-89-

4.1K 290 120
                                    

Heute ist Sonntag und seitdem Azem in Istanbul ist und sich kein einziges Mal bei mir gemeldet hat, liege ich im Bett herum und sehe keinen Grund es zu verlassen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Heute ist Sonntag und seitdem Azem in Istanbul ist und sich kein einziges Mal bei mir gemeldet hat, liege ich im Bett herum und sehe keinen Grund es zu verlassen.

Ich bin übermüdet und hungrig, weil ich seit Freitagmorgen nichts mehr gegessen habe. Ich habe keinen Appetit und sobald ich auch nur Essen rieche wird mir total übel.

Meine Gedanken kreisen sich ungelogen nur um Azem, denn mein Gefühl sagt mir, dass er mich angelogen hat. Und warum auch immer verschwindet der Gedanke, dass es irgendetwas mit seiner Gesundheit zutun hat, nicht aus meinem Kopf.

Ständig muss ich daran denken, dass es ihm nicht gut geht und er in Istanbul den besten Arzt aufgesucht hat. Der Gedanke, dass er mich eines Tages wie mein Vater verlassen könnte, bringt mich um.

Ich will nicht immer direkt so schlimme, negative Gedanken hegen, aber ich kann es nicht mehr kontrollieren. Ich werde regelrecht noch verrückt hier!

Diese Ungewissheit bringt mich um!

Meine Gesundheit ist wortwörtlich am Arsch, denn ständig ist mein Blutdruck zu niedrig und ich kriege sofort Schwindelanfälle, sobald ich mich nur etwas richte, um etwas trinken zu können.

Und das nur, weil Azem so blöd ist und mir nicht richtig antworten kann. Ich mache mir sehr große Sorgen um diesen Idioten. So große Sorgen, dass ich seine Stiefmutter zu uns eingeladen habe, um wenigstens sie ausfragen zu können.

Meinen Eltern, sowohl auch Enis habe ich auf dem letzten Drucker mit meinem letzten Geld einen Flugticket nach Berlin gekauft, damit sie wenigstens diese schöne Stadt besichtigen können und damit ich meine Ruhe von ihren Fragerein habe.

Ich hätte auch alleine nach Berlin fliegen können, aber was habe ich davon? Ohne Azem in einer mir wildfremden Stadt. Außerdem will ich nur mit ihm nach Berlin.

Langsam stehe ich auf, um einige Sachen für Azem's Mutter vorbereiten zu können, dabei dreht sich wieder alles und ich greife schnell nach meiner Wasserflasche, denn Wasser lindert bei mir immer meine Schwindelgefühle.

Nachdem es mir einwenig besser geht, verlasse ich mein Zimmer und trete langsam die Treppen herunter. Da sie Albanerin ist und ich sie etwas überzeugen will, habe ich mich dazu entschieden Petulla für sie zu machen.

Nebenbei werde ich noch schwarzen Tee für uns zubereiten, denn ich finde das es einfach am besten passt und es nicht so trocken ist.

In der Küche hole ich alle Zutaten aus den Schränken raus und fange direkt an den Teig vorzubereiten. Es dauert nicht lange und schon habe ich einen perfekten Teig, welchen ich mit leicht angefeuchteten Fingern zu dünnen Fladen ziehe.

In einem Topf erhitze ich als nächstes das Öl und lege dann die ganzen dünnen Teige hinein. Während sie im Öl brutzeln, bereite ich den schwarzen Tee vor.

Als dann auch alles fertig ist und ich es im Wohnzimmer auf den Tisch stelle, klingelt es an der Tür. Perfektes Timing! Ich laufe in den Flur und öffne dann seiner Mutter die Tür.

»Hallo Nura!«, ruft sie glücklich und umarmt mich direkt. Ich erwidere ihre Umarmung und ihre Begrüßung sofort und bitte sie ins Haus, damit sie nicht mehr draußen stehen muss.

Only a fool - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt