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Seit zwei Tagen ist Azem nun zurück in Deutschland und in diesen Tagen hat er sich nur drei Mal per Nachricht bei mir gemeldet

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Seit zwei Tagen ist Azem nun zurück in Deutschland und in diesen Tagen hat er sich nur drei Mal per Nachricht bei mir gemeldet. Und die Nachrichten hat er alle nur kurz und knapp gehalten.

Ob es mich verletzt? Und wie!

Ich bin innerlich am brennen, am leiden und dabei weiß ich nicht einmal, ob ich zu voreilig gehandelt habe und alles nur missverstanden habe. Aber ich bin so verzweifelt und habe so Angst die Wahrheit aus seinem Mund zuhören, weswegen ich mich einfach weigere ihn zu treffen.

Denn in einer von den drei Nachrichten hat er mich nach einem Treffen gefragt, aber auch ihm habe ich die selbe Lüge wie bei seiner Mutter aufgetischt. Ich habe ihm geschrieben, dass ich angeblich am Freitag eine Prüfung hätte und nun dafür lernen muss.

Und jetzt will er mich am Freitag sehen...

Ob ich bereit bin? Überhaupt nicht!

Mir ist bewusst, dass es nicht richtig von mir ist, denn ihn zu meiden, bringt mir auch keine Antworten und dadurch mache ich mich nur selber kaputt.

Es kann sein, dass ich alles nur falsch verstanden habe, aber meine Augen haben nunmal etwas gesehen, was sie nicht sehen wollten.

Und es kann auch sein, dass meine Vermutungen stimmen und deswegen muss ich mich bis Freitag aufbauen, denn ich will ihm stark gegenüber stehen.

Ich klopfe an der Bürotür meiner Professorin an und als sie antwortet, öffne ich die Tür und trete ganz leicht in den Raum ein. Ich will nicht lange bleiben, denn wie auch immer sie es schafft, sie merkt direkt, dass bei mir etwas nicht stimmt.

Und ich habe keine Kraft mit ihr über alles zu reden. Ich bin so ausgelaugt, dass ich nicht einmal die Kraft besitze mit meiner Familie und mit meinen Freunden darüber zu reden.

Ich habe nämlich Angst zusammenzubrechen, denn das will ich definitiv nicht. Ich bin stark und so muss ich auch bleiben. Zwölf Jahre habe ich es wegen meinem Vater geschafft stark vor allen auf den Beinen zu stehen, dann werde ich es auch jetzt schaffen.

»Hallo, ich wollte fragen, bis wann ich Zeit habe die Unterlagen einzureichen?« Ich habe mich immer noch nicht entschieden, denn mein Kopf ist zur Zeit so voll und wie leergefegt zu gleich.

Ich kann ehrlich nicht mehr klar denken und keinen kühlen Kopf bewahren. Deswegen will ich auch keine voreiligen Schüsse ziehen, bevor ich meine ganzen Entscheidungen noch bereuen sollte.

»Hallo Nura. Am Freitag wollte ich Herr Chungs Papiere abschicken.« Bis Freitag habe ich also Zeit... Genau dann, wenn ich mich mit Azem treffen werde.

»Du hast dich also für Italien entschieden?«, schaut sie mich aufmerksam an und versucht etwas aus meinen Augen abzulesen. Aber auch ich habe die letzten Tage eine Mauer um mich aufgebaut, welche immer höher wird und mich vor allem versucht zu schützen.

Only a fool - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt