Kapitel 79 ✔

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Es war recht spät, als ich im Hotel angekommen war aber dennoch war ich glücklich. Glücklich darüber das Gott, Sasha und mir noch eine Chance gegeben hatte. Er war für mich da, als ich von alles und jedem Abstand wollte. Er brachte mich sofort zum lachen  wenn ich kurz davor war zu weinen. Sasha war der Junge, der mich aus diesem tiefen Loch holte. Und das war und bin ich ihm so dankbar.

Während ich mich Bett fertig machte, dachte ich über seine Worte nach. Er ging also zum Psychologen, er ließ sich helfen. Und wie es aussah, kam er wirklich gut klar. Seit Stunden spielte ich mit den Gedanken, auch zum Psychologen zu gehen, ich meine, wenn es Sasha half, dann sollte es mir auch helfen. Aber dennoch wollte die andere Seite in mir sich weigern. Ich brauchte keine Hilfe, ich schaffe das auch selber.

Nachdem ich mehrmals darüber nachgedacht hatte, entschied ich mich ins Bett zu gehen und Morgen mit Lena darüber zu reden. Doch dies konnte ich mir sofort abschminken, Kyle saß auf dem Bett. Er saß mit dem Rücken zu mir und ließ seinen Kopf hängen, bei diesem Anblick fing an mein Herz zu bluten.

Doch als all die Wörter wieder hochkamen, merkte ich die Enttäuschung. Wortlos zog ich mich bis auf meine Unterwäsche aus und legte mich hin. Heute hatte ich keine Lust Pyjama anzuziehen.

,,Wo warst du?'', hörte ich ihn fragen.

,,Weg.''

,,Und wo genau 'Weg'?'', er hatte sich also Sorgen gemacht.

,,Im Park.''

,,Was wäre wenn dich jemand geklaut hätte oder so?'', fragte Kyle nun energisch und drehte sich zu mir.

,,Darf ich jetzt nicht raus gehen, oder habe ich da was falsch verstanden? Du übertreibst Kyle, wirklich.'', ich richtete mich auf und schaute genau in seine Augen. Es machte mich Wütend das er versuchte mich einzusperren, denn er hatte überhaupt keinen Recht dazu.

,,Ich Übertreiben? Ach so tut mir leid das ich mir Sorgen mache. Bei dir weiß man nie, ich meine was ist dir nicht passiert?'', zischte er mich an. Mir klappte die Kinnlade herunter.

,,Was mir noch nicht passiert ist? Ich habe mich noch nie so getäuscht in Menschen.'', schnell schnappte ich mir den Mantel vom Hotel, zog ihn mir über und ging rüber ins Zimmer von Lena. Da Klopfte ich mehrmals und hoffte einfach nur, dass sie noch nicht schlief. Zum Glück machte Austin die Tür auf und schaute mich etwas verstörend an.

,,Könntest du mir ein gefallen tun?'', fragte ich.

,,Kommt drauf an, welchen?''

,,Geh zu Kyle, ich halte es einfach nicht mit ihm aus.'', sagte ich zickig. Er nickte nur und verließ das Zimmer.

Kaum hatte ich mich neben Lena gelegt, fing ich an bitter zu weinen. Gott, ich hasste diesen Jungen. Natürlich bemerkte es meine Beste Freundin und legte ihren Arm um mich. Wir beide Schwiegen, naja, ich heulte vor mich hin.

Ich hasste dieses Gefühl, das Gefühl wenn ich mich mit Kyle stritt. Es war eine Mischung aus Adrenalin, Wut, Trauer und Schmerz.

,,Pshhh, es ist alles ok. Klar es läuft gerade nicht alles prickelnd mit dir und Kyle, aber es heißt doch nicht das du gleich aufgibst, oder?'', fing Lena an zu reden.

,,Nein, ich gebe nicht auf. Es ist einfach nur, ich weiß nicht was mit ihm los ist. Er ist so komisch zu mir und sagt Sachen zu mir, die mich einfach so verletzen.'', erklärte ich ihr.

,,Ich weiß welche Sachen er sagt und die sind echt krass. Aber versuch mit ihm zu reden, frag was los ist. Schließlich liebst du diesen Jungen und willst ihn doch nicht verlieren.''.

Ich ließ mir ihre Wörter nochmal durch den Kopf gehen, sie hatte recht. Kyle war mein Freund und wir waren keine 12 jährigen mehr die sich nach einem Streit sofort trennten. Ich wischte über mein nasses Gesicht und bedankt mich bei Lena für diesen rat. Schließlich übernahm die Müdigkeit meinen Körper und ich schlief ein.

-

Ein lautes Geräusch holte mich aus meinem tiefen Schlaf, seufzend öffnete ich meine Augen und gewöhnte mich ans Licht. Mein Blick huschte durch den ganzen Raum und bliebt bei einem braunen Augenpaar hängen.

Er saß auf Lena's Seite und musterte mich, keiner von uns sagte etwas. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, denn gestern hatten wir und noch gestritten und jetzt saß er hier und lächelte mir leicht zu.

,,Tut mir leid wegen dem lautem Geräusch, ich wollte dich nicht wecken.'', entschuldigte er sich.

Ich nickte nur leicht und richtete mich auf, doch bevor ich mich fertig machte, schnappte ich mein Handy und schaute wie viel Uhr es war. Geschockt stellte ich fest, da wir schon 14 Uhr hatten.

,,Wieso habt ihr mich nicht geweckt?'', fragte ich und schaute ihn an. Er dagegen zuckte nur mit den Schultern und musterte mich weiterhin, was hatte Kyle?

Da es mir zu komisch wurde, stand ich auf, schnappte mir frische Klamotten und ging Duschen. Während das Warme Wasser auf meine Haut prasselte, überlegte ich, wie Kyle und ich am Besten reden konnten.

Trotz das Lena mir Mut zugesprochen hatte, saßen diese Wörter tief in meinem Herzen und es tat weh sie bei sich zu tragen. Ich dachte ich wäre Stark genug um mich auf sowas einzulassen, aber erst jetzt merkte ich, wie weh sowas eigentlich tat. Vielleicht war ich auch einfach nicht bereit dazu, aber das würde mich trotzdem nicht daran hindern, diesen bescheuerten und verdammt gutaussehenden Jungen zu lieben.

Schnell zog ich mir meine Klamotten an, band meine Haare zu einem hohem Zopf und ging schließlich wieder aus dem Bad. Kyle saß nun auf dem Bett und beobachtete jeden einzelnen Schritt von mir. Da mir da zu blöd wurde, stellte ich mich vor ihn.

,,Können wir reden?'', fragte ich und versuchte so selbstsicher wie möglich zu klingen.

,,Ja, bitte.''

,,Ich weiß nicht was los ist, entweder gehen ich dir wirklich so auf die Nerven oder..''

,,Nein Lou! Es ist einfach ich musste die Letzen Tage viel rumschauen, wegen den Flug nach Italien. Es tut mir echt leid, dass ich dich so angeschrien hatte. Und ich weiß, ein einfaches 'Tut mir leid', reicht nicht. Deswegen, möchte ich das du heute Abend um genau punkt 18 Uhr vor dem Hotel stehst und auf mich wartest. Es wird etwas besonderes. ''

,,Ehm, okay.'', sagte ich etwas überrascht. Bevor er ging, gab er mir noch einen Kuss auf die Stirn. Etwas perplext schaute ich ihm hinterher. Um 18 Uhr sollte ich also fertig sein und auf ihn warten?

Sofort bekam Panik, wenn es etwas besonderes war, musste ich mich ja total fertigmachen! Ich fing an panisch durch den Raum zu laufen, ich hatte nur noch 4 Stunden um  Perfekt für Kyle auszusehen.

Doch sofort blieb ich stehen und gab mir erstmal ein Facepalm, das war seine Absicht. Er wusste was ich für ein Einfluss auf ihn hatte und er nutzt es einfach so aus. Dieser Vollidiot.

Die erste Stunden verbrachte ich im Bad, indem ich mir Masken ins Gesicht schmierte, meine unnötigen Haare entfernte und versuchte meinen kleinen Pinkel an der Nase zu entfernen. Natürlich musste er ausgerechnet heute kommen, wo ich ein Date mit ihm hatte. Mann, das ist so unfair.

Die nächste Stunden war dann mit Haarföhnen und glätten dran. Mit jeder Stunden die näher auf die 6 kam, wurde ich aufgeregter. Schließlich fing ich an zu zittern und zappelte wie ein kleines Kind herum, Gott das war so nervig.

Aber leider konnte ich nicht anderes machen, die Aufregung übernahm meinen Körper. Schließlich kamen die Klamotten dran und das war wohl das aller schlimmste. Eigentlich war ich nicht die Sorte der Mädchen die sich so fertig machten, aber das war etwas anderes, was Besonderes.

Schließlich war ich genau punkt 18 Uhr unten und wartete auf meinen Freund. Mein Herz sprang verrückt durch meine ganze Brust und meine Beine wollten mich auch kaum halten. Gott, ich hasste diese Aufregung.


 

My first BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt