Flammendes Inferno

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Es fühlte sich so verdammt gut an. Viel zu gut, als dass es Realität sein konnte, dass wir uns küssten. Dass Smudo den Kuss erwiderte, dass er mit seiner Zunge meinen Mund eroberte, dass er mich dabei festhielt, als hätte er Angst, ich könnte ihm wieder davonlaufen. Mein Kopf war völlig benebelt. Alles um mich herum fühlte sich unwichtig an. Wir befanden uns im Zentrum der Welt und nichts konnte uns von hier fortbewegen.
Nichts – außer der Benachrichtigung, dass das Spiel fertig installiert war.
Überrascht hielt ich inne und öffnete die Augen. Smudo tat es mir gleich und löste seine Lippen von meinen. Mit beiden Händen in meinem Nacken hielt er meinen Kopf fest und lehnte seine Stirn an meine.
Bis auf das Rauschen der Konsole war es ruhig im Zimmer.
„Ich kann das immer noch nicht glauben", flüsterte ich und streichelte über seine angenehm bärtige Wange.
„Frag mich mal...", murmelte Smudo, der mit seinen Daumen meinen Nacken entlangfuhr.
„Ich... könnte das den ganzen Tag machen."
„Was?"
„Das."

Fast schon gierig küsste ich ihn erneut. Immer wieder trafen sich unsere Lippen, immer und immer wieder. Ohne mich von Smudo zu lösen, stützte ich mich aus meiner Sitzposition nach oben und zog Smudo mit mir. So standen wir voreinander und ich fuhr mit meinen Händen an seinem Rücken auf und ab. Vorsichtig ging ich dann einen Schritt rückwärts und krallte meine Hand in seinen Pullover, sodass ich ihn mit mir zog. Ich spürte die Couch an meiner Kniekehle und ließ mich nach hinten fallen. Smudo stolperte hinterher und landete schließlich auf mir. Ein leises Lachen kroch seine Kehle hoch. Er fuhr durch meine Haare und macht einen sehr glücklichen Eindruck.
„Weißt du eigentlich, wie lange ich mir das schon gewünscht habe?", murmelte er gegen meine Lippen, küsste mich danach ganz sanft und sorgte damit dafür, dass mein gesamter Körper kribbelte.
„Nein", hauchte ich, zog ihn wieder an mich heran und genoss das Gefühl in mir, als ich langsam den Bezug zur Realität verlor und mich vollkommen in den Kuss fallen ließ.

Dass ich meine Hände unter Smudos Sweater geschoben und begonnen hatte, mein Becken gegen seins zu bewegen, realisierte ich erst, als Smudo sich schwer atmend von mir löste.
„Pause. Ich brauch' 'ne Pause", keuchte er.
Seine Pupillen waren weit, sein Blick loderte förmlich vor Lust und an seinem Hals befanden sich bereits leichte, rote Flecken.
„Ich kann auch einfach weiter machen...", raunte ich ihm ins Ohr, schob meine Hand zwischen uns und fuhr ihm so völlig ungeniert über die Beule in seiner Hose. Gleichzeitig saugte ich mich an seinem Hals fest und hörte, wie Smudo leise stöhnte.
„Gott, du hast ja keine Ahnung, wie heiß du mich machst..."
Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, was allerdings nicht wirklich dazu beitrug, dass er ein bisschen runterkam.
„Wenn's dir so geht, wie mir... dann schon."
Ich nestelte an Smudos Reißverschluss herum, was sich recht kompliziert gestaltete, auch wenn er sein Becken dafür anhob. In meinem Kopf hatte sich eine Vorstellung manifestiert, wie ich Smudo zum Kommen brachte und ich konnte mir nicht vorstellen, dass mich irgendetwas davon abhalten konnte.

Entsprechend irritiert war ich, als ein Telefon klingelte. Ich war mir sicher, dass es nicht meins war, da ich es vorsorglich stumm geschaltet hatte.
„Nicht schon wieder", seufzte Smudo.
„Ich kann das vollkommen ausblenden, Smu...", murmelte ich, während ich nun mit der Hand über seine nur noch durch den Stoff der Boxershorts bekleidete Latte fuhr. Smudo war bereits extrem hart, jede Berührung von mir schien dies nur noch zu verstärken. Es überraschte mich fast selbst, dass ich das Gefühl von seinem harten Schwanz in meiner Hand alles andere als abstoßend fand. In Gegenteil, meine Neugierde und nahezu Vorfreude überwogen. Außerdem merkte ich Smudo deutlich an, dass er genoss, was ich tat. Doch dann hielt er meine Hand fest und sein Gesichtsausdruck sah nicht so aus, dass er eine Pause bräuchte.
„Moment, das ist mein neues Handy. Die Nummer hast doch nur du... Wer will denn... Ach halt, Andy hat sie noch. Aber die ist nur für extrem wichtig. Ich muss da rangehen", sagte er plötzlich, als das Handy ein zweites Mal klingelte. „Wehe, das ist nicht wirklich wichtig, Andy..."
Mit gerunzelter Stirn stand er auf, doch als er so über mir kniete, hatte sein Blick etwas flehendes an sich.
„Egal, was er mir jetzt erzählt... Ich ertrage das nicht nochmal, wenn du wieder wegläufst, Michi. Ich..."
„Ich komme einfach mit, okay? Ich will nicht mehr weglaufen, ich will bei dir sein, Smu."
Damit griff ich nach seiner Hand und gab ihm einen Handkuss, während ich tief in seine bezaubernd schönen Augen blickte.
„Du verrückter Kerl...", schmunzelte Smudo und drückte mir noch einen schnellen Kuss auf den Mund.

Ich hörte, was Andy sagte, da Smudo ihn auf Lautsprecher stellte.
„Jungs, ihr habt ein Problem."

Das Leben - Angenehm und irre kompliziertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt