»Du fragst mich immer, ob ich dich stalke, aber langsam habe ich das Gefühl, dass du mich verfolgst und stalkst. Erst in der Apotheke, dann an der Schule und jetzt auch noch bei uns zu Hause?« Mir klappt der Mund auf und ich starre diesen Idioten unglaubwürdig an.
Echt jetzt? Zwischen all den ganzen Kindern, musste mein Bruder sich ausgerechnet mit seinem Bruder anfreunden? Ist das irgendwie ein Fluch gegen mich? Immer und überall muss ich diesen selbstverliebten Idioten treffen.
Ich lache bei seiner Aussage spöttisch auf. Ich? Ich, Nura Demir, soll dieses Arschloch stalken? Pah! Das glaubt er doch wohl selber nicht.
»Ja, ganz sicher stalke ich dich«, gebe ich voller Ironie von mir und zeige ihm den Vogel. Wäre er der einzige Mann auf der Erde, würde ich ihn nicht mal nehmen. Seine Art. Argh! Irgendwann bringt er mich noch mit seiner Art um. Diese Arroganz...
Er geht gar nicht erst auf meine Ironie ein. »Na gut das du es wenigstens zu geben kannst.« Ich lege meinen Kopf schief und lächele ihn falsch an. Ich lasse mich ganz bestimmt nicht von ihm provozieren.
»Du bist ja auch George Clooney, dass ich dich immer verfolge und stalke.« Ehrlich, ich liebe diesen Mann. Er sieht mit seinen 58 Jahren einfach immer noch so attraktiv aus. Wie schafft er das bloß?
Azem schaut mich für einige Sekunden irritiert an, bis er mich dann spitzbübisch angrinst und eine Augenbraue in die Höhe hebt. »Clooney?« Er schüttelt den Kopf. »Hier steht Azem Kara höchstpersönlich vor dir.«
Gott. Ich könnte glatt in die Ecke kotzen, leider ist deren Villa viel zu schön, um es wegen ihm zu verschmutzen. Ich stecke meinen Zeigefinger leicht in den Mund und tue so, als würde ich würgen.
»Bis vor kurzem wusste ich nicht mal, wer du Idiot eigentlich bist. Aber da ich dich ja in letzter Zeit zu oft sehe, kann ich sagen das du ein kleiner, abgehobener Idiot bist.«
Er kommt mir einen Schritt näher, aber damit kann er mich nicht abschrecken und irritieren. Ich bleibe auf der Stelle stehen und recke ihm meinen Kinn entgegen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue schaue ich ihn arrogant an.
»Tu nicht so, als würdest du mich nicht schon länger kennen.« Auch er zieht eine Augenbraue in die Höhe. »Ich weiß jetzt auch warum du mir den Kaffee über den Kopf geschüttelt hast.«
Ich ziehe verwirrt meine Augenbrauen zusammen. Er weiß es? Aber woher? »Du wolltest doch nur meine Aufmerksamkeit.« Ich lache ehrlich laut auf. Das denkt er doch nicht wirklich, oder? Gott. Ich war nicht mal in der Stimmung zu lachen.
»Oh Gott. Wer bist du eigentlich, dass ich ausgerechnet nach deiner Aufmerksamkeit betteln sollte?« Er kommt mir wieder einen Schritt näher.
»Azem Kara. Der erfolgreichste und berühmteste 27 jähriger junger Mann aus Deutschland.« Wie abgehoben! Ich lache erneut auf. Hat er heute einen Clown gefrühstückt, oder warum ist er so lustig drauf?
»Würde dir dein Vater seine Firma nicht in den Arsch schieben, dann wärst du jetzt ein Nichtsnutz.« Ich verschränke meine Arme vor der Brust und schaue ihn provozierend an.
»Was ist mit mir?«, höre ich eine ernste und feste Stimme hinter mir. Sofort reißen sich meine Augen auf und ich schaue Azem geschockt an, der mich nur siegessicher angrinst. Ich löse meine Arme voneinander und drehe mich langsam um.
Wie erwartet steht sein Vater, naja ich denke es zumindest, vor mir. Ich lächele ihn unschuldig an, aber er schenkt mit keine Beachtung mehr.
»Wer ist das?«, fragt er direkt Azem. Wenn ich jetzt antworten würde, dass ich die Schwester von Enis bin, dann würde er wahrscheinlich ab sofort meinen kleinen Bruder hassen.
Ich warte gespannt auf Azems Antwort, aber er lässt sich ziemlich Zeit. Er drängte sich an mir vorbei, dabei streifen sich unsere Arme und legt einen Arm um die Schulter von seinem Vater.
Er zieht ihn mit sich die Treppen hoch. »Ach, nur eine Stalkerin.« Er dreht sich leicht nach hinten und zwinkert mir zu, während ich mit aufgeklappten Mund geschockt hier stehe. Das ist doch nicht wirklich passiert, oder?
Genau als sie oben um die Ecke sind, kommt Enis und der Hübschling herunter. »Und hier ist der kleine Mann«, grinst er mich an und seine Grübchen stechen hervor. Wow. Ich habe glaube ich noch nie so ein schönes Lächeln gesehen. Nicht mal der unbekannte Hübschling aus der Uni hat mich so schön angelächelt.
»Danke«, lächele ich ihn zurück an. »Ich bin übrigens Mikail.« Ich starre seine Hand an, die er mir entgegen gestreckt hat. Zu lange, bis mir einfällt, dass er wahrscheinlich meinen Namen auch wissen will.
Mit rotem Gesicht erwidere ich seinen Händedruck. »Nura.« Er nickt lächelnd. Ich entziehe ihm meine Hand und greife nach dem Nacken von Enis. »Na dann. Bis zum nächsten Mal«, gebe ich einfach von mir und er nickt mir zu.
»Komm wieder, Enis.« Der kleine nickt ihm fröhlich zu. »Mache ich, danke Abi.« Er winkt ihm zu und ich ziehe ihn mit nach draußen. An der frischen Luft lasse ich von seinem Nacken los und steuere auf mein Auto zu.
Wir setzen uns rein, schnallen uns an und ich fahre direkt los, nachdem ich den Motor gestartet habe. »Woher kennst du den ältesten Bruder von Yunus?« Ich schaue kurz irritiert zu Enis. Hat er gesehen, wie ich mit Azem geredet habe?
»Wie kommst du jetzt darauf?« Ich versuche mich auf die Straße zu konzentrieren. »Ich habe gehört, wie der Vater gesagt hat ‚Wer ist das Mädchen? Ich mag sie. Sie kann dir wenigsten die Meinung ins Gesicht sagen und klebt nicht wie andere Frauen an dir wegen deinem Geld.' und dann hat Azem Abi deinen Namen gesagt.«
Oh Gott! Ich fange an zu zittern, dabei kann ich mir nicht mal erklären, warum ich zittere. Mein Griff um das Lenkrad wird fester und ich versuche somit das Zittern zu unterdrücken.
»Was meint er mit ‚Sie kann dir wenigstens die Meinung ins Gesicht sagen'?« Ich weiß ganz genau, was er damit meint, aber ich kann mir nicht erklären worauf sein Vater hinaus will. Wieso will er wissen wer ich bin?
»Bist du mein älterer oder jüngerer Bruder?«
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Only a fool - I
Любовные романыNur ein Idiot -dachte sie sich. Aber sie hätte ja nicht erahnen können, dass sie sich ausgerechnet in den bekannten, erfolgreichen Idioten, der dazu noch total arrogant und abgehoben ist und dem sie seinen Espresso über den Kopf geschüttelt hat, ver...