! Sie sind halb da! Und jetzt tu mir den gefallen und verschwinde, ich will dich nicht mehr sehen.'' 

,,Lou, ich...''- , Verschwinde! Sofort!'', unterbrach ich sie. Ich schloss meine Augen um meine Wut ein wenig runter zu bekommen. Ich merkte die Leere neben mir, Lena war wirklich gegangen. Man konnte mich auslachen, mich lächerlich nennen, doch ich konnte nicht mehr. Warum hatte ich ausgerechnet dieses verdammt dumme Schicksal? Niemals würde ich jemanden soetwas wünschen, keiner hatte soetwas verdient.

Nachdem ich mich deutlich beruhigt hatte, machte ich mich auf den Weg nach unten.

 ,,Schatz, mach dir keine Mühe. Das macht dein Vater.'', sagte meine Mutter und lächelte mich an.

 ,,Ich hab kein Vater.'', sagte ich und ging wieder hoch. Zwar hatte dieser Zettel mir gezeigt das er nichts dafür kann, aber trotzdem konnte Kontakt zu mir aufbauen. Wenn er es wirklich wollen würde, hätte er es getan.

,,Lou, warte mal.'', sagte meine Mutter und hielt mich am Arm fest. Ich drehte mich um und wartete was sie mir sagen wollte.

,,Wir wollten es dir erst später sagen aber irgendwie kann ich es nicht mehr aushalten.'', sagte meine Mutter und zapptelte mit ihren Händen. Mein Gott, wie alt war sie?

 ,,Dein Vater zieht wieder zu uns und wir werden wieder eine Familie.'', ihre Augen fingen an zu glänzen.

Dieser Satzt war nun zu viel für mich, zu viel. Das Atmen wurde blockiert und ich realisierte es nicht. Es war nicht die Freude, es war die Wut wie Naiv meine Mam war. Und doch wollte ich nur das beste für meine Mutter, also nickte und nur und ging wieder hoch.

Es war wieder ein Abschied, dieses Zimmer war voller Erinnerungen. Umso schwerer war es auch zu gehen, in diesem Haus hatte ich viel erlebt, warscheinlich zu viel. Schnell nahm ich noch meinen Rucksack und schloss die Tür.

Innerlich wollte ich noch in Kyles Zimmer und mich verabschieden, aber er war sowieso nicht da, genauso wie Maria. Es war eine komische Verbindung zwischen Kyle und seine Mutter, ging es ihm schlecht, ging es ihr auch schlecht. Klar war das seine Mutter, aber ich hatte so etwas noch nie gesehen.

Ich stieg in das Auto von meinem Erzeuger und schaute ein letztes mal zur Haustür. Ich schwieg die ganze Fahrt, was sollte ich auch sagen? Meine Mutter redete nur noch mit meinem Erzeuger und sagte wie glücklich sie doch sei. Es war schade das sie nichts merkten, obwohl, ich sollte aufhören nur an mich zu denken. Vielleicht würde sich alles ändern, vielleicht...

Wir kamen an einer Siedlung an, sie sah angenehm aus. Wir hielten an ein großes Haus an, da konnte maximal drei Familien wohnen.

 ,,Freust du dich schon dein neues Zimmer zu sehen?'', fragte meine Mutter und nahm meine Hand. Ich zog sie sofort weg und schluckte stark.

,,Nein'', hatte sie vergessen was passiert war? Oder warum benahm sie ich so?

Ich betrat mein Zimmer und merkte das wir wohl jetzt viel Geld hatten. Die Möbel kosteten mindestens um die Tausend Euro, es war ungewohnt so zu wohnen. Und wenn ich ehrlich war, wollte ich das ganze Geld nicht. Ich wollte lieber die Liebe von meiner Mutter spüren, gezeigt bekommen das ich das nicht alleine durchmachen musste, doch was bekam ich? Teure Möbel und Klamotten.

Vielleicht nahm ich auch alles viel zu übetrieben, vielleicht war ich auch einfach viel zu dämlich. Ich würde alles tun, wirklich alles um diese Phase nicht mehr zu haben, doch wer wusste schon das diese Phase für eine Zeit war? Vielleicht ging sie auch mein ganzes Leben.


My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt