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Es ist Samstag abend und ich liege im Bett und mache einfach nichts

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Es ist Samstag abend und ich liege im Bett und mache einfach nichts. Ich starre einfach nur auf die Wand gegenüber mir und atme. Ich atme und denke über alles mögliche nach.

Und mit alles mögliche ist eigentlich Azem gemeint.

Gestern habe ich mich krankgemeldet und bin nicht auf der Arbeit erschienen, weil ich Angst hatte. Ich bin irgendwie nicht bereit vor Azem zu stehen. Ich bin nach der Aktion am Donnerstag nicht bereit, ihn wieder zu sehen.

Denn die ganze Situation verwirrt mich richtig und ich weiß nicht, wie ich nun weiter handeln soll. Azem will mich näher kennenlernen und das macht mir verdammt Angst.

Aber wieso genau ich Angst habe, weiß ich nicht einmal. Ich fürchte mich und das so sehr. Liegt es daran, dass ich noch nie so weit mit einem Mann gegangen bin? Liegt es daran, dass ich noch nie zuvor eine Beziehung hatte?

Oder liegt es einfach nur daran, dass ich Angst habe verletzt zu werden? Ich habe große Angst davor. Was wenn er nicht der richtige ist? Was wenn ich so sehr unter Liebeskummer leiden werde? Was wenn ich nicht glücklich mit ihm werde?

Denn die Realität liegt weit weg von den ganzen Liebesfilmen die ich schaue und die ganzen Liebesromane, die ich lese. Ich weiß, dass alles nie so schön und perfekt ist, aber das blendet mich alles.

Ich will nicht leiden. Ich will keine Schmerzen empfinden. Ich will das Gefühl des Liebeskummers nicht kennenlernen. Ich will es einfach nicht. Denn ich kann damit nicht umgehen.

Denn genau das lässt mich noch kälter werden.

Es hat eigentlich alles mit meinem Vater begonnen. Als er uns verlassen hat, habe ich nur noch geweint. Bis in die Nächte und bin dann so eingeschlafen. Und als ich am nächsten Morgen wach wurde, musste ich immer mit einer Migräne kämpfen.

Aber dann habe ich nur noch Hass gegenüber diesen Mann verspürt. Anstatt mich vor meiner Angst zu beschützen, hat er mich regelrecht dahin geschubst.

Angst vor Schmerzen, die ich nie spüren wollte und genau das hat er mir bei seinem Abgang gegeben. Ein Schmerz mitten ins Herz.

Aber dank ihm bin ich kälter geworden und habe mich selber aufgebaut. Denn nach ihm habe ich kein einziges Mal mehr geweint. Für nichts. Nicht Mal für eine Wunde die höllisch gebrannt hat. Wirklich für nichts.

Und nun habe ich wieder Angst. Was wenn ich all das wieder spüren muss? Ich will nicht wieder wochenlang für eine Person weinen. Ich will kein Schmerz in meinem Herzen spüren.

Gott, worüber ich mir den Kopf zerbreche. Azem will mich nur kennenlernen, mehr nicht. Ich bin nicht verpflichtet es zu tun. Ich kann genau so gut auch einfach sagen, dass ich es nicht will.

Aber ich verstehe nicht einmal, wie es dazu gekommen ist, dass ich nun all das fühle. Wann hat es angefangen, dass mein Herz in seiner Nähe immer schneller schlägt? Wann hat es angefangen, dass meine Haut bei jeder seiner Berührung anfängt zu brennen, diese Gänsehaut auf meinem Körper? Und wann zur Hölle hat mein Bauch angefangen zu kribbeln?

Only a fool - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt