Nur ein Idiot -dachte sie sich.
Aber sie hätte ja nicht erahnen können, dass sie sich ausgerechnet in den bekannten, erfolgreichen Idioten, der dazu noch total arrogant und abgehoben ist und dem sie seinen Espresso über den Kopf geschüttelt hat, ver...
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»Unternimm etwas«, hauche ich sofort und drehe mich zu Azem um, als seine Mutter nach unten geht, um ihrem Mann von ‚uns' Bescheid zu geben. Er nickt schnell. »Komm.«
Er greift nach meinem Handgelenk und zieht mich aus seinem Büro. Er dreht sich leicht zu mir um und legt seinen Finger auf seine Lippen, um mir zu signalisieren das ich die Fresse halten soll.
Wie gespannt starre ich nur auf seine vollen Lippen und nicke dann. Wir tapsen leise die Treppen herunter und geben wirklich keinen Mucks von uns. Ich muss hier raus, bevor seine Eltern mich sehen.
»Geh schnell. Ich kläre meinen Eltern den Missverständnis auf«, flüstert er dicht an mein Ohr und greift nach meiner Schulter. Als ich dann nicke, dreht er mich um und will gerade die Haustür öffnen, um mich rauszulassen, da ertönt schon die Stimme seines Vaters.
Wie versteinert bleibe ich auf der Stelle stehen und drehe mich nicht um. Verdammt! Wir waren doch leise. Wieso hat er uns ausgerechnet jetzt, wo ich kurz davor war abzuhauen, erwischt?
»Willst du uns denn nicht deine Freundin vorstellen? Deine Mutter hat extra für sie mit gedeckt.« Verflixt! Ich bin doch nicht seine Freundin. Pah! Azem und ich? Das ich nicht lache. Oh Gott.
»Baba das war nur ein Missverständnis.« Nun drehe ich mich auch um, damit es nicht allzu respektlos scheint und lächele seinen Vater ganz unschuldig an.
Überrascht zieht er seine Augenbrauen in die Höhe. »Die Schwester von Enis, richtig?« Ich nicke und kaue unsicher auf meiner Unterlippe, denn ganz plötzlich muss ich an die Worte von Enis denken.
Ich habe gehört, wie der Vater gesagt hat ‚Wer ist das Mädchen? Ich mag sie. Sie kann dir wenigsten die Meinung ins Gesicht sagen und klebt nicht wie andere Frauen an dir wegen deinem Geld.' und dann hat Azem Abi deinen Namen gesagt.
»Nura. War doch richtig, oder?« Ich nicke erneut. Scheiße! Er hat mich nicht vergessen. Ok, wie denn auch? Ich war ganz frech und sein Vater hat alles mitbekommen.
»Aslansın oğlum«, (»Du bist ein Löwe mein Sohn.«) klopft sein Vater ganz stolz auf seine Schulter. »Ben sana dedim bu kızı hemen kap diye. Bu kız iyi biri. Gözlerinden anlıyorum.» (»Ich hab dir gesagt, dass du dir das Mädchen sofort schnappen sollst. Sie ist jemand Gutes. Ich erkenne es an ihren Augen.«)
Sofort laufe ich rot an. Oh mein Gott. Wie kann er sowas vor mir sagen? Sieht er denn nicht, dass es mir total unangenehm ist? Ich schüttele hastig den Kopf.
»Herr Kara«, kommt es unsicher von mir, da Azem nicht die Anstalten macht alles zu klären. Idiot! Zu nichts ist er fähig. »Ach, du kannst mich Cem nennen, mein Kind.«
Scheiße. Ich schaue panisch zu Azem, der mich einfach nur stumm ansieht. Arschloch, jetzt unternimm doch etwas! Macht es ihm Spaß, mich so verzweifelt zu sehen?
»Cem Amca«, (Onkel) versuche ich es erneut, aber wieder unterbricht er mich. »Amca? Nein. Du kannst mich jetzt schon Baba nennen«, (Vater) scherzt er und mir klappt der Mund geschockt auf.
