Ich habe verschlafen, weswegen ich mich am nächsten Morgen einfach entschieden habe, die nicht verpassten Vorlesungen zu schwänzen. Wenn ich Lust habe, dann schaue ich mir die Vorlesungen im Laufe des Tages online an. Oder aber Jungkook schickt mir seine Notizen, denn er schreibt alles wichtige immer ordentlich mit.
Ich setze mich im Bett aufrecht hin und reibe mir über die Augen und gähne laut. Ich strecke mich ordentlich und starre erst mal für einige Minuten einfach nur so die Wand gegenüber mir an.
Nach gefüllten zwanzig Minuten schaffe ich es dann auch aufzustehen und wasche mir im Badezimmer das Gesicht. Ich verlasse das Zimmer, aber halte sofort am Türrahmen inne, als ich das Gespräch meiner Mutter mitbekomme.
»Ich bitte Sie. Ich brauche diesen Job wirklich dringend«, fleht sie verzweifelt in den Hörer und sofort bricht es mir das Herz. »Ich wasche von mir aus auch in der Küche die Teller.«
Ich schlucke schwer und reiße mich echt zusammen nicht zu weinen. Ich weiß ganz genau, wie es meiner Mutter geht und wie sie fühlt. Es ist nicht leicht als allein Erziehende Mutter für alle Kosten aufzukommen.
»Trotzdem vielen Dank«, und dann legt sie auf. Ich blinzele schnell die Tränen weg, nehme tief Luft und räuspere mich. Ich schließe die Tür hinter mir und begebe mich in die Küche zu meiner Mutter.
»Guten Morgen.« Sie lächelt mich schwach an. »Wer war das am Telefon?« Sie winkt schnell ab und steht auf, um mir den Rücken zu kehren. »Ach, das war nur Kismet.« Und ich weiß ganz genau, dass es nicht Mira's Mutter war.
Also gehe ich auf sie zu, lege meinen Arm um ihre Schulter und ziehe sie näher an mich. »Wenn du willst, dann suche ich mir eine neue Stelle als Kellnerin.« Sie schüttelt hastig den Kopf.
»Nein! Dein Studium ist jetzt wichtiger.« Ich zucke nur mit den Schultern und winke ab. Sie muss doch nicht wissen, dass die Klausuren sich nähern. »Ich habe davor doch auch neben meinem Studium gearbeitet.«
Sie löst sich von meinem Arm und schaut mich ernst an. Sie war schon immer dagegen, dass ich arbeiten wollte. Aber was soll ich denn tun? Ihr Geld reicht gerade mal so aus und wir haben viele Ausgaben.
Enis ist noch sehr jung und versteht das ganze nicht wirklich. Er will ständig neue Spielzeuge, die seine Klassenkameraden auch haben. Er will ständig die bekannten Markennamen wie Nike und Adidas tragen, da seine Klassenkameraden das auch tun.
Und meine Mutter kann ihm das alles nicht abschlagen. Sie will nicht, dass er weiß wie knapp wir bei Kasse sind. Sie will nicht, dass er traurig wird.
Aber leider will sie auch nicht, dass ich arbeite und ihr etwas dabei helfe. Und von meiner älteren Schwester will sie auch kein Geld annehmen, da sie der Meinung ist, dass sie sparen muss für nach der Hochzeit.
Aber mal ganz ehrlich, der Verlobte meiner Schwester ist reich. Er kauft ihr alles was sie will. Er legt ihr die Welt zu Füßen. Und er will nicht, dass sie auch nur einen Cent ausgibt.
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Only a fool - I
RomanceNur ein Idiot -dachte sie sich. Aber sie hätte ja nicht erahnen können, dass sie sich ausgerechnet in den bekannten, erfolgreichen Idioten, der dazu noch total arrogant und abgehoben ist und dem sie seinen Espresso über den Kopf geschüttelt hat, ver...