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Verschlafen trete ich in die Küche und muss bei der Helligkeit blinzeln

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Verschlafen trete ich in die Küche und muss bei der Helligkeit blinzeln. Azem hat die Jalousien wieder hochgezogen und zum ersten Mal nach sieben Tagen sehe ich wieder Tageslicht.

Ich halte mir die Hände vor die Augen, da ich mich nicht wieder so schnell an die Helligkeit gewöhnen kann. Aber dafür kann ich wie gebannt auf Azem schauen, der an der Herdplatte steht.

»Guten Morgen«, zwinkert er mir grinsend zu und er sieht gerade so zum Anbeißen gut aus. Verdammt! Wie kann ein Mann beim Kochen nur so attraktiv aussehen?

»Morgen«, nuschele ich und reibe mir über die Augen, ehe ich gähne. Ich trete näher zu Azem, der sofort einen Arm um meine Schulter legt und mich an sich zieht.

»Wie hast du geschlafen?« Perfekt. Azem ist das ganze Wochenende über mit mir geblieben und ich habe noch nie in meinem Leben so gut geschlafen wie die vergangenen zwei Tage.

Es hat sich so angefühlt, als hätte ich meine Schlaftabletten geschluckt, um ruhig schlafen zu können. Dabei war es einfach nur Azems Nähe, die mich ruhig und gut schlafen gelassen hat.

Azem tut mir so verdammt gut.

»Gut«, lächele ich ihn an, gehe auf Zehenspitzen und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich auch«, zwinkert er mir erneut so heiß zu. Oh man! Dieser Mann sollte verboten bleiben.

Er greift nach der Pfanne und nach einem Untersetzer und legt beide auf den kleinen Tisch in der Küche, welcher schon von ihm gedeckt wurde.

Es bringt mein Herz zum Schneller schlagen, dass er sich so gut um mich kümmert und dabei hat er selber etwas, was er nicht zugeben will. Aber ich bin nicht Nura, wenn ich nicht dahinter komme.

Ich mache mir nämlich ehrlich Sorgen um ihn. Wie kann ein Mensch nur wegen angeblichem Stress fünf Tage im Krankenhaus liegen? Ist das eigentlich möglich?

»Bist du schon aufgeregt?« Ich nicke leicht. »Ich habe Angst vor dem, was sie mir zu sagen hat. Was ist, wenn sie etwas sagt, was ich nicht hören will?« Er schlürft kurz an seinem Tee.

»Was willst du denn nicht hören?« Ich zucke verzweifelt mit der Schulter. »Ich weiß es ja nicht, aber ich fürchte mich einfach! Wie kann meine Mutter diesen Mann einfach nur zurücknehmen?«

Über den Tisch greift Azem nach meiner Hand und drückt leicht zu. »Ich weiß, dass du manchmal schnell überreagieren kannst, aber wenn du deine Mutter wirklich verstehen willst, dann solltest du ihr zuhören.«

Ich nicke schwach, da ich weiß, dass der Idiot vor mir recht hat.

»Und wenn deine Mutter eine plausible Antwort auf deine Fragen hat, dann bin ich mir sicher, dass du danach auch deinem Vater zuhören wirst.«

Der Gedanke, mich gegenüber meinem Vater zu setzen und mit ihm über alles zu reden, verbreitet ein flaues Gefühl in mir aus. Ich will nicht mit ihm reden, gar ihm gegenüber stehen, aber ich kann auch nicht ewig vor meiner Familie abhauen, nur um ihn nicht sehen zu müssen.

Only a fool - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt