Sonntag. Heute kommt, wie versprochen, Efe, der Verlobte meiner Schwester, zum Tee trinken. Meine Mutter hat mal wieder alles mögliche zum Essen gemacht und ich durfte mein Samstag fürs Putzen opfern. Und meine Schwester? Ja, die Prinzessin hat natürlich nichts gemacht. Und sie will heiraten?
Und ich frage mich echt, was unsere Besucher so besonders macht, dass meine Mutter ihnen das Beste vom Besten serviert? Ich meine, hallo? Ich bin deine Tochter! Wieso bekomme ich das ganze leckere Essen erst zu sehen, wenn jemand kommt? Ungerecht!
Ich betrete die Küche und sofort steigt mir der leckere Duft von Lahmacun durch die Nase. Ich habe Almir heute auch gerufen, weil ich ihn echt lange nicht mehr gesehen habe.
Ich will die Deckel der Töpfe öffnen, um zu schnuppern, aber meine Mama haut mir auf die Hand, die ich sofort zischend wegziehe. »Aua«, schaue ich sie beleidigt an, aber sie macht einfach ganz normal die Lahmacuns fertig.
Beleidigt stemme ich meine Hände an meine Hüften und schaue sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Frau Gönül Demir wieso kriege ich nie sowas von Ihnen, wenn ich mal danach frage?«
Sie dreht sich nun ebenfalls zu mir um und stemmt auch ihre Hände an ihrem Körper ab. »Mach es dir doch selber, Madame. Wozu habe ich euch das Kochen beigebracht?«
Ich rolle genervt mit den Augen, aber dann lächele ich sie zuckersüß an. »Aber aus deinen Händen schmeckt es tausend Mal besser«, gebe ich ihr mehrere Küsse auf die Wange.
Es klingelt an der Tür, weswegen sie mir auf den Hintern klatscht. »Schleim nicht und mach die Türe auf.« Ich laufe zur Türe und reiße diese auf. Ein breit grinsender Almir steht vor mir.
Er hebt seinen Arm hoch, so dass die Tüte in seiner Hand vor meiner Nase taumelt. »Habe Baklava mitgebracht.« Ich reiße es ihm sofort aus der Hand. »Uf, du bist der beste Almir.« Ich umarme ihn und bitte ihn herein.
»Ich weiß.« Er wirft seine imaginären, langen Haare zurück und schnipst arrogant mit seinen Fingern, dabei bewegt er seine Hand hin und her als wäre er eine Tussi.
Ich sage dazu nicht, schüttele aber grinsend den Kopf. So eine Witzfigur. Er zieht seine Schuhe aus und hängt dann seine Jacke auf.
Er zieht seine Augenbrauen zusammen und streckt seinen Kopf in die Höhe. Er schnüffelt mehrmals mit der Nase und grinst mich dann breit an. »Ich rieche Lahmacun.« Ich nicke grinsend. »Wie immer nur für dich.«
Er läuft sofort auf die Küche zu. »Tante Gönül«, ruft er voller Euphorie. Meine Mutter dreht sich sofort um. »Ach Almir mein Sohn.« Sie umarmt ihn sofort kräftig und klopft ihm mehrmals auf den Rücken.
»Du müsstest doch keine Lahmacuns machen. Das hat dir jetzt bestimmt ganz viel Zeit und Kraft geraubt.« Sie winkt sofort ab. »Ach nein. Für dich mache ich das doch gerne.« Ich atme beleidigt auf.
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Only a fool - I
RomanceNur ein Idiot -dachte sie sich. Aber sie hätte ja nicht erahnen können, dass sie sich ausgerechnet in den bekannten, erfolgreichen Idioten, der dazu noch total arrogant und abgehoben ist und dem sie seinen Espresso über den Kopf geschüttelt hat, ver...