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Verzweifelt seufze ich in der Bibliothek laut auf und würde mir am liebsten den Kopf an den Tisch hauen

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Verzweifelt seufze ich in der Bibliothek laut auf und würde mir am liebsten den Kopf an den Tisch hauen. Ich finde einfach keinen Nachhilfelehrer für Enis. Entweder sind die Bewertungen scheiße, oder die sind gut, aber dafür arschteuer.

Ich will wirklich nur das beste für Enis, aber ich sehe es nicht ein einem Typen für eine halbe Stunde zwanzig Euro in den hintern zu schieben. Ok, er verdient auch nur sein Geld, aber er soll mal darauf klar kommen. Mit zwanzig Euro können Enis und ich jeweils zwei Döner essen gehen.

»Was ist denn?«, fragt mich Jungkook neben mir und auch Bulut, welcher gegenüber mir sitzt, schaut mich fragend an. »Ist das normal, dass ein Nachhilfelehrer zwanzig Euro für eine halbe Stunde will?«

Bulut zieht streng seine Augenbrauen zusammen und das sieht so verdammt heiß aus. Gott. Darf ich bitte dahinschmelzen? Mit seinem strengen Blick schüttelt er den Kopf.

»Das ist zu viel.« Ich zeige ihm auf meinem Handy die ganzen Angebote und er lacht leise auf. Uff. »Wofür brauchst du in Mathe Nachhilfe?« Auch Jungkook lacht neben mir auf, aber ich finde das gar nicht witzig.

Nicht, weil ich nichts von Spaß verstehe und keinen Humor habe, sondern weil ich es wirklich nicht lustig finde. Es ist zwar nicht für mich, aber es ist einfach nicht lustig, wenn ich diese Hilfe wirklich benötigen sollte.

»Nicht für mich«, nuschele ich. »Für meinen Bruder. Er kommt einfach in Mathe nicht mit.« Bulut schaut mich nachdenklich an. »In der wievielten Klasse ist er?«

Ich schaue ihn kurz nur verwirrt an, aber dann antworte ich ihm trotzdem. »In der siebten.«, »Gymnasium?« Ich nicke und er lächelt mich dann an, was mich kurz von der Bahn wirft.

»Ich kann ihm gerne Nachhilfe geben.« Mein Mund klappt kurz auf und ich bin für einige Sekunden stumm. Habe ich das gerade richtig gehört? Bulut will meinem Bruder Nachhilfe geben?

Oh mein Gott. Ja! Ja, ja ja! Liebend gern. Dann hat Enis endlich seine Hilfe und ich kann Bulut viel näher kommen. Ja! Aber ich darf mir nichts anmerken lassen, weswegen ich ihn gespielt überrascht anschaue.

»Ehrlich?« Er nickt lächelnd. »Ich war immer gut in Mathe. Ich könnte ihm sicherlich weiterhelfen.« Ich könnte dahin schmelzen. Er hat so eine schöne Persönlichkeit.

»Und das ist auch kein Problem für dich? Hast du denn überhaupt Zeit neben deinem Studium?« Er legt seinen Kopf etwas schief und grinst mich dann so wunderschön an. Ich glaube, ich kriege keine Luft mehr.

»Dann würde ich es dir doch nicht vorschlagen, oder?« Er lacht herzlich auf, was mein Herz erwärmt. Wow. Einfach nur wow. Ist er ein Engel, oder so? Ohne Witz jetzt. Wie kann man nur so schön aussehen? In allem?

»Danke«, freue ich mich richtig darüber. Das ist meine Chance mehr über ihn zu erfahren. Zwar sitzen wir immer zusammen in der Bibliothek und lernen, aber auch nur, wenn wir zur selben Zeit vorlesungsfreie Stunden haben.

Only a fool - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt