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Total erschöpft komme ich am nächsten Tag von der Uni und würde mich am liebsten einfach auf mein Bett werfen

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Total erschöpft komme ich am nächsten Tag von der Uni und würde mich am liebsten einfach auf mein Bett werfen. Jungkook hat mich auseinander genommen und mit auseinander genommen meine ich es auch wortwörtlich so.

Dieser Junge ist so verdammt schlau und wenn ich nicht ihn hätte, dann hätte ich nach meinen ganzen mental breakdowns schon längst die Uni geschmissen. Meine einzige Motivation ist er. Meine einzige Rettung ist er.

Er versteht einfach alles und das direkt. Und wenn er mal etwas nicht versteht, dann kann er es trotzdem irgendwie. Ohne ihn hätte ich schon alle Klausuren und Prüfungen verkackt. Gott sei Dank, habe ich mich in der Einführungsphase damals an ihn gehängt wie eine kleine Zecke.

Ich will gerade die Haustür hinter mich zu schlagen, aber dann höre ich meine Mutter flüstern. Ich will nicht lauschen, da mich Ihre Angelegenheiten nichts zu interessieren haben, sonst würde sie ja auch nicht flüstern.

Aber unbewusst habe ich beim Schuhe ausziehen gelauscht und konnte nicht mehr weg hören. Ich lehne mich an die Wand neben der Wohnzimmertür und ziehe meine Augenbrauen zusammen, als ich versuche besser hinzuhören.

»Ich verstehe Sie ja, aber Sie müssen auch mich verstehen. Ich arbeite jeden Tag von sechs Uhr bis vierzehn Uhr, acht Stunden lang in der Cafeteria. Wie soll ich dann noch die Spätschicht bei der Reinigungskraft übernehmen? Ich habe einen zwölf jährigen Sohn zu Hause.«

Ich schlucke schwer. Sie ist immer noch auf der Suche nach einer zweiten Stelle. Ach Mama! Sei doch bitte einmal nicht so stur und lasse mich wieder arbeiten.

»Haben Sie denn nichts anderes für mich, was nicht so spät ist? Ich kann meine Kinder nicht alleine lassen und um zwanzig Uhr bis null Uhr arbeiten gehen.«

Ich strecke meinen Kopf etwas in den Türrahmen und sehe wie meine Mutter erschöpft ihren Kopf hängen lässt. »Gut. Dann schaue ich mich weiter um. Vielen Dank noch.« Und dann legt sie auf.

Ich laufe zurück zur Haustür und öffne diese. »Ich bin wieder da«, rufe ich laut und knalle die Tür hinter mir zu. Ich bleibe noch für paar Sekunden im Flur stehen und betrete erst dann das Wohnzimmer.

Sie lächelt mich warm an, aber ich sehe doch, dass es sie total bedrückt. Ihr Lächeln erreicht nicht ihre Augen, die mich nass anfunkeln. Mein Herz setzt kurz aus und es verschlägt mir leicht den Atem.

Ich schüttele mich schnell und lächele auch sie breit an. »Na wie geht es der besten Mutter der Welt denn so?« Ich setze mich auf ihren Schoß, nehme ihre Hände in meine und küsse ihren Kopf.

Sofort spüre ich ihre angeschwollene Fingern und trockene, raue Handfläche unter meinen Fingern. Ich presse meine Lippen zusammen, um nicht zu weinen. Unauffällig schaue ich runter zu ihren Händen, die wegen der ganzen Arbeit nicht mehr so weich sind.

Sie küsst mich zurück, was meine Augen wieder nach oben wandern lässt. »Gut und dir?« Sie streicht sanft meine Haare aus dem Gesicht und lächelt mich schwach an. Ich nicke nur auf ihre Frage.

Only a fool - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt