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Ich hasse den Montag

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Ich hasse den Montag. Ich hasse ihn so sehr. Mehr als Azem sogar. Mittlerweile bin ich mir sogar total sicher, dass dieser Tag verflucht wurde. Ich habe schon den ganzen Tag so starke Kopfschmerzen, dass ich die Migräne genau wie den Montag verabscheue.

Montag plus Migräne. Schlimmer kann mein Tag doch nicht werden, oder? Ich schüttele hastig den Kopf. Oh doch, das kann er. Denn welches Opfer muss heute wieder arbeiten? Genau richtig! Ich.

Nachdem ich die Uni verlassen habe, schreibe ich Enis, dass ich ihn jetzt abholen komme. Ich steige in meinen Wagen und fahre los. Und ich bin sowas von froh, dass Azem gerade auf der Arbeit ist und ich ihn jetzt nicht sehen muss.

Aber ganz ehrlich, der Typ hat es doch auf mich abgesehen. Er wird mich sowieso auf der Arbeit wieder nerven und provozieren. Arschloch. Idiot.

Ich halte vor deren Riesen Haus an und hupe als Zeichen, dass ich da bin. Ich hoffe, dass Enis es gehört hat, denn ich will jetzt endlich nach Hause und noch etwas chillen, bevor ich wieder in die Hölle muss.

Gott sei Dank kommt Enis auch direkt rausgelaufen und ich erkenne an seinem Gesichtsausdruck, dass er nicht gerade erfreut ist. Wahrscheinlich weil ich so früh ihn abholen gekommen bin.

Er steigt ein und ich fahre direkt los. »Warum bist du jetzt schon gekommen?« Ich seufze. »Ich arbeite später, dann wäre es zu spät. Du hast morgen wieder Schule.«

Auch er seufzt laut auf. »Azem Abi hätte mich auch fahren können. Sogar Mikail Abi.« Ich umklammere das Lenkrad fester. »Nein«, rufe ich laut. Zu laut, weswegen Enis verwirrt aufzuckt.

Azem soll schön da bleiben, wo er auch gerade ist. Ich versuche ihm so gut wie nur möglich aus dem Weg zu gehen, aber ich scheitere immer mehr daran.

Das ich ihn auf der Arbeit sehe, ist verständlich. Die Firma gehört nunmal ihm. Aber das ich ihn dann auch noch ständig in meiner Freizeit sehe, ist nicht verständlich.

Erst sehe ich ihn in der Apotheke, dann auf dem Parkplatz von Enis Schule und dann auch noch in McDonalds. Gott, das ist doch nicht mehr normal. Überall sehe ich diesen Idioten.

Aber das ist ja auch meine Dummheit. Ich bin ganz alleine daran Schuld. Wäre ich damals nicht so ausgeflippt und hätte ich ihm nicht seinen Kaffee über den Kopf geschüttelt, dann wäre das jetzt alles nicht so.

Dann könnte ich ganz normal mein Leben weiter leben. Kein Azem den ich ständig sehen und ertragen muss. Er wäre einfach ein Unbekannter für mich und ich könnte mich voll und ganz auf Bulut konzentrieren.

Aber ständig schwirrt mir Azem im Kopf herum und bringt mich zur Weißglut, obwohl er nicht einmal in meiner Nähe ist. Azem hier, Azem da.

Und dann ist da noch mein verräterischer Körper, der jedes Mal so anders bei ihm reagiert. Dieser zu schnelle Herzschlag, die ständige Gänsehaut auf meinem Körper, meine Nervosität.

Only a fool - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt